Geisterjäger, Lebemann, Komiker und Charakterdarsteller: Bill Murray ist viel mehr als nur ein gewöhnlicher Schauspieler. Der eigenwillige Mime kann nicht nur auf eine lange Karriere mit zahlreichen Höhepunkten zurückblicken, er hat auch eine treue Fan-Gemeinde um sich scharen können und genießt vielerorts Kult-Status. Wir haben uns näher mit seinem opulenten Werk beschäftigt und präsentieren euch die 10 besten Filme mit Bill Murray!
Überall, wo Bill Murray auftaucht, erzählen sich Fans und Bewunderer mehr oder minder heitere bis skurrile Anekdoten über den Schauspieler, der selbst gern mal auf Feierlichkeiten wildfremder Leute erscheint, einen Taxifahrer durch die Nacht kutschiert, damit der sein Saxofonspiel auf der Rückbank verbessern kann oder einem Hochzeitspaar unaufgefordert eine Eheberatung spendiert.
Manch eine dieser unglaublichen Bill-Murray-Geschichten mag nur zur Legendenbildung dienen, viele sollen aber tatsächlich stimmen. Das können wir hier natürlich weder verifizieren noch abstreiten, daher werfen wir lieber einen Blick auf das üppige Werk des Ausnahmeschauspielers und präsentieren euch die 10 besten Filme mit Bill Murray. Von den slapstickhaften Anfängen mit Komödien wie „Ich glaub’, mich knutscht ein Elch!“ über die „Ghostbusters„ bis hin in die Gegenwart und leiseren Filmen wie „St. Vincent“, hier ist die Top 10 mit Bill Murrays besten Filmen.
Die besten Filme mit Bill Murray
St. Vincent (2014; Regie: Theodore Melfi) - Platz 10
Wir beginnen in der Gegenwart mit Theodore Melfis Tragikomödie „St. Vincent“ aus dem Jahr 2014. Der 64 Jahre alte Bill Murray spielt den abgehalfterten Rentner Vincent, der zu viel trinkt und raucht und nicht gerade ein üppig ausgestattetes Konto sein Eigen nennen kann. Nur widerwillig nimmt er das Angebot seiner neuen Nachbarin (Melissa McCarthy) an, auf deren 12 Jahre alten Sohn Oliver aufzupassen, doch er braucht das Geld und die alleinerziehende Mutter muss ihrer Arbeit nachgehen. So kommt es, wie es kommen muss und aus dem ungleichen Gespann werden Freunde. Vincent pfeift auf alle Konventionen, bringt dem Jungen bei, wie man sich prügelt und nimmt ihn mit zum Pferderennen. Doch auf lange Zeit kann diese Allianz nicht gut gehen...
Zwar folgt „St. Vincent“ gängigen Mustern und erfindet die Tragikomödie nicht neu, doch Bill Murray macht einmal mehr den Unterschied und verleiht seiner Figur die nötigen Ecken und Kanten. Gerade die Verweigerung zur finalen Gutmenschen-Verwandlung ist die größte Stärke von „St.Vincent“, der außerdem noch über eine angenehm zurückhaltende Melissa McCarthy verfügt, die sich voll in den Dienst der Geschichte und der Hauptfigur stellt. Zur Belohnung gibt es am Ende noch eine herrlich exzentrische Bob-Dylan-Hommage von Bill Murray. Unser Platz 10!
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Ich glaub’, mich knutscht ein Elch! (1981; Regie: Ivan Reitman) - Platz 9
Bill Murray begann seine Karriere in den 1970er Jahren als Komiker bei der legendären Comedy-Sendung „Saturday Night Life“ und wurde schnell zu einer der größten Attraktionen des gesamten Ensembles. Zeitgleich begann er, sich auch im Kino zu etablieren und fiel besonders durch sein Improvisationstalent auf. Eine Legende besagt, dass er seine Rolle in „Caddyshack“ komplett spontan auf die Leinwand zauberte und dabei seine Kollegen oft zur Verzweiflung brachte.
