Mit zusätzlichen Frequenzen will Vodafone für höhere Geschwindigkeiten im 4G-Bereich sorgen. Für einen Großteil der Kunden sind es gute Nachrichten, doch einige könnten von der Entscheidung des Konzerns Nachteile haben. GIGA erklärt, was Vodafone dagegen tut.
Vodafone stellt um: UMTS wird zugunsten von 4G beschnitten
Mehr Geschwindigkeit beim Surfen, bessere Verbindung beim Telefonieren – das will Vodafone jetzt für Kunden im LTE-Netz (4G) bieten. Dafür wird konzernintern „aufgeräumt“, denn die zusätzlichen Kapazitäten für das 4G-Netz müssen anderswo eingespart werden. Um vielen Kunden mehr Leistung bereitstellen zu können, wird sie bei einigen wenigen quasi abgezapft.
Die Erhöhung der Bandbreite im 4G-Netz geht zulasten der verfügbaren Kapazitäten im 3G-Netz (UMTS) und folglich auch zulasten der Kunden, die diese nutzen. Ab sofort werde für LTE das 2100-MHz-Frequenzband genutzt und im Februar um weitere 5 MHz auf insgesamt 15 MHz Bandbreite erhöht.
Welcher Mobilfunk-Tarif sich wirklich lohnt, seht ihr im Video:
Man gebe damit „in beide Richtungen eine zusätzliche Fahrspur auf unserer LTE-Autobahn frei,“ erklärt Guido Weissbrich, Chef-Netzplaner bei Vodafone. Damit würde, um im Bild zu bleiben, eine dritte Spur auf der Daten-Autobahn eröffnet. Die durchschnittliche Geschwindigkeit im LTE-Netz nehme zu, heißt es in der Mitteilung von Vodafone zur Umstellung – sowohl beim Up- als auch beim Download.
Vodafone will fließenden Übergang zu 4G schaffen
Während die 4G-Kunden profitieren, fällt die Entscheidung allerdings auf dem Rücken der 3G-Nutzer. Zwar müssen die jetzt ihren Frequenzbereich teilen und eventuell mit Einbußen leben, das ist aber kein Dauerzustand: Das 3G-Netz wird Vodafone am 30. Juni 2021 ohnehin abschalten, nur noch etwas über 2 Prozent aller Mobilfunk-Kunden würden aktuell 3G nutzen. Ende Juni werde LTE dann mit insgesamt 20 MHz noch einmal schneller. Für alle Vodafone-Kunden könnten sich außerdem im Sommer die Kosten fürs Roaming in Großbritannien verändern.
3G-Nutzern macht Vodafone zum Umstieg verschiedene Angebote: So werden etwa ältere SIM-Karten, die kein 4G unterstützen, kostenlos ausgetauscht. Außerdem werde es Wechselangebote zu 4G-Tarifen oder auch direkt ins 5G-Netz geben, das derzeit ausgebaut wird.