Auch Jahre nach der Einführung müssen sich E-Autos gefühlt täglich aufs Neue beweisen, um Verbraucher zu überzeugen. Ein Manko, das immer wieder angeführt wird: die Reichweite. Angesichts der noch mangelhaften Lade-Infrastruktur in Deutschland wählen viele anfängliche Interessenten doch den sicheren Verbrennungsmotor. Doch Frank Mischkowski hat mit seinem Tesla einen Reichweitenrekord aufgestellt, der Zweifler verstummen lassen sollte.
Mit dem E-Auto von Andalusien ans Nordkap – und wieder zurück
Wenn euch jemand zukünftig als Argument gegen das E-Auto die „zu geringe Reichweite“ an den Kopf werfen sollte, verweist auf Frank Mischkowski. Der PR-Berater fuhr schon 2015 mit Freunden von Südspanien ans Nordkap der norwegischen Insel Magerøya. Über 6.620 Kilometer in 104 Stunden, verbracht in einem Tesla Model S. Anschließend ging es auf gleichem Wege wieder zurück – ein Weltrekord. In einem Interview mit der „Auto Bild“ räumt der Rekordhalter mit Vorurteilen gegenüber Elektroautos auf (Quelle: Auto Bild).
Mischkowski hat mittlerweile über 250.000 Kilometer hinter dem Steuer eines Stromers verbracht, bisher ohne jedwede Schwierigkeiten. Die Angst vor der Reichweite sei ihm zufolge unbegründet – ganz im Gegenteil. Ihn stören eher „gut orchestrierte Kampagnen gegen die Elektromobilität“, die potentielle Interessenten verunsichern.
Mit seiner Waffe der Wahl, einem Tesla Model X aus dem Jahr 2017 mit knapp 770 PS, hat er mittlerweile 185.000 Kilometer zurückgelegt. Trotz Degradation weist der Akku laut der jüngsten Analyse nach all der Zeit noch immer über 90 Prozent Akku-Kapazität auf.
Nicht nur die Reichweite der Batterie konnte ihn restlos überzeugen, auch das Ladenetz sei deutlich besser als behauptet wird. Bei einem zweiten Weltrekord fuhr er mit seinen Bekannten die gleiche Strecke wie beim ersten Mal, allerdings achteten sie auf möglichst kurze Ladestopps. Insgesamt verbrachten sie bei über 6.600 Kilometern weniger als 10 Stunden an der Schnellladesäule.
E-Auto-Rekordhalter gesteht: Ein Problem bleibt
Doch auch wenn die vermutlich größten Vorurteile Mischkowski zufolge nur Mythen sind, so muss er doch eines einräumen: Fehlt die eigene Lademöglichkeit zuhause, verpasst das der Begeisterung über das neue E-Auto einen Dämpfer. Für ihn selbst ist das allerdings kein Problem: Vor seinem Büro hat er zwei Wallboxen installiert. Nicht nur für das eigene Auto, sondern auch für die Firmenwagen – ein Tesla Model S und ein Model X.
So fahren sich Model S und Model X von Tesla:
Wer es sich also leisten kann, der sollte von den Vorzügen von E-Autos Gebrauch machen. Denn selbst ohne Reichweitenangst und Zweifel an der Lade-Infrastruktur – sowohl hierzulande als auch außerhalb – bleiben die hohen Anschaffungskosten eine Hürde. Für 2022 stellte die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) eine signifikante Preissteigerung sowohl bei Neu- als auch Gebrauchtwagen fest. Dem diesjährigen DAT-Report zufolge befürchtet die Hälfte aller befragten Fahrzeughalter, dass sie sich ihr Auto zukünftig nicht mehr leisten kann.