E-Autos sind teuer in der Anschaffung, aber günstig im Unterhalt – so einfach war die Rechnung zuletzt nicht immer. Doch der extreme Anstieg der Benzin- und Dieselpreise holt den alten Vorteil der Stromer zurück. Wer jetzt bereits ein Elektroauto fährt, kommt dabei deutlich günstiger weg.
E-Auto-Fahrer profitieren: Strom tanken fast 60 Prozent günstiger
Während an der Zapfsäule Preise aufgerufen werden, wie sie in den letzten Jahrzehnten sich niemand auch nur hat vorstellen können, zahlen Fahrerinnen und Fahrer eines E-Autos deutlich weniger für ihren Ladestrom. Das hat eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox ergeben.
Wer zuhause das E-Auto tankt, kommt demnach durchschnittlich 59 Prozent günstiger weg als mit einem vergleichbaren Benziner (Quelle: Verivox). Aufgrund des etwas geringeren Verbrauchs ist der Unterschied zu Diesel kleiner, aber nur minimal: 57 Prozent Ersparnis stehen bei E-Auto-Besitzern auf der Habenseite.
Verivox hat zum Vergleich den Durchschnittsverbrauch der 10 im Jahr 2020 am häufigsten zugelassenen E-Autos ermittelt, der bei 19 kWh auf 100 km liegen soll. Ausgehend von einem mittleren kWh-Preis von 37,02 Cent kommen die Vergleichsexperten auf Kosten von rund 7,04 Euro für 100 km.
GIGA Spar-Tipp
Der Sprit ist zu teuer? Ihr sucht nach der günstigsten Tankstelle? Dann ladet euch unsere TankenApp herunter. Darin findet ihr die niedrigsten Benzin-Preise in eurer Nähe.
Die TankenApp ist ein Produkt der Ströer Media Brands GmbH, zu der auch GIGA gehört.
Ein Benziner mit 7,7 Liter Durchschnittsverbrauch schluckt auf der gleichen Strecke Sprit zum Preis von 16,94 Euro (2,2 Euro pro Liter). Ein Diesel kommt dank des geringeren Verbrauchs von 7 Litern auf 16,22 Euro trotz des höheren Literpreises von rund 2,3 Euro.
Bitter wird das für Verbrenner-Fahrer vor allem, wenn die Kosten weiter so hoch bleiben: Bei einer Jahreslaufleistung von 15.000 km kommen E-Autos auf Stromkosten von 1.055 Euro. Benziner hingegen sammeln stolze 2.541 Euro Spritkosten im Jahr und Dieselfahrzeuge immerhin 2.433 Euro. Seit diesem Höchststand sind die Spritpreise inzwischen wieder etwas gefallen, aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau.
Nicht nur die hohen Spritpreise sprechen für E-Autos:
Was Besitzer von Elektroautos wissen müssen, um günstig zu laden
Für den großen Preisvorteil gibt es aber eine Voraussetzung: Das E-Auto muss möglichst zuhause aufgeladen werden, denn öffentliche Ladestationen, besonders Schnelllader, sind teurer. Beim Laden mit Haushaltsstrom an der Wallbox entsteht so ein Kostenvorteil, der sich sehen lassen kann.
Obwohl E-Autos diesen Kostenvorteil auch langfristig haben dürften und Verbrenner ohnehin angezählt sind, ist das Bild von heute keine Garantie. Schließlich galt die Rechnung – hohe Anschaffungskosten, geringere Ausgaben im Anschluss – auch lange Zeit für Diesel. Jetzt ist damit schlagartig Schluss, der Liter Diesel ist sogar teurer als Benzin.