Eine Gitarre, die nicht stimmt, ist nutzlos. Daher muss früher oder später jeder lernen, wie man seine Gitarre stimmt - am besten natürlich auch ohne technische Hilfsmittel. Dieser Ratgeber informiert über leistungsstarke Apps, die jedes Stimmgerät ersetzen, ebenso wie über analoge Methoden. Damit kommt ihr schnell zu einem A und somit zu einer gestimmten Gitarre.
Zum Stimmen eines Instruments benötigt ihr den sogenannten Kammerton. Dank dem Militärtrompeter John Shore können Musiker seit 1711 zu dessen Erzeugung auf eine Stimmgabel zurückgreifen. Das eingestrichene a - a‘ - also eine Frequenz von 440 Hz ist sozusagen der Standard-Stimmton auf den sich Musiker einigen, wenn sie beispielsweise im Orchester gemeinsam spielen. Das ist aber nicht zwingend, die Frequenz ist durchaus umstritten und es ist natürlich auch möglich, dabei zu variieren. Es gibt eine Bandbreite von Kammertönen zwischen 431 Hz und 446 Hz.
Gitarre stimmen mit Stimmgabel, Stimmpfeife, Internet, Telefon und Co.
Wenn ihr eine Internetverbindung habt, könnt ihr einfach unter Kammerton.de die benötigte Frequenz abrufen, oder ihr benutzt etwas, von dem ihr wisst, dass es ein a‘ erzeugen kann. Die Standard-Stimmung einer Gitarre sieht folgende Töne für die Seiten vor: E - A - D - G - H - E. Diese Tonfolge (von der dicksten und tiefsten Saite ausgehend) und die zugehörigen Saiten solltet ihr verinnerlichen. Dafür gibt es extra Merksätze:
- Eine Alte Dumme Gans Hat Eier
- Eine Alte Dame Geht Heute Einkaufen
- Ein Anfänger Der Gitarre Hat Eifer
Mit Bünden zu stimmen ist nicht so genau, wie mit den zahlreichen technischen Hilfsmitteln, die im nächsten Absatz vorgestellt werden, aber ihr solltet es alleine deswegen ab und an mal tun, um euer Gehör zu schulen.
Das Prinzip ist einfach: Ausgehend von dem Vergleichston A werden die ungestimmten Saiten angepasst. Außer der G- und H-Saite werden alle Saiten in Quarten zueinander gestimmt. Man nennt dies auch die 5-0-Methode. Praktisch heißt das: Die leere A-Seite muss so klingen, wie die darüber liegende E-Saite, wenn ihr sie im fünften Bund greift. Für dieses Verfahren müsst ihr nur wissen, dass eine Saite im richtigen Ton gestimmt ist, das muss nicht die A-Saite sein. Zwischen der G- und der H-Saite liegt kein Quarten-Abstand, sondern eine Terz. Den Ton H findet ihr also in dem Fall nicht im fünften, sondern im vierten Bund der G-Saite.
Merkt es euch am besten wie eine Telefonnummer: 50 50 50 40 50.
Genauer als mit Bünden ist übrigens das Stimmen mit Obertönen, die Flageolett-Methode. Die lasst ihr euch aber am besten zeigen oder schaut ein Video-Tutorial dazu, denn hier muss die Saite an der richtigen Stelle berührt werden.
Gitarre stimmen 2.0: Apps und Online-Stimmung
Wer in seiner Gitarre kein integriertes Stimmgerät hat, kann, solange es Batterien und Strom gibt, sich die Sache dennoch einfacher machen und die gewonnene Zeit zum Spielen nutzen. Die Apps, die zum Gitarre stimmen erhältlich sind, können sich leicht mit herkömmlichen Stimmgeräten messen bzw. diese teilweise an Komfort überbieten und sind weitaus kostengünstiger.
- Für Android: Tuner - gStrings - lässt keine Funktion vermissen und funktioniert einwandfrei. Ebenso angenehm und empfehlenswert ist Tuner - DaTuner.
- Für iOS: Cleartune Chromatic Tuner und der Tyro Tuner erfüllen sehr komfortabel ihren Zweck.
Bei Online-Tunern solltet ihr aufpassen: Natürlich lauern auch hier Klickfallen und nutzlose Download-Verbreiter, aber zum Beispiel bei bunte noten.de findet ihr einen schönen Gitarrenstimmer.
Bildquelle: Tuning the guitar strings via Shutterstock.com