Smartphones haben unseren Alltag verändert und bieten für jeden Einsatzzweck die passende App. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnt nun aber vor dem achtlosen Einsatz einer Reihe von beliebten Apps. Selbst von Lebensgefahr ist die Rede.
Es ist eine oft unterschätzte Gefahr: Pilzvergiftung. Zwischen 2000 und 2018 vergifteten sich allein in Deutschland mehr als 4.000 Menschen an giftigen Pilzen und mussten stationär behandelt werden (Quelle: Ärzteblatt). Für 22 kam sogar jede Hilfe zu spät, sie starben an den Folgen der Pilzvergiftung. Zu wissen, welche Pilze zum Verzehr geeignet sind und welche nicht, kann im Extremfall also über Leben und Tod entscheiden. Dafür sollte man sich aber nicht allein auf Apps verlassen.
Verbraucherschützer warnen vor Pilz-Apps auf dem Handy
Darauf weist aktuell die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt hin (Quelle: MDR). „Das Versprechen, selbst gesammelte Pilze einfach per Foto zu identifizieren, kann schwerwiegende Folgen haben“, so ein Sprecher der Verbraucherzentrale. Zwar sei es grundsätzlich möglich, mit derartigen Apps Pilze zu identifizieren. Doch die Apps würden zu wenige Merkmale nutzen. So seien etwa Merkmale wie Geruch oder auch Konsistenz elementar für eine zweifelsfreie Identifikation. Im Zweifel bestehe sogar Lebensgefahr.
Falls es schon zu spät ist, rät die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. im Fall einer Pilzvergiftung dazu, sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen oder den Gift-Notruf zu kontaktieren. Wichtig ist außerdem, Pilzreste zu sichern. Und: Finger weg von Hausmitteln! Das Trinken von Milch oder Salzwasser, um Erbrechen zu fördern, kann schwere Nachteile mit sich bringen.
Im Video: Diese Apps dürfen nicht auf eurem Handy fehlen.
Viele Apps für Android und iPhone erhältlich
In deutschen Wäldern gibt es eine Vielzahl von Pilzen. Viele sind für den Verzehr geeignet, einige jedoch nicht. Apps für Android-Smartphones und das iPhone ermöglichen die Identifikation von Pilzen. In unserem Themenspezial haben wir einige der besten Apps zusammengestellt: Pilze bestimmen und erkennen per App (Android, iPhone und online am PC): So gehts.
Nur ausschließlich auf das Urteil der Apps sollte man sich eben nicht verlassen.