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Memory-Booster: Braucht man das wirklich?


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Es gibt sie für Android und iOS, für Windows und Mac: Die Memory-Booster sollen Hauptspeicher freischaufeln, der angeblich nutzlos belegt ist. Aber braucht ihr so etwas tatsächlich, oder sind all diese Apps und Programme sinnlos? Hier erfahrt ihr es!

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Memory-Booster nehmen für sich in Anspruch, sicher entscheiden zu können, welches Programm ohne Schaden aus dem Hauptspeicher gedrängt werden kann. Damit soll Platz für andere Anwendungen gemacht werden. Und tatsächlich wird euch nach ihrer Anwendung immer mehr freier Speicher angezeigt. Doch ist das immer so vernünftig, oder regeln die Betriebssysteme das besser allein?

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Was bringen Memory-Booster?

Vor einiger Zeit hat eine Verbraucherzeitschrift Android-Apps untersucht, die das Handy schneller, den Speicher leerer oder die Akkus langlebiger machen sollen. Das Ergebnis war enttäuschend: Es gab keinerlei messbare Änderung. Apps wie der AVG Cleaner (Deutscher Name: Reinigungsapp Android Deutsch) sollen den Speicher reinigen und dadurch mehr freien Hauptspeicher schaffen. Nach eigenen Angaben tun sie das, indem sie (Zitat) „Datenreste und Cache-Dateien, Arbeitsspeicher, unerwünschte Apps sowie fehlerhafte und ähnliche Fotos bereinigen“.

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Der Memory-Booster ist fündig geworden (Quelle Play-Store)

Ist es nicht wunderbar, wie intelligent diese Apps geworden sind? Sie können ohne euer Zutun entscheiden, was wichtig und was unwichtig ist. Sie löschen Daten aus dem Cache, die von anderen Apps dort abgelegt wurden, damit sie schnell darauf zugreifen können, wenn ihr sie wieder aufruft. Sie können „unerwünschte Anwendungen“ nicht nur killen, sondern sogar für euch entscheiden, was „unerwünscht“ ist. Und wenn ihr sie lasst, dann löschen sie sogar „ähnliche Fotos“. Schade nur, wenn dadurch zum Beispiel Originalfotos oder bearbeitete Ergebnisse gelöscht werden, die ihr eigentlich absichtlich gespeichert habt.

Tatsächlich ist es aber so, das könnt ihr selbst feststellen, dass der Speicher bereits nach relativ kurzer Zeit wieder genauso wie vorher belegt ist. Das liegt etwa daran, dass die Apps so programmiert wurden, ihre gecachten Daten wieder neu anzulegen, wenn sie aktiviert werden. Und viele Apps werden eben automatisch immer wieder mal aktiviert. Etwa E-Mail-Apps, Kalender, ortsabhängige Dienste und andere. Die Memory-Booster sind also bestenfalls eine Form der kurzzeitigen Kosmetik. Auf Dauer so sinnvoll, wie unter der Dusche zu stehen und sich gleichzeitig abzutrocknen.

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Alternativen zum Memory-Booster

Das Hauptproblem dieser Memory-Booster ist, dass sie sich eine Intelligenz anmaßen, die sie nicht haben. Es schadet meist nicht, sie anzuwenden – wenn man sie nicht gerade auch Fotos oder andere Dateien löschen lässt. Doch nützen tut es auch nichts – im Gegenteil. Tatsächlich brauchen die laufenden Apps Rechenzeit, um die benötigten Daten wiederherzustellen. Dadurch starten sie langsamer. Im Endeffekt wird dadurch das Handy langsamer.

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Memory-Booster in Eigenregie

Ihr habt aber oft tatsächlich eine Alternativen zu den Memory-Booster-Apps. Allerdings geht das nicht mit einem Klick und es bedarf eures eigenen Eingreifens. Zumindest unter Android habt ihr die Möglichkeit, den Arbeitsspeicher zu überwachen und einzelne Apps aktiv aus dem Speicher zu werfen. Außerdem könnt ihr natürlich sowohl auf dem iPhone als auch bei Android Apps aus dem Speicher werfen. Es gibt bei einigen Handys auch die Funktion, alle ständig geladenen Apps zu überwachen und jene anzuhalten, die lange Zeit inaktiv waren.

Memory-Booster sind in der Regel nur eine kosmetische Aktion, die euch kurzzeitig freien Speicher vorgaukelt, der aber blitzschnell wieder belegt wird. Überwacht lieber mal in der „Gerätewartung“, welche Apps unnötigerweise immer wieder automatisch gestartet werden. Löscht sie, wenn sie unnötig sind. Haltet sie an, wenn ein Autostart nicht gebraucht wird.

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