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CoD: Vanguard im Test – starker Multiplayer bügelt Schwächen bei Kampagne und Zombies aus

Mit Call of Duty: Vanguard ist erneut der 2. Weltkrieg der Schauplatz der beliebten Shooter-Reihe. (© Activison)
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Mit Call of Duty: Vanguard kehrt die Reihe zu den thematischen Wurzeln zurück. Für die Kampagne bedeutet das eine gelungene Inszenierung bereits bekannter Bilder. CoDs Herzstück, der Multiplayer, hingegen kann mit echten Vorzügen glänzen.

Ist das Jahr schon wieder rum? Call of Duty: Vanguard löst Vorgänger Black Ops Cold War nicht nur mit einen deutlich kürzeren Namen ab, sondern wechselt auch wieder in den 2. Weltkrieg. Wie gewohnt bekommt ihr eine bombastische Singleplayer-Kampagne, einen endlosen Zombie-Modus und den Kern eines jeden CoDs, den Multiplayer. Während die ersten beiden Modi recht dünn ausfallen, ist der Multiplayer inhaltlich und auch spielerisch (vorläufig) eine echte Wucht.

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Vanguards Kampagne: Nazis machen Nazi-Sachen

In Vanguard erlebt ihr die Geburt der Spezialeinheiten und schlüpft im Verlauf der Geschichte in die Rollen von insgesamt vier unterschiedlichen Charaktere, die alle ein paar spielerische Eigenheiten mitbringen. Die erste Mission von Anführer Arthur Kingsley scheitert allerdings, was zur Gefangennahme von ihm und seinem Team führt. Während der Verhöre erfahrt ihr durch Missionen die Hintergrundgeschichte vom britischen Soldaten Kingsley, der sowjetischen Scharfschützin Polina Petrova, dem amerikanischen Piloten Wade Jackson und dem australischen Sprengstoffexperten Lucas Riggs. Entsprechend dieser Beschreibungen fällt auch immer ein Teil der Missionen der einzelnen vier Charaktere aus.

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Bei den Antagonisten handelt es sich um den GESTAPO-Direktor Hinrich Freisinger, der herauszufinden versucht, was die Alliierten über sein geheimes Projekt Phoenix wissen. Während der Verhöre durch den Spezialisten Jannick Richter stellt sich heraus, dass das es unter den Nazis eine Verschwörung gibt.

Die vier Hauptcharaktere der Kampagne von Call of Duty: Vanguard. (© Activision)

Die Kampagne ist gewohnt gut inszeniert und fängt an vielen Stellen die Atmosphäre und damit den Schrecken des Krieges gut ein. Grafisch glänzt die Kampagne von den Zwischensequenzen bis zu den Waffenanimationen. Der hohe Detailgrad trägt stark zur Immersion bei. Gepaart mit der tollen Soundkulisse ist auch diese CoD-Kampagne ein echtes Erlebnis.

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Leider ist die gelungene Inszenierung ein sehr kurzes Vergnügen. Außerdem gibt die Geschichte nicht viel her. Die meiste Zeit spielt ihr die Einzel-Missionen der vier Hauptcharaktere, von denen ihr keinen in der Kürze so richtig kennenlernt. Von der Geburt der Spezialeinheiten erfahrt ihr auch recht wenig, denn die Geschichte, wie die vier zusammengefunden haben, bleibt euch Vanguard schuldig. Gleiches gilt für die Motivation der Antagonisten. Die wollen am Ende des Krieges ihre eigene Haut retten, Projekt Phoenix schützen und machen dafür eben die klassischen Nazi-Sachen. Sie drohen, foltern und versuchen sich in Psycho-Spielchen, während sie rauchen.

Dieses Mal dürft ihr auch im Cockpit eines Flugzeuges Platz nehmen. (© Activision)

Kleiner Spoiler: Was konkret dieses Geheimprojekt ist, erfahrt ihr schlichtweg nicht. Am Ende stoßt ihr auf jede Menge Akten, in denen von Orten überall auf der Welt die Rede ist, an denen Nazis Nazi-Sachen machen wollen und in dem Moment, in dem ihr denkt, dass es jetzt richtig losgeht, startet der Abspann. Die ganze Kampagne ist eine viel zu lange Exposition für eine Geschichte, die ihr nicht erleben werdet.

Unterm Strich habt ihr das alles schon mal gesehen. Dass ihr das alles vermutlich selten so schön gesehen habt, kann darüber auch nur bedingt hinwegtrösten. So schön die Atmosphäre auch ist und so mitreißend die Inszenierung wirkt, baut die Geschichte etwas auf sehr dünnen Beinen auf, das es am Ende gar nicht gibt. Die spannende Narrative, die Cold War nutzte, lässt Vanguard leider vermissen.

