Die britische Regierung möchte den Rundfunkbeitrag für die BBC abschaffen. Die Pläne von Premierminister Boris Johnson stoßen bereis auf erbitterten Widerstand. Auch in Deutschland soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk reformiert werden, wobei die Ziele hierzulande weit auseinandergehen.
Rundfunkbeitrag für die BBC steht auf der Kippe
Eine Ankündigung der britischen Regierung sorgt für Empörung: Bis zum Jahr 2027, so die jetzt vorgestellten Pläne der Kulturministerin Nadine Dorries, soll der Rundfunkbeitrag für die BBC abgeschafft werden. Staatliche Subventionen sollen zudem eingefroren werden, heißt es. Der Schritt wird mit der wachsenden Bedeutung von Streaming-Anbietern wie Netflix begründet (Quelle: Tagesschau).
Die Opposition hat die Pläne scharf kritisiert und wertet sie als Ablenkungsmanöver des Premierministers. Boris Johnson steht in der Heimat wegen der „Partygate“-Affäre rund um Trinkgelage während Corona-Lockdowns unter Druck. Die Abschaffung des Rundfunkbeitrags für die BBC käme einem „Kulturvandalismus“ gleich. Johnson hatte bereits vor Jahren angekündigt, der BBC die Mittel streichen zu wollen.
In Großbritannien macht sich der Rundfunkbeitrag bisher mit einer jährlichen Zahlung von umgerechnet rund 190 Euro pro Haushalt bemerkbar. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nach der Erhöhung um 88 Cent pro Monat nun 220,32 pro Jahr und Haushalt.
Das denkt die GIGA-Redaktion über den Rundfunkbeitrag:
BBC: Sparprogramm sorgt für unbesetzte Stellen
Der BBC wurde bereits ein Sparprogramm aufgebrummt, bei der Tausende Stellen nicht neu besetzt werden. Auch Gehälter für Moderatoren wurden deutlich gekürzt. Während der Pandemie wurde das Bildungsprogramm stark aufgewertet, um Schüler von geschlossenen Schulen zumindest teilweise weiter unterrichten zu können.
Auch in Deutschland ist die Finanzierung von öffentlich-rechtlichen Sendern weiter Gegenstand von Diskussionen. Zwar sind alle im Bundestag vertretenen Parteien der Meinung, dass eine Reform hilfreich wäre, doch bei der konkreten Ausgestaltung gehen die Meinungen stark auseinander. Die AfD fordert eine nahezu komplette Abschaffung, die FDP hatte im Wahlprogramm von einem „moderneren und schlankeren“ Programm gesprochen.