Der Verbraucherzentrale Bundesverband will nicht, dass ab September Schluss ist mit dem 9-Euro-Ticket. Ein nahtlos fortgesetzter Nachfolger soll her, um Bürgerinnen und Bürger nicht mit teurem ÖPNV zu belasten. Beim Preis von 9 Euro soll es aber nicht bleiben.
Die Diskussion über eine mögliche Nachfolge für das 9-Euro-Ticket ist längst entbrannt. Wenn es nach dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) geht, soll es langfristig ein Ticket für 69 Euro im Monat geben, erst einmal soll es aber bis Ende Oktober für 9 Euro weitergehen.
Verbraucherschutz fordert 29-Euro-Ticket ab September
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will es günstiger machen, 365 Euro für ein Jahr fahren im ÖPNV. Doch es geht noch weniger, zumindest laut Ramona Pop: „Wir fordern eine Fortführung mit einem 29-Euro-Ticket ab September“, so die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Quelle: n-tv).
Es soll also nahtlos weitergehen mit einer Alternative zum 9-Euro-Ticket. Mit 29 Euro pro Monat bringt Pop zwar einen günstigeren Preis ins Spiel als Söder oder der VDV, doch bei nur 9 Euro würde es nicht bleiben. Dass Interesse bestehe und die Menschen das Angebot für günstigen ÖPNV wahrnehmen, habe das 9-Euro-Ticket bewiesen, so Pop.
Aber: „Wir müssen den Umstieg auf den Öffentlichen Nahverkehr fördern. Wenn man den Umstieg ernst meint, muss man dafür Geld in die Hand nehmen.“ So ist das vorgesehen Preisplus zu verstehen: Verbrauchern soll der Schock erspart bleiben, im September auf die alten Preise oder sogar höhere zurückzufallen. Gleichzeitig muss der ÖPNV finanziert werden können.
9-Euro-Ticket hat gezeigt, wie ÖPNV richtig geht
Dabei habe das 9-Euro-Ticket noch eine Schwäche des Nah- und Regionalverkehrs offengelegt und gezeigt, dass es besser geht: „Ein großer Vorteil ist die Einfachheit, man muss nicht mehr die komplizierten Tarifstrukturen verschiedener Verkehrsverbünde verstehen, um das richtige Ticket zu kaufen“, so Pop weiter. Diese Vorteile gelte es zu erhalten, auch über den August hinaus.
Einem anderen Teil des politischen Entlastungspakets steht die VZBV-Chefin jedoch kritisch gegenüber: Den Tankrabatt findet sie ungerecht. Nicht nur, weil nur Teile der Ersparnis bei den Verbrauchern ankommen. Sondern vor allem, weil Fahrer mit riesigen Spritschluckern stärker profitieren würden als Geringverdiener, die sich nur ein kleineres Auto leisten könnten.