In Zeiten finanzieller Not ist er oft der einzige Ausweg: der Dispokredit. Diesen Rettungsanker lassen sich die Banken aber auch teuer bezahlen, traditionell sind die Dispozinsen sehr hoch – und steigen aktuell sogar. Unrühmlicher Spitzenreiter ist eine Bank in Bayern. Die steigenden Dispozinsen rufen jetzt auch Verbraucherschützer auf den Plan.
Wohin man auch in Deutschland blickt: Überall steigen die Preise. Wie sehr Inflation und explodierende Energiekosten den Geldbeutel angreifen, merken die Bürger jeden Tag aufs Neue. Laut Sparkassen-Chef müssen viele Menschen sogar ihre Ersparnisse angreifen, um über die Runden zu kommen. Was aber, wenn man gar keinen Notgroschen hat? Dann wird oft zum Dispo gegriffen – und das kann teuer werden.
VR-Bank Landsberg-Ammersee verlangt die höchsten Dispozinsen
Denn die ohnehin schon hohen Dispozinsen sind zuletzt noch einmal gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Finanzportal Biallo, das rund 1.200 Geldhäuser und ihre Dispo- und Überziehungszinsen untersucht hat (Quelle: Biallo). 264 von ihnen haben die Zinsen zuletzt angehoben. Lag der durchschnittliche Dispozins vor einem Jahr bei 9,99 Prozent, sind es heute 10,07 Prozent. Auch die durchschnittlichen Überziehungszinsen sind im Jahresvergleich von 12,29 Prozent auf 12,39 Prozent geklettert.
Das mag sich gering anhören, allerdings: „Wir kommen aus einer 0-Zins-Phase. Sie waren auch in den letzten Jahren schon viel zu hoch und sind nun weiter angestiegen“, so Horst Biallo, Gründer des Finanzportals, über die Dispo- und Überziehungszinsen.
Dispozins-Spritzenreiter ist die VR-Bank Landsberg-Ammersee. Das Finanzhaus, das bereits im vergangenen Jahr die höchsten Zinsen für den Dispo verlangte, hat seinen Zinssatz sogar noch einmal erhöht. Kunden der VR-Bank Landsberg-Ammersee bezahlen nun 14,29 Prozent für den Dispo sowie 19,29 Prozent für den Überziehungszins.
So schützt ihr euch und euer Bankkonto:
Verbraucherschützer fordern Deckel für Dispozinsen
Verbraucherschützer sind durch die gestiegenen Dispozinsen alarmiert. „Es trifft nicht nur Arme, sondern zunehmend breitere Schichten der Bevölkerung“, sagt Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen mit Hinweis auf die aktuelle Teuer-Welle (Quelle: Focus). Sie fordert einen gesetzlichen Deckel für die Dispozinsen.