Ein 3-in-1-Ladekabel mit Micro-USB, USB-C und Lightning-Aufsätzen: Das ist ausgesprochen praktisch und gehört in jeden Haushalt. Leider.
Ein Kommentar von Stefan Bubeck.
Update vom 29.12.2023: Weil ein Multi-USB-Kabel nicht ausreicht, habe ich mittlerweile nachgelegt. Jetzt ist zuhause auch das „100W USB C auf Multi USB Kabel“ von Gianac am Start (bei Amazon ansehen). Erster Eindruck: Es lädt tatsächlich 3 Geräte auf einmal und scheint mir robust verarbeitet zu sein. Fairer Preis.
Originalartikel:
Irgendwann letztes Jahr habe ich mir nebenbei ein 3-in-1-Ladekabel in den Amazon-Warenkorb gelegt. Einer dieser Käufe, die man gar nicht auf dem Einkaufszettel hatte, aber spontan mitnimmt.
Einige Monate später wird mir bewusst: Dieses Ding ist einer der wichtigsten Gegenstände in unserem Haushalt. Der Bluetooth-Lautsprecher braucht USB-C, das iPhone setzt auf Lightning und das Akku-Fahrradlicht ist noch mit Micro-USB ausgestattet – die Liste geht ewig weiter. Man muss wirklich kein Technik-Enthusiast sein, um von USB-Geräten umgeben zu sein. Überall sind heutzutage Akkus drin, die alle aufgeladen werden wollen. Wie in einem Zoo, nur dass alle Tiere „Stromfresser“ heißen und ständig Hunger haben. Ich bin der gutmütige Zoowärter, der schon morgens die erste Runde dreht und spät abends den iPhonosaurus am Nachttisch einsteckt, bevor ihm selbst die Augen zuklappen.
USB-C gehört vielleicht die Zukunft – aber nicht die Gegenwart
Das alles wäre halb so schlimm, wenn es nur eine einzige Buchse gäbe. Ein Stecker, der in alle Geräte passt, fertig. Naja, bis Mitte 2024 soll USB-C in der EU zur Standard-Ladebuchse werden, habe ich gehört. Aber das ist noch 'ne Weile hin und außerdem klopfe ich doch nicht mein iPad mini (5. Gen.) in die Tonne, nur weil irgendeine neue Regelung an den Start geht. Das Tablet ist gut und wird auch in zwei Jahren noch seinen Dienst bei mir zuhause tun – und nach getaner Arbeit auf eine frische Ladung Energie per Apple-Lightning-Anschluss bestehen. Anders gesagt: Die vom Gesetzgeber geplante Vereinheitlichung finde ich super – aber hier und jetzt wird sie nicht den Steckerwahnsinn in meinen vier Wänden wegzaubern.
Ein hässliches Kabel, um sie alle zu knechten
Das USB-Kabel mit Wechselstecker von Legrand (bei Amazon ansehen) hat mich rund 15 Euro gekostet, dazu kommt noch ein Anker 24W-Ladegerät für 18 Euro (bei Amazon ansehen). Das Kabel ist gut verarbeitet und hat die MFi-Zertifizierung von Apple. Eine Design-Meisterleistung ist es aber sicherlich nicht, zudem ist es etwas unpraktisch in der Handhabung. Um den Standard zu ändern, muss man den gewünschten Aufsatz (USB-C oder Lightning) auf den Micro-USB-Stecker fummeln, was vor allem im Dunkeln zu später Stunde leicht nerven kann. Mach das mal jeden Tag mehrfach, dann summiert sich da über die Zeit eine gewisse Abneigung gegenüber diesem Gegenstand.
Eines muss ich dem 3-in-1-Ladekabel aber lassen: Es erfüllt seinen Zweck und hilft mir bei meiner Tätigkeit als USB-Zoowärter – jeden Tag, seit Monaten. Irgendwann in ferner Zukunft wird man die Strippe vielleicht im Technikmuseum in einer Glasvitrine ausstellen, daneben ein Schild mit der Aufschrift „Nylon-ummanteltes Kabel mit Micro-USB, USB-C und Lightning-Aufsätzen, ca. 2022. Ein beliebtes Zubehör vor der Einführung des einheitlichen Ladekabels für alle kleinen und mittelgroßen Geräte durch die EU.“ Vielleicht aber auch nicht. Ich muss los, das iPad mini hat Hunger.