Elektroschrott ist Sondermüll, weil er teils giftig und teils wertvoll ist. Ihn in den Hausmüll zu werfen, ist verboten, doch wohin soll der Elektroschrott? Per Post verschicken? – Ja, ernsthaft! Wir zeigen euch auch, wer Großgeräte annimmt und wie ihr entsprechende Wertstoffhöfe findet.
Update 29.07.2020: Die Deutsche Post hat die Dienstleistung „Electroreturn“ eingestellt. Ihr könnt dort also keinen Elektroschrott mehr abgeben. Wendet euch stattdessen an euren örtlichen Wertstoffhof.
Wohin ihr alte Elektrogeräte bringen könnt, zeigt unser Video:
Es ist verboten, Elektroschrott in den Hausmüll zu werfen, da er giftige aber auch wertvolle Inhaltsstoffe enthalten kann, aber ihr könnt ihn beispielsweise an die Post schicken.
Statistik: Der Elektroschrott, der umgerechnet pro Haushalt in jeder Sekunde anfällt, ist extrem hoch. Eine Tonne Elektroschrott in nur 45 Sekunden, wenn man folgende Animation anschaut:
Entsorgen könnt ihr ihn entweder durch öffentliche Stellen oder ihr gebt ihn den Herstellern zurück.
- Alte Batterien und Akkus könnt ihr in Supermärkten in kleinen Boxen entsorgen.
- Alte Handys könnt ihr verkaufen oder entsorgen
Elektroschrott kostenlos per Post verschicken
Wenn der Wertstoffhof zu weit weg ist, könnt ihr Elektroschrott wie alte Kameras, Smartphones und Tablets auch per Brief kostenlos entsorgen:
- Die Deutsche Post entsorgt unter dem Label Electroreturn privaten Elektroschrott.
- Außerdem muss er in einen Maxibriefumschlag passen (35 x 25 x 5 cm) und darf pro Brief maximal 1 Kilo wiegen. Die kostenfreie Electroreturn-Versandmarke könnt ihr hier herunterladen.
- Ihr dürft beispielsweise alte Handys, Computerbauteile und leere Druckerpatronen damit entsorgen.
- ABER: Laptop-Akkus, Energiesparlampen (Achtung, mitunter giftiges Quecksilber!) und Drucker-Toner dürfen nicht versendet werden.
Was ihr wo sonst noch über Electroreturn entsorgen könnt, erfahrt ihr auf der offiziellen Webseite.
Elektroschrott durch „öffentliche Entsorgungsträger“ entsorgen
- Wertstoffhöfe oder andere Übergabestellen, die den Elektroschrott annehmen, findet ihr bei Google (Maps) oder im Abfallkalender, aber auch im Telefonbuch oder den Gelben Seiten.
- Es gibt auch die App eSchrott, welche die nächstgelegenen Entsorgungsmöglichkeiten anzeigt:
Die BRD unterteilt Elektroschrott in folgende Kategorien gemäß § 14 des Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG):
Gruppe 1 | Haushaltsgroßgeräte, automatische Ausgabegeräte |
Gruppe 2 | Kühlgeräte, ölgefüllte Radiatoren |
Gruppe 3 | Bildschirme, Monitore und TV-Geräte |
Gruppe 4 | Lampen |
Gruppe 5 | Haushaltskleingeräte, Informations- & Telekommunikationsgeräte, Unterhaltungselektronik, Leuchten und sonstige Beleuchtungskörper sowie Geräte für die Ausbreitung oder Steuerung von Licht, elektrische & elektronische Werkzeuge, Spielzeuge, Sport- und Freizeitgeräte, Medizinprodukte, Überwachungs- und Kontrollinstrumente |
Gruppe 6 | Photovoltaikmodule |
Elektroschrott-Rücknahme der Händler & Hersteller
- Großhandel, Fachgeschäfte und der Online-Handel Elektro- und Elektronik-Altgeräte zurücknehmen, WENN sie eine Verkaufs- beziehungsweise Lagerfläche von mehr als 400 m² mit Elektrogeräten haben. Kleinere Händler sind von dieser Regelung ausgenommen (§ 17 ElektroG).
- Großgeräte wie Fernseher oder Kühlschränke müssen nur bei Neukauf eines entsprechenden Geräts zurückgenommen werden.
- Kleine Altgeräte (keine Kante darf länger als 25 cm sein) wie Smartphones, elektrische Zahnbürsten etc. müssen die großen Händler immer zurücknehmen.
- Auch die Hersteller selbst müssen eine Möglichkeit der Rückgabe von Altgeräten schaffen (§ 19 ElektroG).
Durch die 400-m²-Regelung müssen Supermärkte also in der Regel keinen Elektroschrott annehmen, Media Markt oder Saturn hingegen schon.
Elektroschrott: Ankauf und verschenken
Der Schrott selbst hat häufig einen Eigenwert. Metalle werden beim Recycling zurückgewonnen und erneut verwendet. Ein Handy hat beispielsweise einen Goldwert von einem Euro. Eine Tonne Platinen enthalten soviel Gold, Kupfer, Zinn und andere Stoffe, dass sie für etwa 7000 Euro gehandelt werden.
- Über die Webseite Ebay-Kleinanzeigen könnt ihr euren Elektroschrott auch online zum Verschenken anbieten.
- Es gibt auch genügend Tüftler und Bastler, die euch den Elektroschrott abkaufen würden, sofern interessant genug.
- Um den Wert von Elektroschrott zu testen, könnt ihr beispielsweise online schauen, ob defekte Geräte, die ihr auch habt, bereits zum Kauf angeboten werden – und falls ja, zu welchem Preis.
Hier könnt ihr euren Schrott auch loswerden:
- Bei Zonzoo kann man sein altes Handy verkaufen.
- Bei reBuy könnt ihr nicht mehr gebrauchte Geräte einschicken.
- Eine dritte Plattform heißt Wirkaufens.
- FLIP4NEW ist eine weitere bekannte Ankaufs-Plattform.
Vergleicht aber die Preise. Auf dem lokalen Flohmarkt oder bei Ebay werdet ihr vermutlich bessere Preise erzielen.
Wo kann man noch Elektroschrott entsorgen?
- In größeren Mietshäusern gibt es oftmals einen Raum für Sperrmüll. Eventuell kann man dort auch Elektroschrott lagern, bis der Sperrmüll und Elektroschrott kommt.
- In sehr wenigen Städten gibt es Tonnen oder Behälter, die öffentlich wie Altglascontainer aufgestellt sind.
- Ist das Gerät sehr groß, kann man dieses in der Regel auch gegen eine Gebühr abholen lassen.
- Auch die Hersteller selbst bieten oftmals eine Rücknahme der alten Kühlschränke, Handys und Co. an. Hier sollte man sich auf der Herstellerseite informieren.
Bildquelle: Dump the old broken appliances von Shutterstock