Das Honor Play soll ein echtes Gaming-Smartphone sein. Doch was heißt das überhaupt? Die Huawei-Tocher greift beim Marketing zu nichtssagenden Begriffen wie „GPU Turbo“, 4D-Gaming, AI-Gaming oder 3D-Gaming-Sound. Doch bringt das alles überhaupt einen Vorteil? Genau das haben wir im Testbericht des Honor Play untersucht.
- 1.Honor Play im Test: Mehr Handy als Gaming-Smartphone
- 1.1.Erster Eindruck vom Honor Play
- 1.2.Honor Play im Test
- 1.2.1.Honor Play mit zurückhaltendem Design
- 1.2.2.Honor Play überzeugt im Test mit guter Leistung
- 1.2.3.Honor Play und Fortnite
- 1.2.4.Honor Play mit Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
- 1.2.5.Honor Play mit AI-Kamera im Test
- 1.2.6.Honor Play: Akkulaufzeit im Test
- 1.2.7.Honor Play mit Mono-Lautsprecher aber USB C
- 1.2.8.Honor Play: Software und Android-Updates
- 1.2.9.Honor Play im Test: Das Fazit
- 1.3.Honor Play im Test: Bewertung
- 1.4.Das hat uns am Honor Play gefallen
- 1.5.Das fanden wir am Honor Play nicht so gut
- 1.6.Gut zu wissen
- 1.7.Honor Play: Technische Daten
- 2.Die besten Alternativen zum Honor Play
- 2.1.Honor 10
- 2.2.Razer Phone
- 2.3.Samsung Galaxy S8
Erster Eindruck vom Honor Play
Die Vorstellung des Honor Play hat in zwei Stufen stattgefunden. Das Smartphone wurde zunächst im Rahmen der Gamescom enthüllt aber ohne einen Preis zu nennen. Einige Tage später wurde der Preis dann im Rahmen der IFA 2018 genannt – und der ist wirklich verlockend. Nur 329 Euro kostet das Honor Play in Deutschland. Den ersten Eindruck von dem Smartphone haben wir im oberen Video zusammengefasst.
Honor Play im Test
Besonders positiv aufgefallen ist das mit 6,3-Zoll in der Diagonale messendes LC-Display. Obwohl die Auflösung „nur“ bei Full HD+ liegt, werden alle Inhalte scharf und schön dargestellt. Die Farben wirken natürlich und die Helligkeit ist ausreichend hoch, um auch im Freien bei Sonnenlicht gut abgelesen werden zu können. Im Vergleich zu anderen Smartphones spiegelt das Glas des Bildschirms etwas stärker. Das beeinflusst die Ablenkbarkeit, wenn die Helligkeitsregelung in geschlossenen Räumen zu niedrig einstellt ist. Da muss man öfter manuell nachregeln. Insgesamt aber ein gutes Display mit Notch, den man bei Bedarf per Software ausblenden kann.
Honor Play mit zurückhaltendem Design
Wo ist eigentlich das Thema Gaming beim Design? Es handelt sich einfach um ein normales Honor-Smartphone, das jetzt plötzlich als Gaming-Smartphone vermarktet wird, nur weil sich ein Trend entwickelt. Wir haben uns in der nachfolgenden Bilderstrecke auf die Suche nach dem Gaming im Honor Play gemacht:
Honor Play überzeugt im Test mit guter Leistung
Wenn man den Preis von 329 Euro betrachtet, möchte man nicht glauben, welche technische Ausstattung man dafür bekommt. Im Inneren arbeitet nämlich der Kirin-970-Prozessor, den wir aus dem Spitzenmodell P20 Pro von Huawei kennen. Dazu gibt es 4 GB RAM und 64 GB internen Speicher, den man bei Bedarf per microSD-Karte erweitern kann. Unter Android 8.1 Oreo und der EMUI 8.2 arbeitet das Smartphone insgesamt sehr flott. Ab und zu spürt man leichte Verzögerungen, wenn man beispielsweise die Einstellungen oder die Kamera öffnet. Das kennt man in der Form von anderen Huawei-Smartphones mit diesem Prozessor nicht.
