Wer sich für ein neues Auto entscheidet – ob Elektro oder Verbrenner –, muss derzeit lange ausharren. Nur die wenigsten Modelle sind schnell verfügbar. VW gelobt jetzt Besserung.
VW macht Autokäufern Hoffnung: Wartezeit soll 2023 zurückgehen
Autokäuferinnen und -käufer sind lange Wartezeiten inzwischen längst gewohnt. Seit Jahren müssen die Hersteller wegen Lieferproblemen ihre Kunde oft vertrösten. Extrem betroffene Modelle können auch mal über zwei Jahre auf sich warten lassen. Geht es nach VWs Finanzchef Arno Antlitz soll damit bei den Wolfsburgern bald Schluss sein.
„Wir befinden uns in einer Branche, die immer noch von Lieferengpässen betroffen ist“, erklärte Antlitz laut dpa in einer Telefonkonferenz (via Handelsblatt). Damit will man sich aber nicht abfinden. Zwar könne angesichts der aktuellen Lage die Nachfrage sinken, doch bei VW rechne man trotzdem mit einer leichten Zunahme.
Außerdem gebe es Zeichen, dass die Lieferketten sich in den kommenden Monaten weiter entspannen. So solle sich im laufenden Jahr der immer noch bestehende Produktionsstau lösen, VW will dann seine aufgelaufenen Bestellungen abarbeiten.
Für VW-Kunden sind es gute Nachrichten, aber nicht nur für sie. Als Finanzvorstand für den VW-Konzern spricht Antlitz in dieser Hinsicht auch für andere Marken. Während etwa Porsche während der Nachschubsorgen innerhalb von VW präferiert wurde, dürften die Wartezeiten bei Neuwagen also etwa auch bei Skoda zurückgehen.
Der Wettbewerbsdruck kommt für VW auch aus Fernost:
Mehr Wettbewerb erwartet: Fallen bald die Neuwagenpreise?
Obendrein würde die bessere Verfügbarkeit wieder für einen stärkeren Wettbewerb sorgen, so Antlitz. Das könnte sich im nächsten Schritt positiv auf die Preise auswirken. Bei seiner jüngsten Ankündigung für das Facelift des ID.3 hatte VW den Preis für das Einstiegsmodell etwas gesenkt. Er ist trotzdem noch deutlich höher als zum Marktstart des Modells.
Insgesamt setzt sich Volkswagen das Ziel, in 2023 nach dem Einbruch im Vorjahr wieder mehr Autos zu verkaufen. 9,5 Millionen Fahrzeuge sind anvisiert, nachdem zuvor nur noch etwas über 8 Millionen Autos abgesetzt werden konnten. Sowohl diese Zahlen als auch die bessere Verfügbarkeit und der Abbau der vollen Auftragsbücher stehen allerdings unter dem Vorbehalt, dass nicht neue extreme Herausforderungen die Pläne von VW auf den Kopf stellen.