Apples neues Betriebssystem iOS 17 bietet die neue Funktion „NameDrop“, die auf den ersten Blick nützlich erscheint. Doch seitens vieler Frauen wird Kritik laut. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.
Apple iOS 17: Neues Feature NameDrop sorgt für Kritik
Den Apple-Fans unter euch ist wahrscheinlich das letzte Apple-Event Anfang September nicht entgangen. Dabei wurde nicht nur die iPhone-15-Reihe vorgestellt, sondern auch das Release-Datum des neuen Betriebssystems iOS 17 bestätigt: Seit dem 18. September ist es in Deutschland verfügbar. Mit dabei ist die neue Funktion „NameDrop“.
In unserem Video zeigen wir euch 5 neue Funktionen in iOS 17:
So funktioniert Namedrop: Wollt ihr mit einer Person eure Kontaktdaten teilen, müsst ihr einfach nur noch eure iPhones aneinanderhalten. Sofern beide Handys mit iOS 17 laufen, werden dann die Kontakte schnell und einfach ausgetauscht. Doch so komfortabel diese Neuerung auch ist, sie übergeht die Sicherheit und Privatsphäre von Frauen.
Eventuell wart ihr schon mal in folgender Situation: Eine Person, die ihr kaum kennt oder bei der ihr ein ungutes Gefühl habt, möchte euch gern näher kennenlernen und fragt nach eurer Nummer. Leider reicht nicht immer ein „Nein.“ aus, um den Fragenden abzuwimmeln. Die Lösung: Man gibt einfach eine falsche Nummer raus. Im besten Fall wird man dann von der aufdringlichen Person in Ruhe gelassen. Aber mit NameDrop gibt es diese Lösung nicht mehr.
NameDrop: „Ein schrecklicher Tag für alle Frauen.“
Auf der Plattform X (ehemals Twitter) wird das neue Feature stark kritisiert (Quelle: Men's Journal). So schreibt die Nutzerin @tayallard „Ein schrecklicher Tag für alle Frauen.“ Und @botticellibimbo ergänzt: „Ein schrecklicher Tag für alle Stripperinnen.“ Ebenso postet die Userin @uppittynegress: „Das ist doch ein Albtraum, wenn jemand, der etwas zu hartnäckig ist, deine Nummer haben möchte.“
„Auf einer Party hat jemand diese neue Technologie erklärt und fast jede Frau sagte, das es eine schreckliche Idee ist“, schreibt die Nutzerin @AmberSmelson. Und auch der User @BondJohnBond postet: „Ich habe noch nie eine Technologie gesehen, die so eindeutig von einem Mann erfunden wurde, der auf Partys Frauen nicht davon überzeugen konnte, ihm ihre Nummern zu geben.“
NameDrop deaktivieren? Ja, das geht!
Also: Manchmal wollen oder müssen wir Frauen lügen, um uns sicher zu fühlen. Aber das bedeutet nicht, dass wir auf iOS 17 verzichten müssen. Die NameDrop-Funktion lässt sich in den Einstellungen deaktivieren: Einstellungen →
Allgemein → AirDrop → Geräte zusammenführen
. Ist die Funktion ausgestellt, können Kontaktinformationen nicht mehr ohne ausdrückliche Genehmigung geteilt werden.
Obwohl die Funktion NameDrop relativ schnell deaktiviert ist, heißt das nicht, dass die Sorgen der Frauen übertrieben oder unberechtigt sind. In der Technikbranche spielen wir Frauen immer noch eine untergeordnete Rolle. Nur selten wird sich in unsere Lebenswelt mit all ihren Herausforderungen und Gefahren, denen wir tagtäglich begegnen, hineinversetzt. Genau aus diesem Grund müssen Frauen endlich gesehen, gehört und ernst genommen werden. Es reicht nicht aus, uns nur „mitzudenken“, damit wir uns respektiert und sicherer fühlen können. NameDrop MicDrop.