VW setzt auf E-Autos und das jetzt sogar noch deutlicher. Dafür hat sich der Konzern ein neues Elektro-Ziel gesetzt. Auch in Deutschland wird es damit mit dem Wechsel auf Stromer schneller gehen als bisher gedacht.
80 Prozent E-Autos: VW verrät neues Elektro-Ziel
VW meint es ernst mit E-Autos: Statt wie bisher 70 Prozent reine Stromer im Jahr 2030 anzupeilen, hat man sich 80 Prozent als neues Ziel gesteckt. 2030 werden „voraussichtlich 80 Prozent aller in Europa ausgelieferten Fahrzeuge“ ausschließlich elektrisch angetrieben, verrät VW-Markenchef Thomas Schäfer gegenüber dem Handelsblatt.
Auch Hybride kommen damit in der Planung kaum noch vor. Die Wolfsburger wollen stattdessen ihren reinen Elektroanteil noch einmal in die Höhe schrauben. Ambitioniert waren die Ziele von Volkswagen schon zuvor, zumindest beim Blick auf den bisherigen Anteil von Elektroautos: Der ist dem Handelsblatt zufolge aktuell bei genau den 10 Prozent, die Schäfer nun 2030 noch einmal oben aufschlagen will.
Ein Schritt in diese Richtung ist die Überarbeitung des ersten Elektroautos aus VWs wegweisender ID-Reihe: Erst kürzlich wurde das erste Facelift des ID.3 vorgestellt und jetzt auch ein Preis verraten. Für 39.995 Euro will VW den aktuellen Einstieg in E-Segment anbieten – weniger als zuletzt und doch ein richtig stolzer Preis dafür, dass es bisher kein E-Auto unterhalb dessen mit dem Zeichen der Wolfsburger gibt.
Daran muss sich noch etwas ändern, will VW die 80 Prozent 2030 ernsthaft erreichen. Während nur noch der in Kürze ebenfalls zu präsentierende ID.7 das Elektro-Angebot nach oben abrunden soll, ist VW im unteren Preissegment – wie fast die ganze Branche – unterversorgt. Wenn man aber die großen Absatzzahlen erreichen will, kann VW nicht länger auf die klassischen Volumenmodelle zu kleineren Preisen verzichten.
Die Entscheidung für Verbrenner oder E-Auto hängt auch am Preis, entschieden ist das Rennen aber nicht:
Verbrenner-Verbot: Autoindustrie hat kein Interesse an E-Fuels
Die Zusage Volkswagens an das E-Auto ist aber auch ein politisches Statement. Sie kommt praktisch zeitgleich mit der Verzögerung der finalen Abstimmung zum Verbrenner-Aus in der EU. Die hatte unter anderem Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) erst kurz zuvor mit seiner angekündigten Weigerung, den Plänen für Deutschland zuzustimmen, erfolgreich hinausgezögert. Viel Beifall aus der Industrie, für die sich die FDP traditionell stark macht, gab es dafür nicht.