Die Wärmepumpen sind da, doch sie können nicht in Betrieb genommen werden: Der Immobilienkonzern Vonovia berichtet von Problemen, weil der nötige Strom fehlt. Grund dafür sei der schleppende Netzausbau.
Strom fehlt: Vonovias Wärmepumpen liegen herum
Der größte Immobilienkonzern Deutschlands, Vonovia, kann offenbar 70 bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen, da die Stromversorgung unzureichend ist. Laut Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch liegt das auch an einem fehlenden Netzausbau. Es würde schlicht an Strom mangeln, um die Wärmepumpen wie geplant einzusetzen.
Erst im vergangenen Jahr hatte sich der Konzern ein Wärmepumpen-Sonderprogramm aufgelegt, das die Installation von 6.000 Wärmepumpen innerhalb von fünf Jahren vorsieht. Dabei plant Vonovia in den meisten Fällen den Einsatz von selbst erzeugtem Strom aus Photovoltaikanlagen.
Die anscheinend unzureichende Stromversorgung stößt in der Opposition auf Kritik. Jan-Marco Luczak zufolge, dem baupolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, würde die Energiewende im Gebäudesektor „an den Realitäten vorbei organisiert“. Laut Luczak fehlt es nicht nur an Wärmepumpen und Fachkräften, sondern auch die Kapazitäten der Stromleitungen seien nicht ausreichend. Er fordert die Regierung auf, die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes auf ein „vernünftiges, nämlich machbares Maß“ zurückzuführen.
Auch von der FDP hagelt es Kritik. Michael Kruse empfiehlt als energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dass Netze den Anschluss von Wärmepumpen vertragen müssten, bevor Wirtschaftsminister Habeck den Leuten diese „verordnet“ (Quelle: RND).
Ob sich eine Wärmepumpe lohnt, erfahrt ihr im Video:
Vonovia plant 30.000 Photovoltaikanlagen
Bis zum Jahr 2045 möchte der Immobilienkonzern auf etwa 30.000 Dächern des Gebäudebestandes Photovoltaikanlagen installieren, um sein Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Ende 2022 waren offiziellen Angaben zufolge erst 533 Anlagen installiert.