Ein Notebook ist ein Notebook und bleibt ein Notebook, daran ändert sich nichts. Ein Windows-Laptop hält sich aber nicht mehr ans Dogma und will jetzt alles anders machen. Und Apple? Verpennt der US-Hersteller einen neuen Trend – oder aber kann man sich in Cupertino zurücklehnen? Die Wochenend-Kolumne wird’s zeigen.
Notebooks haben sich grundsätzlich in den letzten 30 Jahren nicht wirklich verändert – ein mobiler Rechner mit flachem Display, der sich zusammenklappen lässt, Tastatur und Mausersatz (früher meinst ein Trackball, heute ein Trackpad) inklusive. Hier und da gab es schon Ansätze einer Veränderung, herausstellen mag ich hier die „Convertibles“. Notebooks mit Touch-Display, welches man drehen oder aber zumindest von der Basis abnehmen kann.
Es sind Geräte, die sowohl Tablet aber auch Notebook sein möchten. Um ehrlich zu sein, sind derartige Notebooks aber auch 2020 noch immer mehr Nische als Standard. Apple-Nutzer haben gleich gar keine Wahl, denn der iPhone-Hersteller unterscheidet noch immer scharf und strikt zwischen MacBook (ohne Touch-Display) und iPad (Tablet mit Touch-Display) – dazwischen gibt’s nichts.
Windows-Notebook mit flexiblen Display vs. Apples MacBook
Wesentlich experimentierfreudiger zeigt sich da die Windows-Konkurrenz. Der neueste Streich: Das Lenovo ThinkPad X1 Fold! Der Name verspricht ein Notebook, der Blick aufs Gerät verwirrt dann zunächst den unwissenden Betrachter. Aufgeklappt ein großes Tablet, fährt das Gerät in den 90-Grad-Winkel wird’s hingegen zum Notebook mit Software-Keyboard und allerlei flexiblen Anzeigeoptionen. Gedankt sei es dem flexiblen Bildschirm. Vollkommen zusammengeklappt wird das Display dann geschützt – ebenso wie beim klassischen Notebook. Was ist das? Geht’s nach Lenovo sehen wir die Zukunft des Notebooks vor uns, die man jetzt nach Monaten der Ankündigung endlich kaufen kann.
Und Apple? Die sind noch nicht soweit, die letzte größere Änderung gab es Ende 2016. Damals verbaute man die Touch Bar ins MacBook Pro, ein kleine Touch-Zeile als Zugeständnis ans bisher noch immer nicht verbaute Touch-Display. Lenovo ist da jetzt schon mal konsequenter, aber auch erfolgreicher? Dies lässt sich derzeit so noch nicht sagen, im schlimmsten Fall landet das ThinkPad X1 Fold in der Abstellkammer und gilt als Kuriosum der Technikgeschichte, im besten Fall treten die Chinesen einen neuen Trend los.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Muss Apple was machen?
Meine Meinung: So sehr ich mir einen Erfolg für derartige Experimente wünsche, so skeptisch bin ich am Ende. Meist scheiterten derartige Versuche an der Ausdauer des Herstellers und am übergreifenden Konzept. Was als Einzelstück „geil“ aussieht, muss letztlich in der Praxis keinen Bestand haben. Und ja, bei Apple ist man seit Jahren konservativer. Nicht alles, was technisch machbar ist, wird auch umgesetzt. Auch wenn sich die Betriebssysteme ergänzen, Apple trennt klar danach: macOS für die MacBooks und iPadOS für die iPads. Mit was sollte denn ein solches MacBook mit faltbarem Display laufen?
Diese Studie geht sogar noch einen Schritt weiter:
Richtig, aktuell passt es nicht so recht rein. Dennoch wird auch Apple aufmerksam das Lenovo ThinkPad X1 Fold studieren und vielleicht in einigen Jahren etwas Vergleichbares präsentieren. Vorausgesetzt die MacBooks, so wie wir sie jetzt kennen, verlieren beim Kunden immer mehr an Zuspruch und das iPad (Pro) überflügelt Apples Notebook-Sparte, dann ist vielleicht die Zeit reif für einen derartigen „Zwitter“. Bis dahin aber tut Apple erst mal gut daran, allein nur die Situation zu beobachten.
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