Vanguards Zombie-Modus: Inhaltlich kurz, aber wenigstens frisch

Der Koop-Zusatz für ein Call of Duty ist in der Regel der Zombie-Modus. In Vanguard erzählt dieser die Vorgeschichte zu den Dark-Aether-Geschehnissen aus Black Ops Cold War. Beim Gameplay gibt es aber doch einige Unterschiede. Der Zombie-Modus besitzt nun so was wie Rogue-lite-Elemente. Von einem Hub aus in Stalingrad startet ihr durch Portale verschiedene Aufgaben auf anderen Maps. Nach erfolgreichem Abschluss kehrt ihr zum Hub zurück, schaltet dadurch neue Areale frei und könnt dort eure Waffen aufwerten, Ausrüstung craften und euch mit Perks ausstatten.

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Für Koop-Fans gibt es bei Call of Duty den Zombie-Modus. (© Activision)

Allerdings gibt es insgesamt nur drei Arten von Portalen und auch nur drei Gegnertypen. Ihr habt nach etwa einer Stunde inhaltlich so ziemlich alles gesehen. Danach könnt ihr die immer schwerer werdenden Portale natürlich in einem endlosen Loop wiederholen, bis euer Team tot ist oder ihr das Portal für den Ausstieg aktiviert.

Bis zum Start der ersten Season am 2. Dezember wird das alles sein, was der Zombie-Modus zu bieten hat. Zwar funktioniert die Hub-Mechanik gut und das Gameplay selbst macht Spaß, es wird nur eben schnell sehr eintönig.

Vanguards Multiplayer: Ein Volltreffer in der Kerndisziplin

Nachdem Vorgänger Cold War mit zu geringem Umfang enttäuscht hatte, macht Vanguard genau das besser. Mit insgesamt 20 Maps zum Launch liefert Entwickler Sledgehammer Games mehr als doppelt so viele Karten ab als Cold War. Dazu kommt mit Champion Hill auch noch ein ganz eigenständiger Modus, bei dem ihr in einer Art Gunfight-Turnier gegen andere Teams antreten könnt und der eine deutliche Abwechslung zum klassischen Multiplayer bietet. Doch auch bei dem gibt es dank des neuen „Combat Pacings“ reichlich Abwechslung. Ihr könnt die Maps in den Varianten „Tactical“, „Assault“ oder „Blitz“ spielen, das heißt, die Spieleranzahl verändert sich. Während ihr bei „Assault“ das bekannte „6 gegen 6“ vorfindet, kann es bei „Blitz“ je nach Map-Größe auch mal bis zu 24 Spielende geben.

Beim Waffenschmied könnt ihr nun zehn Aufsätze pro Waffe auswählen. (© Activision)

Mehr Spieler bedeuten natürlich auch mehr Kills und dadurch mehr Erfahrungspunkte. Da jede Waffe gut 70 Level habt, braucht ihr davon aber jede Menge. Auf jedem Level wartet ein neuer Aufsatz aus insgesamt zehn Kategorien auf euch und ihr dürft anders als bei Cold War oder auch Modern Warfare alle zehn nutzen. Wie immer wird euer Loadout durch eine Sekundärwaffe, zwei Ausrüstungsgegenstände und drei Perks komplett. Vanguard kehrt im Vergleich mit Cold War zu den beliebteren Killstreaks zurück.

Ihr levelt euch aber nicht nur durch Waffen und Ränge, sondern auch die Operator. Die haben in Vanguard nämlich ein eigenes Fortschrittssystem bekommen. Jeder Operator muss zunächst über eine Herausforderung freigespielt werden und kann dann insgesamt 20 Level aufsteigen. Dabei schaltet ihr Cosmetics und andere Sachen frei, die euch jedoch keinen unfairen Vorteil gegenüber anderen Spielern geben. Außerdem besitzt jeder Operator eine Lieblingswaffe, für die ihr bei Benutzung in Kombination mit dem Operator Extra-Erfahrung erhaltet. Diese Neuerung motiviert alle Charaktere freizuspielen und auch zu benutzen, allerdings entsteht in Summe mit Waffen und Herausforderungen ein ganz schöner Berg an Dingen, für die ihr Erfahrung sammeln müsst.

