Quentin Tarantino ist für viele Filmfans ein Genie. Seine Filme sind absolute Kassenschlager und gelten als moderne Klassiker. Das gilt auch für Inglourious Basterds. Im Film gibt es aber eine Szene, die für einige Fans schlichtweg keinen Sinn ergibt. Ist Tarantino hier ein Schnitzer entgangen?
Kneipen-Szene in Inglourious Basterds ergibt keinen Sinn
In Inglourius Basterds bewegt sich eine Elite-Truppe der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges weit hinter die feindlichen Linien. Ihr einziges Ziel: Nazis töten. Während ihrer blutigen Reise durch das Dritte Reich nehmen sie auch Kontakt zur deutschen Schauspielerin Bridget von Hammersmark (Diane Kruger) auf, die ein Attentat auf den Führungsstab des Nazi-Regimes plant. Feldwebel Hugo Stiglitz (Til Schweiger) und Lieutenant Archie Hicox (Michael Fassbender) verabreden sich mit ihr in einem französischen Kneipenkeller, in dem es zu diesem Zeitpunkt nur so von deutschen Soldaten wimmelt.
Dort werden sie nach einer längeren Unterhaltung von SS-Sturmbannführer Dieter Hellstrom (August Diehl) enttarnt, als Lieutenant Archie Hicox drei Gläser beim Barkeeper mit der falschen Geste bestellt. Anstatt dafür Daumen, Zeige- und Mittelfinger zu benutzen, hält er die drei mittleren Finger nach oben. Hellstrom wird misstrauisch, zieht seine Waffe und einige Sekunden später regnet es Blei im Kneipenkeller.
Doch aufmerksame Zuschauer werden bemerkt haben, dass Tarantino hier ein entscheidendes Detail vergessen zu haben scheint: Feldwebel Hugo Stiglitz ist beim deutschen Militär bekannt wie ein bunter Hund. Schließlich wird im Film zuvor selbst erwähnt, dass dieser auf der Titelseite deutscher Tageszeitungen zu sehen war, nachdem er 13 Gestapo-Offiziere ermordete. Und auch einer der Gefangenen der Basterds erklärt kurz vor seinem Ableben: „Jeder in der deutschen Wehrmacht weiß, wer Hugo Stiglitz ist.“ Die Männer im Keller und vor allem der Sturmbannführer hätten die Basterds sofort entlarven müssen.
Hier könnt ihr euch die entscheidende Szene selbst angucken:
Gut zu wissen: Prime-Abonnenten können sich die OV-Version von Inglourious Basterds gratis anschauen – sie ist im Abo inkludiert. Wollen die Zuschauer jedoch die deutsche Synchronisation schauen, müssen sie sich diese für 3,99 Euro leihen. Kurios.
Fan-Theorie: Hat Tarantino doch keinen Fehler gemacht?
Das Logikloch fiel vielen Zuschauern bereits beim ersten Anschauen des Films auf, doch einige Fans sind inzwischen sicher, dass Tarantino sich in diesem Fall gar keinen Schnitzer geleistet hat. Sie glauben, dass Hellstrom sofort wusste, dass es sich um die Basterds handelt und sich mit ihnen einen kranken Scherz erlaubt – anscheinend in der Hoffnung, dass die Basterds aufgeben, nachdem er sie endgültig enttarnt hat.
Dass die Elite-Einheit jedoch zu keiner Zeit mit dem Gedanken spielt, die Waffen zu strecken und sich lieber für die eigene Sache opfert, scheint Hellstrom nicht bedacht zu haben. Reddit-Nutzer Death_Star_ hat entsprechende Hinweise zusammengetragen, die – seiner Meinung nach – diese Theorie unterstützen:
Ob Tarantino sich hier einen groben Schnitzer geleistet hat oder aber die Zuschauer lediglich in die Irre führen wollte, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Valide sind beide Theorien jedoch allemal.
Jeder macht mal Fehler! Auch in Hollywood-Filmen finden sich immer wieder gravierende Logiklöcher: