„Immersiv“ ist ein Wort, das man häufig zusammen mit Spielen hört – meistens als Beschreibung von besonderen Eigenschaften eines Spiels. Aber was heißt „immersiv“ genau? Hier erklären wir euch die Bedeutung des Begriffs.
„Dieses Spiel ist sehr immersiv“. Ein Satz, den schon fast jeder mal in Spiele-Reviews gelesen hat. Gerade in den letzten Jahren wird der Begriff inflationär verwendet, sodass man das Gefühl hat, fast jedes Spiel heutzutage sei „immersiv“. Nur ein kurzlebiger Trend – oder steckt da mehr dahinter?
Was heißt „immersiv“ ? Leicht erklärt
Das Wort „immersiv“ stammt vom englischen Begriff „immersion“, das auf Deutsch so viel wie „Eintauchen“ oder „Vertiefung in eine Sache“ bedeutet. Das Wort ist eine Erfindung des 20. Jahrhunderts und beschreibt den Effekt, den virtuelle oder fiktionale Welten auf den Betrachter haben: Die Wahrnehmung in der realen Welt vermindert sich und der Betrachter identifiziert sich zunehmend mit der fiktiven Welt, er taucht sozusagen komplett in die Scheinwelt ein.
Das davon abgeleitete Adjektiv „immersiv“ bezeichnet Eigenschaften, die genau diesen Effekt hervorrufen. In Computerspielen zählen dazu vor allem:
- Stimmige und in sich geschlossene fiktive Umgebung.
- Realistisches Verhalten von NPCs (Computer-gesteuerte Figuren).
- Vielfältige Optionen mit der Spielwelt zu interagieren.
- Hohe grafische Details.
Erfüllt ein Spiel diese Eigenschaften ist es „immersiv“ – der Spieler vergisst die reale Welt um sich herum und taucht komplett ins Spiel ein. Die virtuelle Umgebung wird für die Dauer des Spiels zur eigentlichen Realität – ähnlich wie in einem Traum. Dabei ist natürlich egal, ob die Spielwelt den Gesetzmäßigkeiten unserer eigenen Welt folgt – ansonsten würde niemand Fantasy-Spiele wie Skyrim als immersiv bezeichnen. Wichtiger für die Illusion ist die innere Logik und Geschlossenheit der simulierten Umgebung.
Welche Spiele sind besonders immersiv?
Wichtig zu verstehen ist, dass Immersion grundsätzlich subjektiv ist: Was der eine als immersiv empfindet, findet der nächste komplett lächerlich. Dennoch gibt es einige Spiele, die als besonders immersiv bezeichnet werden Dazu gehören:
- Thief: The Dark Projekt
- Deus-Ex-Reihe
- Elder-Scrolls-Reihe (z.B. Skyrim)
- Fallout 3
- Metroid Prime
- Mirrors Edge
- Dark Souls
- The Witcher 3
- Assassins-Creed-Reihe
Bei allen Unterschieden haben diese Spiele eine Sache gemeinsam: Sie verfügen über extrem ausgearbeitete und in sich stimmige Welten, die es dem Spieler leicht machen, in die virtuelle Realität einzutauchen. Die Assassins-Creed-Serie spielt sogar bewusst mit dem Konzept, indem sie den Avatar des Spielers zum Teil einer Simulation macht – quasi eine doppelte Immersion.
Skyrim ist eines der besten immersiven Spiele:
Warum ist „immersiv“ so ein Modewort?
Dass Immersion in den letzten Jahren zum Trend wurde, ist sicherlich kein Zufall: Vermutlich hängt es damit zusammen, dass inzwischen viele Spiele versuchen, immer ausgefeiltere, detailliertere und größere virtuelle Umgebungen zu simulieren. Der Trend zu Open-World-Spielen ist ungebrochen und in dieser Sorte Spiel geht es ausdrücklich darum, dass der Spieler komplett in die Scheinwelt eintaucht.
Auch andere Spiele folgen diesem Trend: Waren Action-Spiele früher abstrakte Angelegenheiten, in denen man pixelige 2D-Raumschiffchen durch virtuelle Asteroiden-Felder steuerte, sieht man beispielsweise beim Spiel „Rise of the Tomb Raider“ jede Schweißperle auf der Haut der Heldin. Mit Virtual-Reality-Brillen wie der Oculus Rift wird die Immersion von Spielewelten noch weiter voran getrieben. Ein möglicher logischer Endpunkt des Ganzen wäre dann Das Holo-Deck aus der Fernsehserie Star Trek.