In Grünheide bei Berlin stehen die Maschinen in Kürze still. Tesla plant einen fast vollständigen Stopp der E-Auto-Produktion in seinem einzigen europäischen Werk. Der Grund dafür liegt weit entfernt.
Tesla stoppt E-Auto-Bau: Das ist der Grund
Ab dem 29. Januar stehen die Gigapressen in Teslas Fabrik in Grünheide vorerst still. So lautet der Plan, den der US-Autobauer jetzt bekannt gemacht hat. Für zwei Wochen sollen nur noch wenige Teile gefertigt werden, genaue Zahlen gibt es nicht.
Der Grund für den zeitweiligen Produktionsstopp bei Tesla ist ein ernster: „Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Roten Meer und die damit verbundenen Verschiebungen der Transportrouten zwischen Europa und Asien über das Kap der Guten Hoffnung wirken sich auch auf die Produktion in Grünheide aus. Durch die erheblich längeren Transportzeiten entsteht eine Lücke in den Lieferketten“, teilte der Autobauer mit (Quelle: Reuters).
Es werden daher nur wenige Teilbereiche weiter produzieren können. Für das Gros der Tesla-Fertigung fehlt der Nachschub an benötigten Vorprodukten. Das Problem von Lieferketten-Unterbrechungen ist spätestens seit der Pandemie hinreichend bekannt – und trifft Analysten zufolge wohl nicht nur Tesla.
Sich auf wichtigen Komponenten aus Asien, besonders aus China, zu verlassen, sei eine „potenzielle Schwachstelle in der Lieferkette jedes Autobauers“, meint Sam Fiorani, Vizepräsident von AutoForecast Solutions, die sich besonders mit den Lieferketten der Automobilindustrie beschäftigen. „Es ist nicht glaubhaft, dass sie die einzigen sind“, so Fiorani weiter.
Bisher aber soll Tesla der einzige Konzern sein, der eine solche Ankündigung gemacht hat. Beispielsweise haben der Konkurrent Geely – ein chinesischer Autobauer, der unter anderem hinter Polestar und Volvo steht – sowie Ikea vor verspäteten Lieferungen gewarnt.
Was bedeutet der Produktionsstopp für Tesla-Kunden?
In der Gigafactory Grünheide soll die Produktion nach aktuellem Plan bis zu 11. Februar ausgesetzt werden. Ab dem 12. Februar wolle Tesla die Herstellung von E-Autos wieder aufnehmen, heißt es. Wie sehr der Output an Elektroautos unter der Maßnahme leiden wird, ist derzeit nicht bekannt. Tesla hat dazu keine Angaben gemacht.
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Ob es in der Folge zu Lieferverzögerungen bei Endkunden kommt, ist ebenfalls noch unklar. Eine gewisse Verschiebung von Lieferterminen wäre denkbar, ist aber bisher nicht bekannt. Derzeit baut Tesla jährlich etwa 250.000 Elektroautos im Werk. Eine Unterbrechung von zwei Wochen sollte im laufenden Jahr ausgeglichen werden können.