Es soll der ganz große Sprung bei der Auto-Software werden, doch gleich mehrere Probleme machen Volkswagen zu schaffen. Nun soll die einheitliche Plattform für alle VW-Marken erst frühestens in drei Jahren starten. Der Konzern müsse „Software-Kultur erst noch lernen“, meint Vorstandschef Herbert Diess.
VW: Neue Auto-Software kommt später
Volkswagen verfolgt weiter das ehrgeizige Ziel, eine einheitliche Software-Plattform für alle Marken des Konzerns zu entwickeln. Anders als geplant, wird die „Version 2.0“ deutlich später erscheinen. Mit einer ersten Veröffentlichung wird frühestens 2025 gerechnet. Ob drei Jahre aber wirklich ausreichen, kann VW nicht versprechen. Die universelle Auto-Software ist dem neuen Zeitplan nach für die Mitte oder zweite Hälfte des Jahrzehnts angepeilt.
Schon jetzt liegt die Entwicklung der Software-Einheit Cariad hinter dem Zeitplan. Das Projekt sieht vor, die Software-Entwicklung von Volkswagen, Audi und Porsche zusammenzuführen. Bis zur Veröffentlichung müssen Audi und Porsche die wichtigen Assistenzsysteme weiter parallel entwickeln (Quelle: Automobilwoche).
Volkswagen möchte mit Cariad eine Art Baukastensystem erschaffen, aus dem sich die einzelnen Marken bedienen können. Hier sollen aber noch unterschiedliche Auffassungen darüber herrschen, wie das System letztlich aussehen soll. Auch von Schwierigkeiten bei der Kompatibilität ist die Rede, die sich nicht schnell lösen lassen.
Vorstandschef Herbert Diess zufolge muss VW wegen der neuen Rückschläge bei der Entwicklung eine „Software-Kultur erst noch lernen“. Um den Lernprozess zu beschleunigen, soll Cariad personell aufgestockt werden. Darüber hinaus möchte man weitere externe Partner für das Projekt gewinnen. Auch Übernahmen oder Beteiligungen kann sich VW in diesem Bereich vorstellen.
Lohnt sich der Kauf eines E-Autos? Die Antwort im Video:
Volkswagen: Hohe Kosten bei Cariad
Durch mehr Personal und externe Hilfe dürften die Kosten für das Cariad-Projekt weiter in die Höhe schnellen. Die jetzt vorgestellte Planänderung und die vorläufige Aufspaltung der Aufgaben innerhalb des VW-Konzerns soll Berichten zufolge bis zu 500 Millionen Euro verschlingen.