Ein Paradebeispiel aus dieser Phase ist „Ich glaub’, mich knutscht ein Elch! vom späteren „Ghostbusters“-Regisseur Ivan Reitman. Bill Murray gibt den Loser vom Dienst, der bei der US-Army versucht, ein neues Leben aufzubauen. Doch der Hallodri ist nicht gerade ein Musterschüler und stürzt seine Truppe von einem chaotischen Desaster ins Nächste. Der Film mag vielleicht an einigen Stellen etwas zu zotig geraten sein, doch das Tempo stimmt und Bill Murray beweist bereits im Alter von 30 Jahren, dass er eine Komödie im Alleingang tragen kann. Das reicht bei uns für Platz 9.
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Was ist mit Bob? (1991; Regie: Frank Oz) - Platz 8
Anfang der 1990er Jahre ist Bill Murray mit Anfang 40 auf der Höhe seiner Kunst als Komödiant angelangt. Ein schöner Beweis für diese Phase ist die herrlich eskalierende und erfrischend boshafte Komödie „Was ist mit Bob?„ von Regisseur und „Muppets“-Puppenspieler Frank Oz. Bill Murray gibt darin den Durchgeknallten vom Dienst und macht das Leben von Psychiater-Star Richard Dreyfuss zur Hölle.
Das Zusammentreffen der beiden Schauspieler ist ein großer Spaß und der gesamte Film lebt von den gegensätzlichen Charakteren. Während der angesehene Dr. Leo Marvin (Dreyfuss) seinen Ruhm genießen möchte, nistet sich sein schlimmster Albtrum-Patient Bob (Murray) in dessen Leben ein und verfolgt seinen vermeintlichen Guru auf Schritt und Tritt. Das Schlimmste für den zunehmend am Rande des Nervenzusammenbruchs stehenden Arztes ist die Tatsache, dass alle Bob lieben - inklusive seiner eigenen Familie. Einige satirische Spitzen auf US-amerikanischen Therapie-Wahn inbegriffen liefert „Was ist mit Bob?“ vor allem brüllend komische Unterhaltung mit einem entfesselt aufspielenden Ensemble - unser Platz 8.
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Die Geister, die ich rief (1988; Regie: Richard Donner) - Platz 07
Auch zu Weihnachten darf ein anständiger Bill Murray-Film nicht fehlen und so ist keine Top 10 Liste mit den besten Filmen des Schauspielers komplett ohne „Die Geister, die ich rief“. „Lethal Weapon“-Regisseur Richard Donner schmückt Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte vom grummeligen Geizkragen, der zum Fest bekehrt wird mit dem Gewand der späten 1980er Jahre und bietet Bill Murray eine weitere Gelegenheit, sein komödiantischen Talent unter Beweis zu stellen.
Auch wenn der Look heutzutage irgendwo zwischen cheesy und antiquiert herumbalancieren mag, so haftet dem Film dennoch etwas Zeitloses an. Das liegt natürlich an der klassischen Story um die Mensch-Werdung eines versteinerten Karrieristen, zum anderen aber auch am wieder einmal groß auftrumpfenden Hauptdarsteller. Wir zünden ein Lichtlein am Weihnachtsbaum an und vergeben Platz 7.
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Broken Flowers (2005; Regie: Jim Jarmush) - Platz 6
Mit 55 Jahren konnte Bill Murray nicht mehr über die Leinwand hüpfen wie in den 1980er Jahren und den chaotischen Spaßmacher im Krawall-Gewand geben. Zum Glück war er uneitel genug, die Vorzeichen der Zeit zu erkennen und so dürfen wir uns seit der Jahrtausendwende über ein schön kultiviertes Alterswerk freuen. Ein herausragendes Beispiel für einen gelungenen späten Bill-Murray-Film ist „Broken Flowers“ von Kult-Regisseur Jim Jarmusch, seines Zeichens ein Meister der Langsamkeit im Kino.
