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Xiaomi gibt sich die Kugel: Jetzt kopieren die auch noch das von Apple

© Männer die auf Kreise starren (Bild: Xiaomi)
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Vor wenigen Jahren konnte man Xiaomi noch nicht richtig ernst nehmen. Die Chinesen waren hauptsächlich damit beschäftigt, Apples Geschäftskonzept zu kopieren. Dies hat sich mittlerweile geändert und doch fallen sie ausgerechnet jetzt wieder in alte Muster zurück – Realsatire pur. Es folgt der Kommentar eines GIGA-Redakteurs.

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Xiaomi? Noch heute dürften die meisten Menschen hierzulande nicht mal wissen, wie man den Namen korrekt ausspricht, dabei verkaufen die Chinesen immer mehr Smartphones und weitere Gadgets. Ende 2020 landete man so sogar schon auf den dritten Platz, nur Apple und Samsung verkaufen derzeit noch mehr Handys. Ein großer Erfolg für den einstigen Apple-Fanboy und Xiaomi-Gründer Lei Jun.

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Anfangs ging es ja darum, Apple zu kopieren. Die Produkte, der Markenauftritt, die Produktpräsentationen … alles, aber auch wirklich alles war inspiriert vom übergroßen Vorbild aus Kalifornien. Jahre später hat man sich emanzipiert. Xiaomis „MIUI“ fühlt sich zwar immer noch an wie ein leicht abgewandeltes iOS, doch die Smartphones sind in ihrer gar unüberschaubaren Fülle eigenständig, alles andere als Kopien des iPhones. Chapeau! Xiaomi hat endlich den eigenen Weg gefunden … doch dann.

Aus Apples Marketing-Baukasten: Präsentation des neues Xiaomi-Logos

Auf dem aktuellen Höhepunkt des Erfolges spendiert sich die Firma ein „neues“ Logo. Nun ja, „neu“ ist eine leicht übertriebene Beschreibung der Tatsachen. Am Ende besitzt das Logo jetzt nur etwas stärker abgerundete Ecken – kein Quadrat, kein Kreis, irgendwas dazwischen. Quasi eine Kugel mit Kanten? Ach was weiß ich. Unterm Strich wenig innovativ, fast schon banal und langweilig. Doch für die Präsentation dieser Trivialität greift Xiaomi dann wieder ganz tief in die Trickkiste des Marketings – inspiriert wie einst von Apple.

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Herausforderung gefällig? Xiaomis Video zum neuen Logo anschauen und versuchen weder einzuschlafen, noch zu lachen:

Xiaomis neues Logo erklärt vom Schöpfer Kenya HARA

Denn auch wenn ich seit über 25 Jahren Apple-Nutzer bin, so muss ich zugeben, wenn man etwas in Cupertino kann, dann ist es „blöd rumquatschen“. Da wird aus einer Kleinigkeit ein „revolutionäres“ Etwas gemacht. Die Macher dürfen dann in Videos und auf der Bühne das gesamte Bullshit-Bingo-Register ziehen. Und exakt diese Attitüde des Fremdschämens kopiert Xiaomi jetzt auch bei der Präsentation des neuen Logos. Beispiele aus der aktuellen Pressemitteilung gefällig?

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Den ersten Absatz lasse ich Xiaomi noch durchgehen:

„Das neu vorgestellte Logo von Xiaomi wurde vom weltbekannten Designer Kenya HARA, Professor der Musashino Art University und Präsident des Nippon Design Center (NDC) entworfen. Mit einer weicheren, runderen Kontur an den Kanten des zuvor eckigen Logos und einer neu gestalteten „MI“-Typografie ist das neue Logo nun ästhetisch ansprechender. Die Unternehmensfarbe bleibt Orange, um weiterhin die Lebendigkeit und Jugendlichkeit von Xiaomi zu vermitteln. Schwarz und Silber werden ebenfalls als ergänzende Farben verwendet, um der High-End-Produktlinie gerecht zu werden.“

Aber dann geht’s los … die meinen dies ernst:

„Kenya HARA verwendete beim Entwurf des Logos die mathematische Formel „Superellipse“. Während es unendlich viele Möglichkeiten zwischen einem Quadrat und einem perfekten Kreis gibt, erreichte der Designer somit ein visuell optimal dynamisches Gleichgewicht, indem er die Variablen in der Formel anpasste. Durch die Verwendung von n=3 wurde die perfekte Balance zwischen einem Quadrat und einem Kreis gefunden, die den Hauptaspekt von „Alive“ verkörpert. Im Vergleich zu einem rechtwinkligen Objekt ist ein Kreis eine dynamische Form, was die Xiaomis Flexibilität, Hartnäckigkeit und Streben nach Weiterentwicklung widerspiegelt.“

Nicht zuletzt bei Apple gab es schon genügend Grund fürs Kopfschütteln:

Ihr müsst nicht alles nachmachen …

Nochmals sei darauf verwiesen, es wurden einfach nur die Kanten des Quadrates im Logo abgerundet – nicht mehr, nicht weniger. Weder hat man bei Xiaomi die Formel zur Bekämpfung von Krebs oder den Stein der Weisen gefunden. Die Reaktionen im Netz darauf kann man sich vorstellen. Wer so hoch greift, muss sich dann über die Enttäuschung nicht wundern.

Daher mein Rat an Xiaomi: Ihr müsst nicht jeden Sch**ß von Apple kopieren, schon gar nicht das „Geschwurbel“. Macht einfach was ihr könnt, gute und preiswerte Android-Telefone bauen, die sogar schon für Apple-Nutzer wie mich eine Alternative darstellen. Einen aufgesetzten Habitus braucht es gar nicht, lasst einfach eure Produkte für euch sprechen.

Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.

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