Microsoft ist in den Miesen und das obwohl die halbe Welt mehr PCs und Software braucht als je zuvor. Da dürften die aktuellen Zahlen schwer zu erklären sein, denn der Computer-Pionier kann Kunden offenbar nicht mehr überzeugen.
Schlappe für Microsoft: Windows-Nutzer wenden sich ab
Das vergangene Geschäftsjahr stand weltweit für viele unter einem schlechten Stern, vom Großkonzern zum Selbstständigen. Ausgenommen von den Corona-Auswirkungen war praktisch durch die Bank weg die Tech-Branche. Umso erstaunlicher, dass Microsoft nun schlecht da steht: Im vergangenen Jahr sind dem hauseigenen Betriebssystem die Nutzer weggelaufen.
In 2020 ist Zahl der Windows-Nutzer um rund 5 Prozent zurückgegangen. Die junge Konkurrenz von Google, ChromeOS, konnte hingegen mit plus 4,4 Prozent deutlich zulegen, während Hardware mit macOS ein minimales Plus von unter 1 Prozent erreichte.
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Microsofts Vorsprung immer noch immens ist: Laut Angaben des internationalen Marktforschungsunternehmens IDC gegenüber GeekWire ist Windows der unangefochtene Platzhirsch unter den Betriebssystemen. Aber seit Ende 2020 eben nicht mehr mit 85,4 Prozent Marktanteil, sonder „nur“ noch mit 80,5 Prozent.
Ein Blick auf Windows 10X im Video:
Weniger Windows-User während Corona – wie kann das sein?
Die Ergebnisse der IDC-Analyse müssen bei Microsoft die Alarmglocken schrillen lassen: Zwar kommt man aus einer sehr komfortablen Position, trotzdem ist es bemerkenswert, wenn der Branchenprimus Nutzer verliert – und das gerade in einem Jahr, in dem der Bedarf an technologischen Lösungen, Hard- und Software gleichermaßen boomt.
Wie Microsoft damit umgeht, ist natürlich nicht gesagt. Ein Alarmsignal ist es aber allemal, dass die Pandemie, wie GeekWire hervorhebt, den positiven Trend von Googles ChromeOS weiter befeuert, während sie bei Microsoft gegenteilig wirkt. Die ChromeOS-Produkte würden dabei vor allem im günstigen Preissegment profitieren und dort Windows Vormachtstellung angreifen.
Anteil an der Entwicklung hatte sicher auch der Einfluss der Pandemie auf die Lieferketten und Verfügbarkeit von Produkten. Der wirkt sich aber branchenweit aus und sollte somit alle Anbieter treffen. Die Gründe für Windows‘ Abfallen müssen auch anderswo liegen.