Wer mit der Bahn fährt, muss sich voraussichtlich auf höhere Ticketpreise einstellen – und auf ein teilweise schrumpfendes Angebot. Der Grund: Die Kosten für die Nutzung des Schienennetzes sollen deutlich steigen. Den Aufpreis könnte die DB wohl an ihre Kunden weitergeben.
Deutsche Bahn: Ticketpreise könnten steigen
Die Deutsche Bahn steht vor einer finanziellen Herausforderung: Die Trassenpreise, also die Kosten für die Nutzung des Schienennetzes, sollen um 17,7 Prozent steigen. Das könnte dazu führen, dass die Tickets teurer werden und gleichzeitig weniger Züge fahren. Vor allem weniger rentable Strecken könnten aus dem Fahrplan verschwinden.
Berichten zufolge stehen mehrere Intercity-Verbindungen auf der Streichliste. Betroffen sein könnten unter anderem die Strecken von Karlsruhe nach Leipzig, von Gera nach Köln und von Norddeich Mole nach Frankfurt am Main. Auch die ICE-Verbindung nach Stralsund soll außerhalb der Hauptsaison reduziert werden (Quelle: Spiegel).
In einer Reaktion der Bahn heißt es, endgültige Entscheidungen seien noch nicht gefallen. Gleichzeitig sehe man sich gezwungen, „den Umfang unseres Fahrplanangebots bundesweit zu überprüfen“. Auch das Bundesverkehrsministerium äußerte sich zu den Berichten und erklärte, es lägen keine Informationen über geplante Kürzungen vor.
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert bereits mögliche Kürzungen im Fernverkehr. Er fordert, dass der Staat bei finanziellen Engpässen einspringt, um den Schienenverkehr nicht zu schwächen. „Man kann den Fernverkehr nicht einfach einstellen und die Leute mit dem Nahverkehr zur nächsten Stadt bummeln lassen“, sagt der Vorsitzende Detlef Neuß.
Fährt der Zug? Die Antwort gibt es im DB Navigator:
Güterverkehr droht auf die Straße abzuwandern
Höhere Trassenpreise könnten auch den Güterverkehr hart treffen. Experten warnen davor, dass mehr Gütertransporte auf die Straße verlagert werden könnten, was langfristig zu einer höheren Belastung der Umwelt und des Straßennetzes führen würde.