Mit dem Hund im Auto unterwegs zu sein, ist für viele selbstverständlich. Und auch auf den Urlaub mit Hund möchten viele Familien nicht verzichten. Aber ist es vorgeschrieben, den Hund anzuschnallen oder in eine Hundetransportbox zu stecken? Lest nachfolgend im Ratgeber, welche Vorschriften es gibt, wenn ihr mit dem Hund unterwegs seid, welche Konsequenzen Verstöße haben und wie ihr euren geliebten Vierbeiner sicher transportieren könnt.
Egal ob große oder kleine Hunde: Sicherheit geht vor. Beim Anblick der Hundewelpen oder kurz vor dem lang ersehnten Urlaub gerät dies oft in Vergessenheit: 80% der Hunde, die in Autos mitfahren sind ungesichert (Quelle: partner-hund.de). Das kann nicht nur ein Bußgeld und einen Punkt in Flensburg nach sich ziehen, sondern auch alle Insassen gefährden. Werden Waldi, Lassie oder Rocky unterwegs nicht richtig gesichert, kann das verheerende Folgen haben.
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Hund im Auto: Das sagt das Gesetz
Wollt ihr euren Vierbeiner im Auto transportieren, gibt es zunächst keine spezielle Verordnung für den Transport von Tieren. Da ein Hund im Auto aber ein Risiko für die Verkehrssicherheit darstellen kann, darf die Kaskoversicherung im Schadensfall die Zahlung verweigern. Denn das Haustier gilt im Verkehrsrecht als „Ladung“ und diese muss gesichert werden, damit der Fahrer nicht abgelenkt oder behindert wird.
§ 22 der StVO, Absatz 1:
Die Ladung ist so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann.
Während der Fahrt in den Urlaub oder zum Supermarkt, kann das Tier nervös werden und nach vorn zum Fahrer klettern. Auch abrupte Bremsmanöver oder ein Unfall sind nicht nur für den Hund gefährlich: Wird er durch das Fahrzeug geschleudert, kann er auch Fahrer oder Beifahrer schwer verletzten. Hierfür gibt es Tier-Rückhaltesysteme wie Sicherheitsgeschirr oder auch die Hundebox fürs Auto.
Hund im Auto richtig sichern – so geht's
Achtet daruf, den Hund sicher transportieren zu können und testet vorher, welche Möglichkeit sich für euer Tier am besten eignet. Für das Zubehör ist nicht nur entscheidend, wie groß das Tier ist. Hunde und Katzen haben natürlich ihren eigenen Kopf und auch ihren eigenen Charakter. Tiere, die viel Bewegungsfreiraum brauchen, sollten beispielsweise im Kofferraum transportiert werden. Dieser kann durch ein Trenngitter oder eine fest installierte Box von der Rückbank abgetrennt werden. Wichtig: Das Tier liegt oder sitzt im Idealfall ruhig. Das könnt ihr eurem geliebten Vierbeiner auch beibringen.
Tipps und Möglichkeiten, um den Hund richtig zu transportieren:
- Der sicherste Platz für das Tier ist im Fußraum der Rückbank hinter dem Fahrersitz. Kleinere Hunde oder Katzen können dort am besten in einer Hundebox fürs Auto auf dem Boden mitfahren. So eine Transportbox gibt vielen Hunden und Katzen ein Gefühl von Sicherheit in einer Art Höhle. Entscheidet ihr euch für eine Transportbox, solltet ihr diese nicht unbedingt auf der Rücksitzbank anschnallen. Laut einem Text des ADAC kann die Box bersten und der Hund nach vorn geschleudert werden. Größere Boxen stellt ihr am besten in den Laderaum, seitlich zur Fahrtrichtung.
- Es gibt auch die Möglichkeit, den Hund per Sicherungsgurt festzuschnallen. Das Hundegeschirr kann beispielsweise auf Rückbank oder dem Beifahrersitz an den Gurtschlössern oder den Fahrzeuggurten befestigt werden. Hierbei ist wichtig, dass das Sicherheitsgeschirr nicht zu viel Spielraum nach vorn hat und fest verankert ist. Auch sollte der Hund beidseitig festgeschnallt werden können. Der ADAC rät von vielen minderwertigen Modellen ab, da sie nicht ausreichend stabil sind. Kurze Gurte verringern für die Autofahrer das Verletzungsrisiko, dennoch ist es nicht auszuschließen, dass der Hund gegen den Rücksitz geschleudert wird. Ein Autositz für Hunde ist hier eine Alternative.
- Es ist erlaubt, den Hund im Kofferraum zu transportieren. Eine fest installierte Box im Kofferraum bietet Schutz für größere Hunde und gibt ihnen etwas Bewegungsfreiraum. Legt immer eine Schondecke aus und trennt den Raum zwischen Fahrer und Rücksitzbank bzw. Rücksitzbank und Laderaum mit einem Trenngitter ab.
Hund im Auto: Diese Strafen drohen
Ist der Hund oder die Katze nicht ausreichend gesichert, gibt es laut Bussgeldkatalog folgende Konsequenzen:
Verstoß laut Bußgeldkatalog | Strafe |
Tier nicht ausreichend gesichert | 35 € |
Tier nicht ausreichend gesichert + Gefährdung | 60 € + 1 Punkt |
Tier nicht ausreichend gesichert + Sachbeschädigung | 75 € + 1 Punkt |
Urlaub mit Hund: Tipps für Frauchen und Herrchen
Beginnt schon einige Monate vor der großen Urlaubsreise, den Hund oder die Katze an das Autofahren zu gewöhnen.
- Der Hund soll sich langsam an den Wagen gewöhnen: Lasst ihn hinein und das Innere beschnuppern.
- Gebt ihm jederzeit die Chance, das Auto zu verlassen, wenn er nicht drin bleiben möchte.
- Startet den Motor, damit er sich an das Geräusch gewöhnen kann und geht so schrittweise vor.
- Habt natürlich ausreichend Leckerlies dabei, um das Tier zu belohnen.
- Ihr solltet die Abtrennung im Fahrzeug mindest einen Tag vor dem Urlaub einbauen.
Mit dem Hund in den Urlaub: Das solltet ihr beachten
Seid ihr unterwegs, beachtet folgende Dinge:
- Legt regelmäßige Pausen ein, in denen sich der Hund draußen bewegen kann.
- Habt das Lieblingsspielzeug oder die Lieblingsdecke an Bord.
- Füttert den Hund spätestens ca. 2 Stunden, bevor ihr losfahrt. Viele Tiere haben zunächst Magenprobleme, wenn sie sich nicht ausreichend an das Autofahren gewöhnen konnten.
- Nach Rücksprache mit dem Tierarzt und je nach Persönlichkeit des Hundes kann es angebracht sein, dem Tier Beruhigungsmittel zu geben.
Hund im Auto lassen? Vorsicht bei hohen Temperaturen
Gerade im Frühling und Sommer solltet ihr euren Hund niemals allein im Auto lassen. Es kann sich auch bei scheinbar milden Temperaturen schnell aufheizen und ein Tod durch Hitzschlag ist möglich. In akuter Gefahrensituation dürfen Passanten sogar die Scheibe einschlagen.
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Bildquellen: Javier Brosch, Annette Shaff,wavebreakmedia via Shutterstock
Quellen: ADAC, partner-hund.de