Rein von den Benchmark-Werten gibt es zum viel teureren Huawei P20 Pro keine Unterschiede, wie wir in unserem Benchmark-Vergleich festgestellt haben:
Honor Play und Fortnite
Befindet man sich in einem Spiel, dann spürt man davon aber nichts. Alle Games laufen flüssig. Probleme hatten wir nur mit der Bedienung bei Fortnite. Wenn man mit beiden Daumen auf dem Display spielt, einen Daumen hochhebt und wieder auf das Display legt, wird dieser erst mit Verzögerung erkannt. Das ist in diesem Spiel ein echtes Problem. Bei anderen Spielen konnten wir dieses Phänomen nicht beobachten. Da funktioniert alles, wie man es erwartet. Durch das große Display macht das Spielen mit dem Honor Play sehr viel Spaß.
Honor Play mit Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
Huawei kann sich nicht entscheiden. Mal sitzt der Fingerabdrucksensor in einem Smartphone an der Front unter dem Display, beim nächsten Modell wieder auf der Rückseite. Beim Honor Play ist es auf der Rückseite verbaut und das ist auch gut so. Der große Sensor lässt sich hervorragend erreichen, er arbeitet schnell und kann für Gesten verwendet werden. Beispielsweise zum Herunterziehen der Benachrichtigungsleiste. Bei der Größe eine unverzichtbare Hilfe.
Honor Play mit AI-Kamera im Test
Das Honor Play ist mit einer neuen 16-MP-Kamera ausgestattet, die von einem 2-MP-Sensor unterstützt wird. Zudem ist eine künstliche Intelligenz im Einsatz. An der Front arbeitet eine einzelne 16-MP-Kamera. Wie gut die Bildqualität ist, haben wir im Kamera-Test untersucht:
Die Frontkamera, die im Notch sitzt, wird zur Gesichtserkennung verwendet. Das hat im Test mit Brille gut funktioniert, wenn die Lichtverhältnisse stimmen. Sobald es etwas dunkler wurde, hatte das Smartphone Schwierigkeiten. Dann musste man auf den Fingerabdrucksensor zurückgreifen.
Honor Play: Akkulaufzeit im Test
Der Akku des Honor Play misst 3.750 mAh. Für ein Smartphone dieser Größe ein guter Wert – und das zeigt sich auch in den Laufzeiten. Bei normaler Benutzung kamen wir im Test auf etwa zwei Tage. Wenn man das Smartphone beim Spielen stark belastet hat, dann hat sich die Laufzeit auf unter einen Tag verkürzt. Im AnTuTu-Akku-Test mit voller Helligkeit des Displays sind wir auf etwa 5 Stunden gekommen. Insgesamt ist die Energieverwaltung des Smartphones sehr gut. Besonders im Ruhezustand wird im Grunde fast keine Energie verbraucht. Lässt man das Smartphone also längere Zeit liegen, verliert man kaum Akkuleistung.
Sobald der Akku leer ist, kann er in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden. Honor legt dem Play ein Schnellladegerät bei. Auf kabelloses Laden muss man hingegen verzichten. Das Gehäuse des Honor Play besteht aus Aluminium. Damit ist diese Technologie nicht nutzbar.
Honor Play mit Mono-Lautsprecher aber USB C
Obwohl Honor mit 3D-Gaming-Sound wirbt, ist dieses Klangerlebnis nur mit Kopfhörern genießbar. Zum Glück ist eine 3,5-mm-Klinkenbuchse vorhanden, sodass man normale Kopfhörer anschließen kann. Es ist zudem ein moderner USB-C-Anschluss vorhanden. Beim Klang muss man sich mit einem Mono-Lautsprecher zufriedengeben, der zwar gut klingt aber beim Spielen auch sehr oft versehentlich verdeckt wird. Von einem Gaming-Smartphone könnte man eigentlich Stereo-Lautsprecher erwarten, die an der Front des Smartphones angebracht sind.
