Oftmals landen kaputte iPhones in Apple-Werkstätten im Müll und werden erst gar nicht repariert. Stattdessen gibt’s gleich ein neues Austauschgerät. Schön für die Kunden, schlecht für die Umwelt. Nun vollzieht Apple in diesem Punkt eine entscheidende Kehrtwende.
Zukünftig sollen von Apple autorisierte Werkstätten, sogenannte Apple Service Provider, nicht mehr so schnell zum Austauschgerät bei einem defekten iPhone greifen. Stattdessen wird direkt vor Ort repariert. Damit dies gelingt, führt Apple ab dem 23. Februar 2021 einen neuen Reparaturprozess ein. Davon erfahren haben will die Webseite MacRumors in Bezugnahme auf ein vertrauliches, internes Dokument von Apple.
Apple ändert Prozess beim iPhone 12: Reparatur statt Austausch
Ganz konkret geht’s um die Handy-Modelle „iPhone 12“ und „iPhone 12 mini“. Sie werden bei Problemen mit der Logikplatine, Face ID oder einem gesprungenen Gehäuseglas nicht gleich komplett ersetzt, sondern erst mal repariert. Zu diesem Zweck kommt ein „iPhone Rear System“ zum Einsatz. Es handelt sich quasi um eine komplette Austauschkomponente, im Detail besteht diese aus dem hinteren Gehäuseteil eines iPhones mit allen nötigen Komponenten. Es fehlen jedoch explizit das Display und die rückwärtige Kamera. Installiert sind dagegen Logikplatine, Vibrationsmodul, Face-ID-System und natürlich der Akku. Kurzum: ein „halbes“ iPhone. Das „iPhone Rear System“ kann aber nur dann verwendet werden, wenn Kamera und Display des iPhones unbeschädigt sind.
Und wenn Apple was „wegschmeißt“, dann kommen dieser und weitere Roboter zum Einsatz:
Zunächst steht es nur für das iPhone 12 und iPhone 12 mini zur Verfügung. Die teureren Modelle iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max bleiben außen vor. GIGA meint: Sicherlich wird der neuartige Reparaturprozess irgendwann auch hierfür eingesetzt werden, Apple geht stets sukzessive vor.
Apples gute Gründe
Und warum tut Apple dies? Sicherlich steht der Umweltgedanke im Vordergrund. Apple bemüht sich seit Jahren hier der Klassenbeste der ganzen Branche zu werden. Bis zum Jahr 2030 möchte man beispielsweise zu 100 Prozent klimaneutral sein. Doch es gibt noch einen anderen, guten Grund: Geld. Denn ein netter Nebeneffekt des neuen Prozesses ist freilich auch eine spürbare Kostenersparnis. Nicht umsonst kann Apple beeindruckende Bruttomargen vorweisen, zuletzt im zurückliegenden Quartal wieder knapp 40 Prozent.