Der bereits fertiggestellte Film Coyote vs. Acme sollte eigentlich im Giftschrank von Warner Bros. verschwinden – aus Steuergründen. Nach einem Aufschrei in der Filmbranche bekommt das Projekt jetzt aber doch noch eine letzte Chance.
Update vom 13. November 2023:
Einer Meldung von Puck News zufolge zeigt sich Warner Bros. nach lauten Protesten nun offen, den Film Coyote vs. Acme an einen anderen Herausgeber zu verkaufen. Damit würde die Arbeit, die das Team um Regisseur David Green in das Projekt gesteckt hat, nicht für immer im Content-Verließ von Warner Bros. verrotten. Ob ein anderes Unternehmen bei der Komödie zuschlägt, muss sich aber noch zeigen. (Quelle: Puck)
Originalmeldung vom 10. November 2023:
Warner Bros. hat die Entscheidung getroffen, den Film Coyote vs. Acme in den hauseigenen Giftschrank zu schließen und niemals herauszugeben. Der Film wurde zwar bereits 2022 fertiggestellt, doch das Unternehmen will das Werk trotzdem unter Verschluss halten – denn auf diese Weise lassen sich Steuervergünstigungen erreichen.
Coyote vs. Acme: Warner Bros lässt weiteren Film einfach verschwinden
Die Komödie Coyote vs. Acme war eine Live-Action-Komödie mit Animationselementen, ähnlich wie zum Beispiel der 80er-Klassiker Falsches Spiel mit Roger Rabbit. In dem Film verklagt der über Jahrzehnte hinweg unglücklich agierende Looney-Tunes-Charakter Wile E. Coyote die Firma Acme, deren Produkte ihm in den Cartoons mit schöner Regelmäßigkeit um die Ohren geflogen sind. Regie führte David Green, zu dem namhaft besetzten Cast zählten unter anderem John Cena und Will Forte.
Regisseur Green reagierte auf den Schritt von Warner Bros mit großer Enttäuschung auf Twitter – verständlich, schließlich habe er drei Jahre lang an dem Film gearbeitet, nur um ihn nun niemals einem Publikum vorführen zu können. Dies ist nicht das erste Mal, dass Warner Bros einen fertiggestellten Film einfach in die Tonne kippt, um Steuern einzusparen. Bereits 2022 mussten der Familienfilm Scoob!: Holiday Haunt und der Superheldenfilm Batgirl daran glauben. Die Filme waren ebenfalls fertig, doch weil Warner Bros. das Vertrauen in sie abhanden gekommen war, wurden sie steuergünstig als Verlustgeschäfte abgeschrieben. (Quelle: Variety)
Auch Disney+ streicht fertiggestellte Inhalte
Während die Herangehensweise zu bereits abgedrehten Filmen von Warner Bros. sowohl beim Publikum als auch bei Filmemachern für Entsetzen sorgt, hat auch Disney+ in jüngerer Vergangenheit ohne allzu viel Sentimentalität den eigenen Katalog getrimmt – Ende Mai 2023 hat das Unternehmen gleich 43 Filme und Serien von der eigenen Plattform entfernt, die eigens dafür produziert worden waren. Wenigstens hatten Zuschauer dort aber die Möglichkeit, die Inhalte anzusehen, wenn auch nur für kurze Zeit. Die Filme von Warner Bros. werden dagegen als Steuerabschreibungen niemals das Licht der Welt erblicken.
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