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„Unfassbar großer Vertrauensbruch“: E-Auto-Käufer und Experten rechnen mit Habeck ab

Neue E-Autos gibt es in Deutschland ab sofort nur noch ohne Förderung. (© IMAGO / Dean Pictures)
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Die Zeit des Umweltbonus ist vorbei. Wer sich in Zukunft für ein E-Auto entscheidet, darf nicht mehr auf Unterstützung vom Staat hoffen. Das Ende war zwar absehbar, doch der abrupte Stopp von einem Tag auf den nächsten kommt gar nicht gut an. Ob Kunde oder Auto-Experte, der Gegenwind für Klimaminister Robert Habeck ist heftig.

Förder-Aus für E-Autos fliegt Robert Habeck um die Ohren

Der Umweltbonus für E-Autos ist Geschichte. Die Bundesregierung bezahlt nur noch, was bereits zugesagt wurde. Neue Anträge sind ab sofort vom Tisch.

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Mit dieser drastischen Entscheidung ist das von Robert Habeck (Grüne) geführte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am Wochenende an die Öffentlichkeit gegangen. Seitdem hagelt es Kritik:

„Das ist ein unfassbarer Vertrauensbruch für mehrere Zehntausend Kundinnen und Kunden, die ihre E-Fahrzeuge bestellt haben unter der Voraussetzung, dass die Fördersumme fließt“, erklärt Arne Joswig, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), in einer Mitteilung (via Handelsblatt).

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Das Problem: E-Autos sollten eigentlich bis zum Ende des Jahres mit bis zu 4.500 Euro von der Regierung gefördert werden können, wenn sie vor Ende des Jahres zugelassen wurden. Jetzt nimmt das zuständige Bundesamt aber keine neuen Anträge mehr an. Nur wer vor dem 18. Dezember einen Antrag gestellt hatte, kann überhaupt noch auf die Förderung hoffen.

Für die plötzliche Bekanntgabe und den praktisch sofortigen Antragsstopp über Nacht kassierte Habeck außerdem Gegenwind aus den eigenen Reihen: Bürger würden „lebensnahe Übergangsfristen“ erwarten, so die Vizevorsitzenden der Bundesfraktion der SPD.

Ohne Umweltbonus haben E-Autos im Kostenvergleich kaum eine Chance:

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„Die meisten Menschen müssen bei der Anschaffung eines neuen Pkws sehr genau rechnen, wie sie sich das leisten können, und haben die Prämie sicher eingeplant“, kritisieren sie. An einem früheren Ende des Umweltbonus wollen sie trotzdem nicht rütteln. Zudem soll das rasche Vorgehen in der Ampel-Koalition klar abgesprochen gewesen sein.

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Auch Joswig fordert eine Anpassung der Pläne: „Das Mindeste wäre, den Umweltbonus bis zum Jahresende laufen zu lassen“ und bis dahin schnelle Zulassungen zu ermöglichen.

Autokäufer im Stich gelassen: Bleiben Kunden mit den Folgen des Umweltbonus-Ende allein?

Es sieht jedoch ganz anders aus, denn schon heute bleiben einige Kunden auf den vollen Kosten sitzen: „Am Freitag habe ich die Papiere bekommen und am Montagvormittag ist die Zulassung. Leider zehn Stunden zu spät für die Prämie“, so ein E-Auto-Käufer am Wochenende gegenüber der Bild-Zeitung. Der Mann aus München hatte sich erst kurz zuvor noch für ein Tesla Model Y entschieden. Auf den Staat braucht er jetzt nicht mehr hoffen, um den Kaufpreis um mehrere Tausend Euro zu drücken.

Dem bekannten Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer zufolge dürfte der Münchner kein Einzelfall sein. Er schätzt, dass der Antragsstopp innerhalb von nicht einmal 48 Stunden zehntausende Autokäufer betrifft. Wo der Staat beim Umweltbonus raus ist, können jetzt nur noch die Autobauer selbst eingreifen.

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