Bill Murray spielt den in die Jahre gekommenen Junggesellen Don Johnston, der per anonymem Brief erfährt, Vater eines 19 Jahre alten Teenagers zu sein. Er macht sich auf die Reise zu seinen Ex-Freundinnen um herauszufinden, was an der Nachricht dran ist. Die eher simple Ausgangssituation und ihre spröde Umsetzung lässt dem Hauptdarsteller viel Raum, mit seiner Figur zu verschmelzen und durch die Reise in die eigene Vergangenheit im Hier und jetzt anzukommen. Ein Film wie eine sehr langsame, neuere Ballade von Leonard Cohen und unser Platz 6.
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„Agent Null Null Nix“ (1997; Regie: Jon Amiel) - Platz 5
Die Top-5 beginnt mit einem im Kino völlig zu Unrecht wenig beachteten Geheimtipp. Mitte der 1990er Jahre schien der Zenit von Bill Murray überschritten und das breite Publikum zeigte Filmen wie „Die dicke Vera“ oder „Agent Null Null Nix“ die kalte Schulter. Dabei unterscheidet sich besonders letzt genannte Agentenfilm-Parodie in keinster Weise von den erfolgreichsten Vertreten in der langen Filmographie des viel beschäftigten Schauspielers. Im Grunde genommen ist „Agent Null Null Nix“ eine Persiflage von David Finchers Thriller „The Game“, der ungefähr zeitgleich in die Kinos kam.
Bill Murray spielt den etwas einfältigen Amerikaner Wallace, der seinen gut situierten Bruder James (Peter Gallagher) in London besucht und ihm gewaltig auf die Nerven geht. Um ihn loszuwerden, schenkt ihm dieser ein Ticket für das sogenannte „Spiel des Lebens“, in dem Film-Fan Wallace kurz einen Geheimagenten mimen darf. Doch dank zahlreicher Verwechslungen findet sich der nichtsahnende Wallace plötzlich inmitten einer echten Auseinandersetzung zwischen Gangstern und Agenten wieder und verblüfft durch sein Selbstbewusstsein, da er ja alles um ihn herum für ein Spiel hält. Diese geniale Ausgangssituation bietet Bill Murray eine letzte Gelegenheit, sich in einer großen Komödie ausschließlich von seiner komischen Seite zu zeigen, ist ein absoluter Geheimfavorit und unser Platz 5!
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Die Royal Tennenbaums (2001; Regie: Wes Anderson) - Platz 4
Nach den finanziell enttäuschenden Komödien wie „Agent Null Null Nix“ verabschiedete sich Bill Murray vom Kino der lauten Töne und feierte als verschrobener Kauz in Wes Andersons „Rushmore“ 1998 ein fulminantes Comeback als Charakterdarsteller. Seit dieser fruchtbaren Zusammenarbeit gehört der Kult-Star zum festen Ensemble des Kult-Regisseurs und taucht bis heute in jedem seiner eigenwilligen Tragikomödien auf, etwa in „Die Tiefseetaucher“ oder „The Grand Budapest Hotel“.
Warum also der Vorzug für „Die Royal Tennenbaums“ ? Ganz einfach, es ist der insgesamt stimmungsvollste Film von Wes Anderson. Die Geschichte des untreuen Patriarchen Gene Hackman und sein Kampf um die Liebe seiner entfremdeten Familie ist schrullig und berührend zugleich, das tolle Ensemble mit Gwyneth Paltrow, Ben Stiller und Angelica Huston überzeugt auf ganzer Linie und Bill Murray beweist, dass er auch als Nebendarsteller die erste Geige spielen kann. Rang 4.
