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Wasserstoff als Klimakiller: Experten fordern ein Umdenken

Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger, doch es lauern Gefahren. (© IMAGO / Michael Gstettenbauer)
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Wenn Wasserstoff entweicht, kann er sich unter Umständen als Klimakiller erweisen. Der Schaden kann Experten zufolge stärker ausfallen als bei Kohlendioxid. Deshalb müssen strikte Vorkehrungen getroffen werden, um Wasserstofflecks zu verhindern, so die Forderung.

Experten: Wasserstoff kann klimaschädlich sein

Während Wasserstoff als Hoffnungsträger in der Energiekrise gilt, warnen Experten vor der potenziell klimaschädlichen Wirkung. Diese müsse stärker in Betracht gezogen werden, wie unter anderem Andrea Lübcke von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften fordert (Quelle: Handelsblatt). Wasserstoff habe zwar keine direkte, aber doch eine indirekte Klimawirkung, da er die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert.

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In der Atmosphäre reagiert Wasserstoff mit Hydroxid-Molekülen, wodurch weniger Hydroxid für Reaktionen mit Treibhausgasen vorhanden ist. Das Ergebnis: Der Ozongehalt steigt, Methan wird langsamer abgebaut. Über einen Zeitraum von 20 Jahren würde Lübcke zufolge die indirekte Klimawirkung um den Faktor 33 höher ausfallen, als es bei Kohlendioxid der Fall ist.

Wasserstofflecks gilt es also in jedem Fall zu verhindern. Fachleute fordern striktere Vorkehrungen, um Lecks zu vermeiden. Insbesondere in der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch beim geplanten Einsatz von Wasserstoff bei Flugzeugen oder großen Schiffen, müssen den Experten zufolge neue Standards her. Die Auswirkungen von Wasserstoff auf das Klima sei bis vor Kurzem schlicht ignoriert worden, heißt es. Auch würden Instrumente fehlen, um entweichenden Wasserstoff präzise messen zu können.

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Wasserstoff: Transport wird zum Problem

Nicht nur die möglichen Auswirkungen auf das Klima, sondern auch die Transportwege bereiten Schwierigkeiten. Die Betreiber von deutschen Erdgasnetzen planen ein Wasserstoffnetz, das möglichst bis zum Jahr 2030 stehen soll. Hier soll teilweise auf vorhandene Erdgasnetze zurückgegriffen werden. Laut Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, sei das aber nicht ohne Weiteres möglich. Beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches hält man die Probleme aber für lösbar.

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