Vodafone macht Ernst: Das Unternehmen, das mit Abstand die meisten TV-Anschlüsse in Deutschland anbietet, stellt viele davon jetzt ab. In zehn deutschen Städten legt Vodafone bereits damit los, das Ende des sogenannten Nebenkostenprivilegs umzusetzen. Für viele Mieter bedeutet das: Die Mattscheibe könnte in Kürze schwarz bleiben.
Vodafone stellt TV-Empfang ab: 10 Städte machen den Anfang
Informationen von Vodafone zufolge geht es unter anderem in Münster bereits los: Dort werden derzeit in Mehrparteienhäusern Fernsehanschlüsse deaktiviert. Betroffen sind Mieter, die keinen direkten Vertrag mit Vodafone abgeschlossen haben, sondern die Kosten fürs TV bisher über die Mietnebenkosten gezahlt haben.
Genau das ist im Rahmen der Neufassung des Telekommunikationsgesetzes ab 1. Juli nämlich nicht mehr möglich. Stattdessen müssen Verbraucher einen direkten Vertrag mit Vodafone oder einem anderen Anbieter abschließen, wenn sie nicht buchstäblich in die Röhre schauen wollen.
In anderen Fällen „liegt eine ungerechtfertigte Nutzung vor. Und das kann zur Sperrung des Anschlusses und schließlich einem schwarzen Bildschirm führen“, informiert Vodafone.
Warum aber trifft es erste Kunden schon jetzt? Die Gesetzesänderung greift schließlich erst im Sommer. Grund sind einige große Wohnungsunternehmen, die die Umstellung bereits vorziehen. So kann das Problem auch früher eintreten.
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In Münster hat Vodafone „in mehreren über die Stadt verteilten Wohngebäuden nun die ersten Kabelanschlüsse bei Mietern gesperrt – unter anderem im Bereich der Nordstraße, Kösters Kämpken und der Julius-Leber-Straße“, so das Unternehmen weiter.
Neben Münster sind aber noch weitere Städte betroffen:
- Karlsruhe
- Koblenz
- Konstanz
- Mühltal
- Neustadt
- Oldenburg
- Osnabrück
- Salzwedel
- Schwelm
Insgesamt können die TV-Abschaltungen derzeit also mindestens in zehn Städten eintreten. Spätestens im Sommer wird die Umstellung aber noch ganz andere Ausmaße annehmen. Rund 12,5 Millionen Haushalte beziehen den TV-Anschluss nämlich aktuell über ihren Vermieter.
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TV-Anschluss wird ohne Vorwarnung stillgelegt
Eine Warnung seitens Vodafone gibt es vor der Abschaltung in der Regel nicht. Denn das Unternehmen kennt seine indirekten Kunden nicht und kann entsprechend auch keine Schreiben verschicken, die über die drohende Abschaltung informieren. Lediglich über entsprechende Flyer, die von Vodafone in die Briefkästen der Haushalte eingeworfen werden, können die Betroffenen darüber informiert werden. Ist es soweit, schickt Vodafone einen Techniker los, der betroffene Wohnungen über den Hauptverteiler im Haus manuell vom Netz abklemmt.
Wer sich das ersparen will, sollte sich laut Vodafone aktiv informieren. Das ist etwa über eine Online-Adressabfrage unter www.vodafone.de/tv-anschluss-check möglich.