Seit dem iPhone 12 legt Apple kein Netzteil mehr mit in das Paket. In Brasilien will man sich nicht damit abfinden. Jetzt ist Apple erneut zur Zahlung einer Millionenstrafe verdonnert worden. Bei künftigen iPhone-Verkäufen in dem südamerikanischen Land muss ein Netzteil mit dabei sein.
Apple: 20 Millionen Euro Strafe in Brasilien
Seit dem Jahr 2020 und der Veröffentlichung der iPhone-12-Modelle verzichtet Apple darauf, den Handys ein passendes Netzteil zu spendieren. Begründet wird das mit mehr Nachhaltigkeit. Wer sein iPhone trotzdem irgendwann mal aufladen möchte, muss ein bestehendes verwenden oder sich ein neues zulegen. In Brasilien ist die Regierung mit dieser Praxis nicht einverstanden.
Bereits im September hatte Brasilien Apple eine Strafzahlung in Höhe von umgerechnet rund 2,4 Millionen Euro auferlegt. Darüber hinaus wurde Apple der Verkauf von iPhones ohne Netzteil untersagt. Auch im Jahr 2021 musste Apple bereits eine Zahlung in Höhe von 2 Millionen Euro leisten.
Dem neuesten Urteil des Landesgerichts in São Paulo nach muss Apple jetzt tiefer in die Tasche greifen. Umgerechnet rund 20 Millionen Euro werden fällig. Zur Begründung heißt es, dass Apple „missbräuchliche Praktiken durch den Verkauf seines Produkts ohne ein Ladegerät“ betreiben würde (Quelle: Reuters). Das Gericht ist Apples Umweltschutz-Argumentation nicht gefolgt. Stattdessen wurde lediglich der „Vorwand einer 'grünen Initiative'“ entdeckt. Apple hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen.
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Apple: Ohne Netzteil weniger CO₂-Ausstoß
Apples eigenen Berechnungen nach führen das fehlende Netzteil beim iPhone und die geringeren Abmessungen der Verpackung zu weniger CO₂-Ausstoß. Der Ausstoß von 500.000 Autos könnte so vermieden werden. Neueren iPhones liegt lediglich ein Lightning-auf-USB-C-Kabel bei.
Apple ist nicht der einzige Hersteller, bei dem auf das Netzteil verzichtet wird. Auch Samsung bietet seine Handys teils ohne Netzteil im Lieferumfang an. Bei Xiaomi haben sich Berichte rund um einen möglichen Verzicht bislang nur für bestimmte Märkte bestätigt.