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Lost in Translation (2003; Regie: Sofia Coppola) - Platz 3
Unter allen späten Bill-Murray-Filmen ist „Lost in Translation“ sicher der berühmteste. Nicht zu Unrecht wird die bittersüße Tragikomödie von Francis Ford Coppolas Tochter Sophia als Meilenstein gefeiert, denn hier stimmt die Balance zwischen einer sehr melancholischen Grundstimmung und gelegentlich aufblitzendem Galgenhumor in jeder Minute. Bill Murray gibt den resignierten US-Schauspieler, der für einen Werbeclip nach Tokio angereist ist als vom Leben enttäuschten Grantler, der sich in der Ferne nicht zurechtfindet. Scarlett Johansson spielt seinen Gegenpol als traurige Schönheit, deren große Liebe sich egozentrischer Kindskopf entpuppt. Die beiden Außenseiter begegnen sich als Gestrandete in einer ihnen unbekannten Welt und geben sich gegenseitig Halt, wohl wissend, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft nach ihrem Aufenthalt in der japanischen Metropole geben wird.
Bill Murray wurde zum ersten Mal mit einem Golden Globe als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet, Sophia Coppola gewann für ihr Drehbuch gar den Oscar. Ihr Hauptdarsteller hielt sich dennoch wie gewohnt wenig an die Vorlage, so dass einige der schönsten Momente des Films wie etwa sein Finale improvisiert sind. Platz 3.
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Ghostbusters (1984; Regie: Ivan Reitman) - Platz 2
Kommen wir zum größten Hit von Bill Murray: „Ghostbusters„ ist großes 1980er Jahre Mainstream-Kino inklusive Star-Besetzung, großem Budget und etwas weniger gut gelungener Fortsetzung. Bill Murray gibt den Parapsychologen Dr. Peter Venkman, der mit seinen Kollegen Ray und Egon (Dan Aykroyd und Harold Ramis) eine Geisterjäger-Agentur eröffnet und sich bald nicht mehr vor Kundschaft retten kann.
„Ghostbusters“ funktioniert wie ein überdimensioniertes Überraschungsei. Es gibt Spiel, Spaß und Spannung ohne Ende. Dazu gesellen sich ein ikonischer Soundtrack, tolle Requisiten, Sigourney Weaver als Vamp, Slimer und nicht zuletzt Bill Murray. Was will man mehr? Ein Film fehlt noch!
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Und täglich grüßt das Murmeltier (1993; Regie: Harold Ramis) - Platz 1
Unsere Goldstatue geht trotz starker Konkurrenz an den Evergreen „Und täglich grüßt das Murmeltier“! Inszeniert vom alten „Ghostbusters“-Weggefährten Harold Ramis spielt Bill Murray den zynischen Wettermoderator Phil Connors, der sich zum Murmeltier-Tag in der Kleinstadt Punxsutawney in Pennsylvania einfindet, um vom possierlichen Wetter-Orakel zu erfahren, wie lange der Winter noch andauern wird. Gelangweilt und von den begeisterten Provinzlern angewidert spult er lieblos sein Programm herunter und hofft, so schnell wie möglich aus dem Kaff wieder verschwinden zu können. Doch daraus wird nichts, denn der gute Mann ist plötzlich in einer Zeitschleife gefangen und erlebt den gleichen Tag wieder und wieder.
Die geniale Story bietet Bill Murray alle Möglichkeiten, eine gewaltige Show abzuziehen und so versucht er alle Tricks, um den immer gleichen Tag irgendwie zu überstehen. Randale, Völlerei, sinnvolle Aktivitäten und Gleichgültigkeit wechseln sich so lange ab, bis er sich eingesteht, sich in seine Kollegin Andie MacDowell verliebt zu haben. Langsam erkennt er, was wirklich zu tun ist... Die folgende Liebesgeschichte wirkt glücklicher Weise nicht aufgesetzt und tut dem großen Spaß keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ist einer dieser Filme, die einem bei jeder Wiederholung immer noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Wir verneigen uns und vergeben Platz 1.
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Das waren sie also, die zehn besten Filme mit Kult-Star Bill Murray. Welchen haben wir vergessen, welcher ist überbewertet? Wir freuen uns auf eure Meinung in den Kommentaren!