Es gibt Videospiele, die ich aus persönlichen Gründen mit Weihnachten verbinde – und die ich jedes Jahr aufs Neue raushole.
Für mich gehört Gaming seit jeher zu Weihnachten dazu – sowohl auf dem Wunschzettel als auch zum ausgiebigen Zeitvertreib. Dabei gibt es Spiele, an denen ich rund um die Feiertage einfach nicht herumkomme.
Einstimmung aufs Fest
Einige Spiele schaffen es allein durch ihr Setting, für Weihnachtsfeeling zu sorgen. Dabei reichen mir häufig schon deren Soundtracks, um mich vorab auf die Feiertage einzustimmen. Freezeezy Peak aus Banjo-Kazooie ist bei mir ganz oben in der Dezember-Playlist, dicht gefolgt von Jangle Bells aus Donkey Kong Country 3 und Buried in the Snow aus Final Fantasy 7.
Mit der Vorweihnacht verbinde ich aber auch ein Flash-Spiel namens Line Rider aus dem Jahr 2006, bei dem ein Schlittenfahrer selbstgezeichnete Linien entlangrodelt. Etwa zehn Jahre später erlangte es durch beeindruckende YouTube-Kreationen zu klassischen Liedern neue Bekanntheit – unbedingt reinschauen, wer es nicht kennt!
Neben einer Partie Line Rider gehört es für mich seit letztem Jahr auch dazu, mich im Vorfeld durch Animal Crossing: New Horizons in Weihnachtsstimmung zu versetzen.
Dort startet im Dezember die sogenannte Festtags-Saison, in der ich wie besessen Baumschmuck von verzierten Nadelbäumen schüttle, um auch die letzte saisonale Bastelanleitung in festliche Deko umzuwandeln und mich davon abzulenken, dass ich eigentlich ganz dringend Weihnachtsgeschenke im echten Leben besorgen muss.
Behagliche Erinnerungen durch Nostalgie wecken
Sind die Feiertage einmal da, versinke ich in heimeliger Nostalgie. Die Spiele meiner Kindheit bieten mir eine gewisse Sicherheit, einen inneren Rückzug in unbeschwerte Zeiten, in denen ich mich bedingungslos geborgen fühlte und nicht an das Morgen dachte.
Einige dieser Retrospiele verbinde ich explizit mit Weihnachten. The Legend of Zelda: Ocarina of Time zum Beispiel, denn es zaubert mir einen süßlichen Weihnachtsduft in die Nase. Das zeitlose Meisterwerk erschien am 11. Dezember 1998 in Europa, als ein duftendes Pfefferkuchenhaus mein Kinderzimmer schmückte.
Ocarina of Time kann ich mithilfe des Erweiterungspakets von Nintendo Switch Online auch auf meiner Switch genießen. Hier der Trailer zum Erweiterungspaket:
Auch die „Donkey Kong Country“-Reihe gehört für mich dazu. Eine meiner zahllosen Erinnerungen an die Serie ist, wie mich mein Opa beim Spielen des ersten Teils anfeuerte, als uns meine Großeltern während der Feiertage besuchten. Auch meine Freude darüber, DKC2 und später Donkey Kong 64 unter dem Weihnachtsbaum zu finden, vergesse ich nie.
Ein für mich völlig unverhofftes Weihnachtsgeschenk war Jahre später die PlayStation 2 gemeinsam mit Final Fantasy X. Meine Oma und Eltern hatten dafür zusammengelegt und mir 2002 einen unvergesslichen Heiligabend geschenkt.
Allein die Intro-Sequenz von FFX vermag es noch heute, in mir das unglaubliche Gefühl von Dankbarkeit und die staunenden Kommentare meiner Familie hervorzurufen.
Das Gleiche gilt für den Anfang von The Curse of Monkey Island. Damit das Adventure auf unserem PC überhaupt erst lief, mussten meine Eltern als zweites Weihnachtsgeschenk ein halbes Vermögen für eine neue Grafikkarte ausgeben. Häufig merkt man erst rückblickend, wie viel Liebe man eigentlich erfahren hat.
Auch wenn ich nicht jedes dieser Spiele jährlich anschalte, so helfen sie mir abwechselnd dabei, mir dieser Fürsorge während der Festtage bewusst zu werden und mich in diesem behaglichen und gleichzeitig demütigen Gefühl baden zu lassen.
Traditionell im Multiplayer
Im Gegensatz dazu gibt es Spiele, die gehören traditionell jedes Jahr zum Programm – ohne Wenn und Aber. Diese stehen nicht im Zeichen der leisen Rückschau, sondern der freudigen Zusammenkunft ganz im Sinne der Weihnacht.
Als sich meine Oma noch richtig bewegen konnte, war Bowling in Wii Sports fester Teil unseres familiären Heiligabends. In den letzten Jahren nahm Beat Saber dessen Platz ein, das einfach nicht aufhört, für kompetitiven Spaß mit seiner simplen Bewegungssteuerung zu sorgen.
Auch ein Quiz-Spiel darf während der Feiertage nicht fehlen. Trivial Pursuit wurde bei uns vor wenigen Jahren durch Wissen ist Macht und seinen Nachfolger mit dem großartigen PlayLink-Prinzip abgelöst.
Dazu gesellt sich in jedem Jahr ein anderes Koop-Spiel. Hoch im Kurs steht in meiner Familie die Trine-Reihe, wobei wir seit 2021 auch einen fusseligen Narren an Sackboy: A Big Adventure gefressen haben.
Mit meinen besten Freunden wiederum geht es jährlich mit Broforce, Super Smash Bros. und einem Worms-Ableger etwas brachialer, jedoch nicht weniger traditionell zu.
Meinen Eltern zuliebe muss während der Festtage auch mindestens einmal Super Mario World eingelegt werden – eines unserer ersten Videospiele, welches sie noch heute mit großer Begeisterung spielen, von der ich mich immer wieder gerne anstecken lasse.
Die gleiche Begeisterung entwickelte vor allem meine Mutter für Astro Bot: Rescue Mission. Seitdem kann sie es kaum erwarten, bis ich zu Weihnachten mit meiner PS4 samt PlayStation VR-Headset heimkomme und sie komplett in die virtuelle Realität eintauchen kann – jedoch nicht allein, denn wir retten die niedlichen Roboter stets gemeinsam.
Fazit
Videospiele tragen für mich also in mehrfacher Hinsicht zu Weihnachten bei. Vorab wecken sie meine Vorfreude und stimmen mich mental aufs Fest ein. Sie erlauben mir, mich in ein heimeliges Gefühl zurückzuziehen, alles rund um mich herum zu vergessen und schönen Erinnerungen nachzugehen, die mich demütig werden lassen.
Nur ganz bestimmte Spiele gehören wirklich in jedem Jahr zu meiner ganz persönlichen Tradition – nämlich diejenigen, die ich gemeinsam mit meiner Familie und meinen Freunden genieße.
Kann ich mir Weihnachten ohne Videospiele vorstellen? Selbstverständlich, immerhin sind sie nur ein Aspekt von vielen davon, was die Festtage für mich ausmachen. Aber glücklicherweise muss ich gar nicht auf sie verzichten.