Verbrenner werden immer unattraktiver. Dafür sorgen nicht nur in Deutschland scharfe Vorschriften. Auch in anderen Ländern der EU wird E-Autos der Vorzug gegeben. Für Diesel und Benziner sollte in Flandern in Belgien eigentlich besonders schnell Schluss sein. Doch nun fallen die straffen Regeln lascher aus als erwartet.
Flandern wankt: Verbrenner-Aus wird verzögert
Mit dem Aufstieg der E-Autos geht der Fall klassischer Verbrenner einher. Letztere gelten als weitaus umweltschädigender als Autos mit Elektroantrieb und werden daher in Europa in einigen Jahren ein jähes Ende finden. Doch mancherorts soll es auch deutlich schneller gehen als 2035, wie von der EU vorgegeben.
Zumindest bisher: Denn jetzt rudert die flämische Regierung ein ganzes Stück weit zurück, will Dieselfahrzeuge ab 2031 in entsprechend eingerichteten Umweltzonen nicht mehr erlauben. Für Benziner hingegen soll die Schonfrist sogar deutlich verlängert werden und erst 2035 mit dem allgemeinen Aus in der EU fallen. Den Vorreiterstatus büßt die belgische Region damit ein.
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Zuvor hatte die flämische Regierung ein strafferes Tempo angestrebt. Schon ab 2029 sollten dem ursprünglichen Plan zufolge keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden können. Zwei Jahre mehr Zeit nun also für Diesel und ganze sechs Jahre länger für Benziner, zumindest in den Städten Antwerpen und Gent, wo entsprechende „Low Emission Zones“ eingerichtet beziehungsweise verschärft werden sollen.
E-Autos zu teuer: Flandern will Verbrauchern länger die Wahl lassen
Ähnlich wie in Deutschland können dabei die Städte selbst entscheiden, ob sie entsprechende Zonen einrichten. Wie diese dann aussehen müssen, bestimmen allerdings die Vorgaben. Der Grund für die nun doch zurückhaltenden Einschränkungen für Verbrenner ist einleuchtend: „Die Leute müssen jetzt viel länger auf ein neues Auto warten, während die Inflationsrate nie da gewesen hoch ist. Wir geben Fahrern so etwas mehr Zeit sich anzupassen“, erklärte Zuhal Demir, Umweltministerin in Flandern (Quelle: Brusselstimes).
Kritik an der Entscheidung gibt es von zwei Seiten, Befürwortern eines schnellen Endes von Verbrennern ebenso, wie von Gegnern eines generellen Verbots. Die Verzögerung des Umstiegs auf E-Autos zeigt, wie sehr die Stromer in der aktuellen Situation an Vertrauen einbüßen. Auch für den deutschen Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer steht fest: Die kommende zwei Jahren werden für Elektroautos schwer, aber auch entscheidend.