Jeder Operator in Vanguard kann bis zu Level 20 steigen und bietet Freischaltungen für Cosmetics und Erfahrung für die Lieblingswaffe. (© Activision)

Womit wir auch zu einem kleinen Problem kommen. Gerade für Gelegenheitsspieler und- spielerinnen wird es extrem lange dauern, alles freizuschalten und alle Herausforderungen zu erfüllen. Es sind einfach viel zu viele. Hinzu kommt, dass es aktuell noch jede Menge Bugs bei den Herausforderungen gibt. Die Freischaltung anderer Fadenkreuze wird gar nicht erfasst und auch bei anderen Herausforderungen registriert das Spiel euren Fortschritt nicht. Einige lassen sich sogar nicht zu erfüllen, weil ihr beispielsweise Kills mit einem speziellen Aufsatz machen sollt, der für die entsprechende Waffe überhaupt nicht existiert.

Vanguard hat eine sehr kurze Time-To-Kill (Gegner sterben nach nur sehr wenigen Treffern), die möglicherweise einigen von euch zu schnell ist. Durch die vergleichsweise hohe Sprint-Out-Time (Zeit, die ihr braucht, um aus dem Sprint zum Schießen zu wechseln) seid ihr zurzeit immer etwas im Nachteil, wenn ihr euch viel über die Map bewegt und die Gegner eher abwarten. Hier sollte definitiv nachjustiert werden. Zum Teil könnt ihr das aber schon selbst machen, denn durch die vielen Aufsätze und zehn verfügbaren Slots ergeben sich viele unterschiedliche Möglichkeiten, eine Waffe zu spielen. Ihr könnt natürlich beim YouTuber eures Vertrauens die besten Loadouts nachschauen oder aber selbst ein bisschen rumprobieren, an Möglichkeiten mangelt es nicht.

Test-Fazit

Haken wir zunächst Kampagne und Zombie-Modus ab. In der Kampagne erwartet euch das gewohnt bombastisch und toll inszenierte Kriegsgeschehen. Leider kommt hier einiges zu kurz und damit ist nicht unbedingt die Spielzeit gemeint. Die fünf bis sieben Stunden sind normal für Call of Duty, allerdings verpasst Vanguard die Chance, aus den spannenden Charakteren etwas Größeres zu machen. Stattdessen bekommen die vier Hauptcharaktere ihre Einführung und gerade wenn die Geschichte Fahrt aufnimmt, ist sie vorbei. Hier gibt es wenig Neues zu sehen und Cold War hat gezeigt, wie gut eine Abweichung vom Standard der Kampagne von Call of Duty tut. An diese Geschichte wird sie in wenigen Monaten kaum noch jemand erinnern.

Bei Black Ops Cold War konnte zum Launch vor allem die Kampagne überzeugen:

Die Zombies laufen – neben euren Waffenläufen – in ein anderes Problem. Der neue Ansatz ist deutlich zugänglicher, was allerdings eingefleischten Fans weniger zusagen wird. Inhaltlich mangelt es bedauerlicherweise überall. Es gibt bei Gegnern und Aufgaben kaum Abwechslung und das mitunter Wichtigste, das Rätseln bei den Easter Eggs, fehlt komplett. Ja, das wird mit der ersten Season nachgereicht, aber ich kann schlecht jetzt bewerten, was in ein paar Wochen potenziell gut oder auch schlecht sein kann. Zum Launch fehlt es dem Zombie-Modus eindeutig an fauligem Fleisch.

Glücklicherweise ist das Herzstück eines jeden CoD wirklich gelungen: der Multiplayer. Dank der hohen Anzahl an Maps ist für jeden was dabei, die „Pacing“-Varianten sorgen für Abwechslung und wer genug vom normalen Multiplayer hat, bekommt dank Champion Hill eine deutlich andere Spielerfahrung. Es gibt genug Waffen für jeden Spielstil und dank der breiten Auswahl an Aufsätzen kommt nie Langeweile auf. Es gibt tatsächlich mehrere Loadouts und Aufsatz-Kombinationen für eine Waffe, die auch tatsächlich spielbar sind. In Sachen Multiplayer hat Sledgehammer Games echt ins Schwarze getroffen. Gerade bei den Herausforderungen gibt es noch einiges an Bugs, die schnell angegangen werden sollten, da sie zum Teil den Spielfortschritt einschränken. Insgesamt wird Call of Duty: Vanguard dank eines starken Multiplayers die Community sehr glücklich machen können. Bei mir ist es auf jeden Fall gelungen.

Call of Duty: Vanguard ist ab dem 5. November 2021 für PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox und PC erhältlich und bietet für die Multiplayer-Modi Crossplay an.

Wertung

8,2/10

“Call of Duty: Vanguards Kampagne ist gewohnt gut, aber uninspiriert. Dem Zombie-Modus fehlt es deutlich an Inhalten und der neue Ansatz ist für Hardcore-Fans eher ein Schritt in die falsche Richtung. Das CoD-Herzstück ist aber der Multiplayer und der überzeugt mit tollem Gameplay und frischen Ideen.”

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