Mehrere chinesische Smartphone-Hersteller mussten Deutschland bereits verlassen – folgt mit Xiaomi jetzt der bislang größte? Sang- und klanglos hat der Konzern seine zwei einzigen Geschäfte in Deutschland geschlossen. Ein Blick auf die hiesigen Marktanteile verrät eine unangenehme Wahrheit für Xiaomi. Mittlerweile hat sich der Hersteller zum Vorgang geäußert.
Update, 13. September 2023: Xiaomi hat sich mittlerweile zum Vorgang geäußert und ein Statement abgegeben:“Die Firma Axdia GmbH, Betreiber des Xiaomi Stores in Düsseldorf, hat sich entschlossen, ab dem 1. September 2023 ein Rebranding des Geschäfts durchzuführen. Dennoch werden weiterhin eine breite Palette von Xiaomi-Produkten in diesem Geschäft erhältlich sein.
Darüber hinaus können deutsche Nutzer und Fans der Marke Xiaomi weiterhin Xiaomi-Produkte im Xiaomi Store in München, auf mi.com/de und bei zahlreichen anderen Partnern sowohl online als auch offline entdecken, einschließlich der wichtigsten offenen Marktkanäle und Anbieter.“
Originalartikel:
Zuerst Düsseldorf, dann Köln: Xiaomi mag das Rheinland. In den beiden Rheinmetropolen eröffnete der chinesische Hersteller 2020 und 2021 seine bislang einzigen Ladengeschäfte. Damit ist nun aber Schluss.
Xiaomi schließt Stores in Düsseldorf und Köln
Der Store in Köln ist bereits seit einigen Wochen dicht, jetzt hat auch das Geschäft in der NRW-Landeshauptstadt geschlossen. Übernommen hat den Store in der Düsseldorfer Altstadt Odiporo und verkauft dort alles „Made in China“ (Quelle: Rheinische Post). Produkte von EcoFlow, dem beliebten Anbieter von Powerstationen und Solarmodulen, werden dort ebenfalls vertrieben.
Einen Grund für die Schließung der Stores in Düsseldorf und Köln hat Xiaomi bislang nicht verraten. Spekuliert wird über fehlende Rentabilität. Sprich: Die beiden Ladengeschäfte haben womöglich zu wenig abgeworfen und rechnen sich für Xiaomi nicht.
Online sind Xiaomi-Produkte weiterhin erhältlich, sowohl im Xiaomi-Store selbst als auch bei Partnern wie Amazon oder MediaMarkt. Ein Abzug aus Deutschland dürfte also unwahrscheinlich sein. Trotzdem werfen die Schließungen ein Schlaglicht auf Xiaomi in Deutschland – insbesondere im Hinblick auf die hiesigen Marktanteile.
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Abstand zu Samsung und Apple ist riesig
Zwar ist Xiaomi hinter Samsung und Apple die Nummer 3 in Deutschland, doch der Abstand zu den beiden Schwergewichten ist riesig. Im August 2023 zählt Statcounter hierzulande rund 10 Prozent Marktanteil. Samsung und Apple haben jeweils mehr als dreimal so viel (Quelle: Statcounter).
Genauso ernüchternd sind die fehlenden Ausschläge nach oben: Seit gut einem Jahr dümpelt Xiaomi im 8- bis 10-Prozent-Bereich herum, während Samsung und Apple zum Verkaufsstart neuer Smartphones stets Ausschläge nach oben vorweisen können. Mit seinen Smartphone-Neuheiten erzeugt Xiaomi hierzulande offenbar kaum mehr Begeisterung.
Ich wohne in Düsseldorf und bin fast täglich am Xiaomi-Store vorbeigegangen – gut besucht war der fast nie. Dass Xiaomi die Geschäfte in Düsseldorf und Köln dicht macht, überrascht mich aber doch. Bei solchen Stores geht es ja oft nicht um Rentabilität, sondern darum, die sprichwörtliche Flagge zu zeigen und die Marke so einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Scheinbar hält Xiaomi das nicht mehr für notwendig – oder vergeblich.