Dank wachsender Performance und immer besseren Engines und Tools bieten viele Videospiele heutzutage ein immer realistischeres Grafikerlebnis. Dass man aber noch mehr herausholen kann, zeigt ein 3D-Künstler. Mithilfe der Unreal Engine hat er eine Umgebung geschaffen, die man kaum von der Realität unterscheiden kann.
Unreal Engine 5: Video zeigt, was man aus dem Programm rausholen kann
Der 3D-Umgebungskünstler subjectn macht Internet-Nutzerinnen und -Nutzer gerade sprachlos. Er veröffentlichte ein Video, das die fotorealistische Nachbildung eines Bahnhofs in Toyama, Japan zeigt – erstellt mit der Unreal Engine 5 von Epic Games.
Für seine Präsentation entschied sich subjectn dazu, sein Video im Hochformat zu zeigen. So erweckt er den Eindruck, dass jemand auf dem Bahnsteig steht und mit einem Smartphone filmt. In dem etwa 3-minütigen Video zeigt er einen Teil des Bahnsteigs inklusive der angeschlossenen Fußgängerbrücke bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen und zu verschiedenen Tageszeiten – und das mit einer unglaublichen Detailtreue. Sounds wie Zikaden und Schritte runden das Ganze ab und geben dem Zuschauer das Gefühl, als wäre er selbst vor Ort.
In seinem Video könnt ihr euch selbst ein Bild davon machen:
Unreal Engine 5: Er schöpfte nicht einmal alle Möglichkeiten aus
Unter seinem Video erklärt der 3D-Künstler, dass er für sein Video das Lumen-System genutzt hat, um besonders realistische Lichtverhältnisse zu schaffen. Auf das Nanite-System der Engine hat er allerdings verzichtet. Nanite dient vor allem dazu, das LoD (Level of Detail) von hochauflösenden Texturen und Modelle automatisch anzupassen. Ist der Nutzer sehr nah an dem Modell dran, wird es automatisch detailreicher dargestellt. Künstler subjectn hat die Arbeit lieber selbst erledigt und lediglich bei der Vegetation eine Ausnahme gemacht.
Zum Einsatz kommen hierfür die Quixel Megascans, eine in der Unreal Engine enthaltene Bibliothek realistischer Objekte und Texturen, die mithilfe von Photogrammetrie erstellt – also von echten Objekten abfotografiert und eingescant wurden. Ein weiterer Faktor, der in den Realismus mit hineinspielt ist, dass die Bewegung des Charakters in der Egoperspektive mithilfe von VR-Motion-Tracking erstellt wurde. In Echtzeit wurde das Video allerdings nicht aufgenommen – auf einem PC der oberen Leistungsklasse rendert das Video mit rund 7 Frames pro Sekunde, Optimierungen wären laut subjectn aber durchaus möglich.
In den Kommentaren unter dem Video erhält der Künstler viel Lob, vor allem VR-Fans zeigen sich begeistert:
„Wow! Wenn das in VR laufen würde, wäre es das gruseligste Horrorspiel ohne einen Geist. Allein der unheimliche Klang und das unangenehme Gefühl der Realität, das man wahrnimmt – real und unwirklich zugleich“, schreibt Artorias.
Nicht VR, aber Action-Adventure: Sowohl das neue Tomb-Raider- als auch das kommende Kingdom-Hearts-Spiel werden mit der Unreal Engine 5 entwickelt – und natürlich das nächste The-Witcher-Spiel. Mal sehen, was sie dann zu bieten haben.
Was sind Nanite, Lumen und Co.? Das erklären wir euch in unserer praktischen Übersicht: