Ein brisantes Dokument des FBI zeigt, wie einfach die US-Sicherheitsbehörde Nutzerdaten von WhatsApp und iMessage erhalten kann. Die beiden beliebten Messenger zeigen sich dabei besonders „freizügig“, heißt es. Deutsche Nutzer dürften aber nur im Extremfall betroffen sein.
FBI: WhatsApp und iMessage kooperieren schnell
Ein geleaktes Dokument des amerikanischen Federal Bureau of Investigation beschreibt, dass die mobilen Messenger-Apps unterschiedlich auf Anfragen zu Nutzerdaten reagieren. Bei Facebooks WhatsApp und Apples iMessage sollen die Hürden im Vergleich besonders niedrig sein. Der Zugriff auf private Daten durch das FBI ist bei den beiden Messengern wohl nahezu in Echtzeit möglich.
In dem jetzt veröffentlichten Dokument wird beschrieben, wie die US-Strafverfolgungsbehörden über mehrere legale Wege verfügen, um sensible Nutzerdaten aus den gängigsten Messenger-Apps zu extrahieren. Es handelt sich um eine Art Handbuch, in dem detailliert dargelegt wird, wie das FBI die Betreiber der Apps zur Herausgabe von Daten bewegen kann. Voraussetzung dafür ist aber ein Durchsuchungsbefehl oder eine Vorladung. Deutsche Nutzer dürften also nur in Extremfällen betroffen sein.
Um Nachrichteninhalte soll es dabei nicht gehen, wohl aber um Absender und Empfänger sowie weitere Metadaten. Auch das Adressbuch wird herausgegeben. WhatsApp stellt die gesammelten Daten in Intervallen von 15 Minuten nach Anfrage durch das FBI bereit (Quelle: Rolling Stone).
Es gibt einige Alternativen zu WhatsApp, wie unser Video zeigt:
WhatsApp: Kommunikation wird verschlüsselt
Eine Sprecherin von WhatsApp hat das Vorgehen des FBI bestätigt. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass die Nachrichten der Nutzer weiter über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicher seien. Strafverfolgungsbehörden hätten darauf keinen Zugriff. Apple hat keine Stellungnahme abgegeben und stattdessen auf die hauseigenen Richtlinien für Rechtsverfahren verwiesen.