Bei Seat stehen die Zeichen auf Sturm. Seit Jahren soll die spanische Marke nicht die Pläne erfüllen, die VW sich seit der Übernahme erhofft hat. Mit der neuen Seat-Marke Cupra steht ein Erbe schon bereit. Während für VW-Markenchef Thomas Schäfer Seat schon abgehakt ist, wehren sich die Spanier noch gegen das Ende.
Keine E-Autos: VW-Chef verrät, was aus Seat werden soll
Seat oder Cupra, wer macht das Rennen? Oder bleiben doch beide spanischen Marken von VW erhalten? Seit Jahren sorgt Seat mit schwachen Zahlen beim VW-Konzern für Kopfzerbrechen. Die Ausgründung Cupra, die sich um junge und potente E-Autos kümmert, ist laut Konzernchef Oliver Blume die am schnellsten wachsende Automarke in Europa. Muss man sich da ernsthaft fragen, wie es weitergeht?
Laut VW-Markenchef Thomas Schäfer ist die Frage klar: „Die Zukunft von Seat ist Cupra“, erklärte er anlässlich der IAA Mobility 2023 in München gegenüber Autocar (via Redaktionsnetzwerk Deutschland/RND). Ihm zufolge soll die aktuelle Fahrzeuggeneration bei Seat die letzte unter dem Namen sein. Damit dürfte zum Ende des Jahres die Marke bei Neuwagen nicht mehr zu finden sein.
Stattdessen übernimmt Cupra. Schon heute feiert die junge Ausgründung von Seat als eigenständige Marke Erfolge. Mit dem Cupra Born haben die Spanier den besseren ID.3 im Angebot. Der Cupra Raval dürfte parallel der attraktivere Zwilling des ID.2 werden – was sich aber wohl auch am zu erwartenden Preis zeigt.
Denn mit dem Wechsel von Seat zu Cupra streifen die Spanier auch das bisherige Image der jungen, günstigen Marke ab. Cupra steht zwar auch für Jugend, aber ebenso für Leistung und etwas Besonderes abseits des Alltäglichen – und das kostet. Der Vergleich beim ehemaligen Aushängeschild von Seat drängt sich auf: Der Leon startet unter Seat-Ägide bei knapp über 27.000 Euro, wird aber auch bei Cupra fortgeführt. Dort geht es für das Modell ab rund 33.800 Euro los.
VW hat zuletzt bekannt gegeben, dass die GTI-Geschichte weitergeschrieben wird:
Spanier wehren sich gegen Auto-Aus
Für Seat ist die Ansage von Schäfer übrigens noch keine ausgemachte Sache. Die Marke sei stärker als je zuvor, verkündet man auf Nachfrage. „Die Zeit für die Elektrifizierung von Seat wird kommen, und sie wird anders sein. Daran arbeiten wir hart“, heißt es in einer Mitteilung. Seat-Fahrzeuge würden weiterhin gebaut, andere Meldungen seien „unzutreffend“.
Fahrzeuge müssen aber keine Autos sein. Schon zuvor wurde bekannt, dass es für Seat auch als moderner Mobilitätsanbieter weitergehen könnte. Abomodelle stehen dabei ebenso auf der Agenda wie alternative Transportmittel. Seat hat etwa bereits einen eigenen E-Scooter im Angebot.