Mein Balkonkraftwerk wird schon bald drei Jahre alt und leistet seit dem ersten Tag gute Dienste. Die Leistung liegt mit den zwei Solarmodulen bei maximal 800 Watt. Mein Wechselrichter kann bis zu 600 Watt ausgeben und lässt sich bei Bedarf freischalten auf 800 Watt, wenn das Gesetz irgendwann geändert wird. Jetzt habe ich zwei Solarmodule und einen dicken Akku-Speicher hinzugefügt. Ein ganzer Tag voller Sonne beweist, wie gut mein XXL-Balkonkraftwerk mit Akku-Speicher wirklich funktioniert.
XXL-Balkonkraftwerk mit Akku-Speicher gebaut
Der Markt um Balkonkraftwerke entwickelt sich immer weiter und es gibt viele neue Möglichkeiten, um die Sonnenenergie nicht nur zu ernten, sondern auch zu speichern. XXL-Balkonkraftwerke liegen immer mehr im Trend und deswegen habe ich mir eins gebaut. Ich erweitere die zwei 400-Watt-Solarmodule um zwei 430-Watt-Bifaziale-Solarmodule (bei eBay anschauen) und komme so auf 1.660 Watt Spitzenleistung.
Damit ich mein XXL-Balkonkraftwerk legal nutzen kann, muss die Ausgangsleistung begrenzt sein. Das erreiche ich mit dem EcoFlow PowerStream (Test). Der Wechselrichter kann maximal 600 Watt ausgeben und lässt sich individuell steuern. Passend dazu habe ich den Akku-Speicher Delta 2 Max mit 2.048 Wh und dem Zusatzakku mit 2.048 Wh gewählt. Insgesamt liegt mein Speicher also bei 4.096 Wh. Mehr geht in dieser Kombination auch nicht.
Weiterhin kommen einige Smart Plugs von EcoFlow zum Einsatz,beispielsweise im Büro, dem TV mit PS5, dem 3D-Drucker oder der Waschmaschine. Immer wenn dort Strom verbraucht wird, gibt das System automatisch mehr Energie frei und speist diese ein. Die Leistung ist aber auf 600 Watt beschränkt.
Wie ihr die Solarmodule bei euch aufbaut, überlasse ich euch. Bei mir habe ich die Gestelle aus Profilen von Hornbach selbst gebaut. Da bei uns an der Nordseeküste regelmäßig starke Windböen vorkommen, habe ich es relativ stabil gebaut und neben Betonplatten auch Erdsäcke zum Beschweren genutzt.
Einfacher Anschluss
Der Zusammenbau ist ganz einfach. PowerStream wird wie in der Anleitung zusammengesteckt, der Akku angeschlossen und der Zusatzakku mit dem ersten Akku per Kabel verbunden. Jeder Stecker passt nur in den dafür vorgesehenen Eingang. Zwei Solarmodule kommen direkt an den Wechselrichter.
EcoFlow verteilt seit kurzer Zeit ein Software-Update für die Delta 2 Max. Damit lassen sich zwei zusätzliche Solarmodule an die Powerstation anschließen und werden Teil des PowerStream-Systems. Dazu sind zwei MC4-auf-XT60i-Kabel nötig. Diese Ausführungen von ZkeeShop habe ich gekauft (bei Amazon anschauen). Auf der Rückseite der Delta 2 Max sind Anschlüsse vorhanden, an die ihr damit zwei Solarmodule anschließen könnt.
Die zwei Solarmodule am Akku-Speicher laden die beiden Akkus direkt auf. Der Wechselrichter lädt die Akkus ebenfalls auf und steuert alles. So habe ich trotz niedrig stehender Sonne den Akku bei blauem Himmel in etwa vier Stunden voll bekommen. Aktuell habe ich bis zu 1.000 Watt Eingangsleistung erreicht. Im Sommer dürfte es deutlich mehr geben und der Akku noch schneller voll sein. Vermutlich würde ich sogar einen 6-kWh-Akku voll bekommen. Ich bin mit dieser Lösung sehr zufrieden.
Bei mir sind alle Solarmodule in Richtung Süden ausgerichtet. Da ihr zwei Solarmodule an den Wechselrichter und zwei an den Akku anschließen könnt, würde auch eine Ausrichtung nach Osten und Westen Sinn machen. Da der Akku-Speicher als Puffer zur Verfügung steht, ist eine Ausrichtung nach Süden aber kein Problem und ihr speichert jegliche überschüssige Energie.
Es gibt einige Probleme
EcoFlow hat die Lösung mit dem Zusammenspiel zwischen PowerStream und dem Solargenerator erst nachträglich eingebaut. Die Software ist dafür noch nicht optimiert. Die Eingangsleistung in der App wird nur für die beiden Solarmodule am Wechselrichter angezeigt, nicht aber für den Akku. Den könnte man per App einzeln abrufen über den Zugriff auf den Solargenerator, doch der verliert bei mir mit der Zeit das WLAN-Signal.
Weiterhin ist der Solargenerator empfindlich für Kälte. Sobald die Temperaturen auf etwa 0 Grad und weniger sinken, geht nichts mehr. Und mit „es geht nichts mehr“, meine ich, es geht wirklich nichts. Sobald der Solargenerator nämlich das Schneeflockensymbol anzeigt, funktioniert auch PowerStream nicht. Die Energie der Solarmodule kann also nicht am Akku vorbeigeschleust werden, solange dieser angeschlossen ist.
Ich habe den Akku an kalten Tagen vom Wechselrichter getrennt. Dann lief PowerStream wieder, auch wenn ich in dem Fall keinen Akku mehr zur Verfügung hatte. Eine Akku-Heizung wäre die Lösung.
So funktioniert EcoFlow PowerStream:
Es wird noch viel besser
EcoFlow hat mit PowerStream einen komplett neuen Markt eröffnet und ist schnell auf die Wünsche der Kunden eingegangen. Zukünftig wird es mit Sicherheit neue Lösungen geben, die die von mir genannten Probleme beseitigen. Doch auch andere Hersteller wie Zendure legen nach. Der PVHub 2000 kann auch als XXL-Balkonkraftwerk genutzt werden und hat sogar im neuen Akku eine Heizung eingebaut. Der Markt entwickelt sich und ich habe mit den vier Solarmodulen jetzt die Grundlage, um das volle Potenzial neuer Lösungen zu testen. Genau dafür habe ich das ganze System aufgebaut.
Hinweis: Die Solarmodule habe ich selbst gekauft. Die beiden Akkus und PowerStream wurden mir für diesen Versuch freundlicherweise von EcoFlow zur Verfügung gestellt.