John Wick gehört zu den größten Namen des modernen Action-Kinos – aber offensichtlich können die Keanu-Reeves-Blockbuster nicht alle Filmschaffenden überzeugen. Kult-Regisseur Oliver Stone zieht gegen das Spektakel jetzt voll vom Leder.
John Wick ist für viele Action-Fans eine der besten Reihen der letzten Jahre – auch im bereits 4. Eintrag durften sich Zuschauer dieses Jahr wieder am stylishen Kugelhagel erfreuen. Kult-Regisseur Oliver Stone kann dem Keanu-Reeves-Hit allerdings überhaupt nichts abgewinnen und wirft dem Blockbuster exzessive und unrealistische Gewalt vor. Kritik, die in Hinsicht auf Stones eigenes umfangreiches Werk mit Filmen wie Natural Born Killers, Savages und Platoon etwas überraschend wirkt.
Oliver Stone findet John-Wick-Action widerlich
In einem Interview mit Variety berichtet Stone, dass er John Wick 4 während eines Flugs gesehen habe und schätzt den Film als „unglaublich ekelhaft“ ein. Keanu Reeves würde darin 300-400 Menschen töten und kein einziger Kill sei für Stone als Kriegsveteran – der Regisseur war als Soldat während des Vietnam-Kriegs aktiv – realistisch. Für ihn sei der Blockbuster mehr wie ein Videospiel als ein Film.
Schaut euch hier den Trailer zu John Wick 4 an:
Einerseits scheint sich Stone also an der schieren Menge der Gewaltszenen in John Wick 4 zu stören, andererseits aber auch daran, dass sie nicht glaubwürdig und lebensecht genug dargestellt werden. Die Action-Szenen langweilten ihn, da sie sich nicht real anfühlen und keinen Unterschied machen würden – genau so denke er auch über Fast & Furious sowie die Marvel-Filme. (Quelle: Variety)
John Wick: Ist die Kritik gerechtfertigt?
Dass moderne Action-Filme wie Fast & Furious oder John Wick wenig Wert auf knallharten Realismus legen, dürfte nicht wirklich überraschen. In dieser Hinsicht ist Stones Kritik durchaus nachvollziehbar, vor allem in Bezug auf die vielen Marvel- und DC-Filme, die mit ihren austauschbaren Inszenierungen bei einer wachsenden Zuschauer- und Kritikerzahl Langeweile hervorrufen.
Dass der Regisseur, der in seinem Schaffen bislang selbst kein Kind von Traurigkeit war, die Gewalt in John Wick 4 als widerlich bezeichnet, wirkt allerdings auch auf den zweiten Blick etwas verwunderlich und zumindest nicht sonderlich selbst-reflektiert.
Oliver Stone ist nicht der einzige Regisseur, der gerne mal vom Leder zieht – Kollege Quentin Tarantino hat sich kürzlich über Netflix aufgeregt: