T-Mobile hat sich in den USA zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen: Wegen des grassierenden Coronavirus gibt es für Kunden unter anderem unbegrenztes Datenvolumen. Auch bei Rechnungen wird ein Auge zugedrückt. In Europa gibt es ebenfalls erste Ansätze – hoffentlich auch bald für Deutschland.
USA: T-Mobile verschenkt LTE-Volumen
Die Telekom-Tochter T-Mobile bietet ihren Kunden in den USA in den nächsten Wochen unbegrenztes Datenvolumen für das mobile Internet an. Auch die Nutzung von Hotspots soll kostenfrei möglich sein, ebenso wie Telefonie in besonders vom Coronavirus betroffene Länder, heißt es in einer Mitteilung: „T-Mobile unternimmt weitere Schritte, um sicherzustellen, dass alle im ganzen Land während dieser kritischen Zeit in Verbindung bleiben können. (…) Wir erweitern auch den Roaming-Zugang für Sprint-Kunden, um das T-Mobile-Netzwerk zu nutzen.“
Unterdessen hat sich laut einem Bericht von golem.de auch die amerikanische Federal Communications Commission (FCC) entschlossen, der Corona-Krise nicht untätig zuzusehen. Beim „Keep Americans Connected Pledge“ haben sich nun Provider wie T-Mobile, Centurylink, AT&T, Comcast und Verizon dazu verpflichtet, Anschlüsse in den nächsten 60 Tagen wegen unbezahlter Rechnungen nicht einfach abzuschalten. Kunden, die finanziell im Rückstand sind, können also weiter telefonieren und das mobile Internet nutzen. WLAN-Hotspots sollen zudem „für alle, die sie brauchen“ geöffnet werden, heißt es.
Der Schritt der FCC wird gemeinhin begrüßt, wobei Kritiker jetzt schon anmerken, dass mehr gemacht werden müsse. Insbesondere die mobile Versorgung von Familien, Schulen und Krankenhäusern solle sich verbessern, fordern Politiker der US-Demokraten.
Corona-Krise: Schweizer dürfen kostenfrei surfen
Auch in Europa gibt es erste Überlegungen, wie Provider ihren Kunden während der Corona-Krise entgegen kommen könnten. In der Schweiz hat sich der Anbieter Salt (früher Orange) immerhin bereits dazu entschieden, den Business-Kunden unbegrenztes Datenvolumen ohne Mehrkosten zu garantieren.
In Deutschland haben sich die wichtigsten Anbieter Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (o2) noch nicht explizit geäußert, ob Kunden in den nächsten Wochen auf Vorteile hoffen dürfen. Auf einen deutlich gestiegenen Traffic in Italien angesprochen, hieß es bei der Deutsche Telekom laut Gamestar, dass man in Deutschland „gerüstet“ sei, falls es auch hierzulande zu einem weitreichenden Lockdown kommen sollte.
Wie wichtig LTE mittlerweile geworden ist, macht das folgende Video deutlich:
Forderungen nach kostenfreiem LTE-Volumen gibt es bei den größeren Parteien in Deutschland derzeit (noch) nicht. In Baden-Württemberg hat die Piratenpartei allerdings schon eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der ein temporär unbegrenztes Datenvolumen gefordert wird: „Es wäre daher angebracht, wenn die Telekom, Vodafone, o2 und auch Tochterunternehmen allen Kunden für eine kurze Zeit Daten- und Telefonflats freischalten würden. T-Mobile geht hier in den USA mit gutem Beispiel voran.“