Verkehrsminister Volker Wissing warnt vor überlasteten Straßen in Deutschland. Ein massiver Ausbau sei nötig, um die wachsende Zahl von Autos zu bewältigen. Ein schnelleres Planungsverfahren soll für Abhilfe sorgen, sonst würden Zustände wie bei der Deutschen Bahn drohen.
Verkehrsminister fordert massiven Straßenausbau
Volker Wissing hat in einem Interview erklärt, dass ein massiver Ausbau des deutschen Straßennetzes notwendig sei. Sollte dieser nicht wie geplant erfolgen können, drohten Zustände, wie sie bei der Deutschen Bahn bereits Realität seien (Quelle: Bild). Weder auf der Schiene noch auf der Straße werde mit der Entwicklung Schritt gehalten, obwohl die Zahl der Autos und des Güterverkehrs in den vergangenen Jahren stetig zugenommen habe.
Der Neu- und Ausbau von Straßen soll nach den Vorstellungen des Verkehrsministers künftig als übergeordnetes öffentliches Interesse kategorisiert werden, wie dies bereits beim Ausbau der erneuerbaren Energien der Fall ist. Beschleunigte Planungsverfahren sollen helfen, wichtige Projekte schneller zu realisieren.
Für Wissing bedeutet Autofahren einerseits „Freiheit, Flexibilität und Privatsphäre“, im ländlichen Raum aber auch Teilhabe und Selbstbestimmung. Die Menschen in Deutschland erwarteten Straßen in gutem Zustand. Wissing sprach sich auch dafür aus, überlastete Autobahnen um zusätzliche Spuren zu erweitern.
E-Autos aus China mischen den europäischen Markt auf:
Straßenausbau: Umweltministerium ist dagegen
Das Umweltministerium lehnt die Pläne des Verkehrsministers ab. Neue Autobahnen würden nicht helfen, die Klimaziele zu erreichen. Wissing fordert stattdessen einen klimaneutralen Verkehr auf Straße und Schiene.
Auch wenn es „nicht jedem gefällt“, so Wissing, werde es in Zukunft mehr Verkehr auf deutschen Straßen geben. Im vergangenen Jahr seien 3,7 Milliarden Tonnen Güter über die Autobahnen transportiert worden, in diesem Jahr sollen es 50 Millionen Tonnen mehr sein. Die Bahn könne die steigenden Anforderungen nicht allein schultern.