Die Hörmuschel befindet sich im Notch. Die Gesprächsqualität im o2-Netz ist gut. WLAN- und Bluetooth-Verbindung können normal aufgebaut werden – sind aber nicht so stark, wie beispielsweise bei einem Samsung-Smartphone. Das GPS funktioniert zwar, in Gebäuden oder in großen Städten mit vielen hohen Gebäuden kommt es schnell an sein Limit. Hier sind andere Smartphones zuverlässiger.
Honor Play: Software und Android-Updates
Wie oben bereits erwähnt, arbeitet das Honor Play mit Android 8.1 Oreo und dem EMUI 8.2. Die Oberfläche ist stark angepasst, bietet viele Einstellungsmöglichkeiten und ist, wie fast bei allen Huawei-Smartphones, sehr undurchsichtig aufgebaut. Viele Funktionen verstecken sich an Orten und hinter Bezeichnungen, die man nicht erwarten würde. Deswegen empfehlen wir einen Blick in die Tipps und Tricks zum Huawei P20 Pro. Die Software ist fast identisch und so findet man sich schnell zurecht.
Android-Updates wird es für das Honor Play noch geben. Mindestens Android 9.0 Pie mit der neuen EMUI-9.0-Oberfläche, die das Smartphone nicht nur beschleunigen, sondern auch einfacher zu bedienen machen soll. Wann das Update erscheint, ist unklar. Sicherheitsupdates wird Honor auch verteilen – aber nicht in so regelmäßigen Abständen, wie es die Konkurrenz macht.
Wie bei jedem Huawei-Smartphone ist auch beim Honor Play Bloatware vorinstalliert. Einige Apps und Spiele sind einfach nur Platzverschwendung. Diese wird man nie verwenden. Eine Bereinigungsaktion lohnt sich. So bekommt man etwas Speicherplatz zurück.
Honor Play im Test: Das Fazit
Das Honor Play ist kein Gaming-Smartphone. Im Vergleich zu echten Gaming-Handys wie dem Asus ROG Phone, Razer Phone oder Xiaomi Black Shark fehlt es an speziellen Änderungen an der Hardware. Das Smartphone besitzt weder eine spektakuläre Optik noch ein besonderes Display oder eine höhere Leistung im Vergleich zu anderen Huawei- oder Honor-Smartphones. Der GPU-Turbo ist nicht spürbar und beim Benchmark-Betrug wurde das Smartphone auch schon erwischt. Es ist einfach nur ein gut ausgestattetes Android-Smartphone, das zu einem günstigen Preis verkauft wird und sich natürlich auch zum Spielen eignet. Wer sich damit abfinden kann, der bekommt ein gutes Android-Handy zum attraktiven Preis.
Honor Play im Test: Bewertung
- Verarbeitung, Haptik und Design: 4/5
- Display: 4/5
- Kameras: 3/5
- Software: 4/5
- Performance: 4/5
- Telefonie und Audio: 3/5
- Konnektivität und Speicher: 4/5
- Akku und Alltag: 4/5
Gesamt: 75 %
Das hat uns am Honor Play gefallen
- Günstiger Preis.
- Lange Akkulaufzeit.
- Gutes Display.
- Hochwertige Verarbeitung.
- Kopfhörer, Hülle und Schnellladegerät im Lieferumfang.
Das fanden wir am Honor Play nicht so gut
- Hohe Performance, aber es sind trotzdem öfter Mini-Ruckler und Verzögerungen bemerkbar.
- Kamera ist ausreichend gut, könnte aber besser sein. Die künstliche Intelligenz schadet mehr, als sie hilft.
- Mono-Lautsprecher.
- Nicht wasserdicht.
- Bloatware vorinstalliert.
Gut zu wissen
- Der Bereich deckt sich mit den Aussagen zum Huawei P20 Pro, das wir kürzlich im Test hatten. Dort findet ihr euch Tipps und Tricks zur Oberfläche.
Honor Play: Technische Daten
Display | 6,3 Zoll, Auflösung: 2.340 x 1.080 Pixeln, Format: 19,5:9 |
CPU | HiSilicon Kirin 970 |
Arbeitsspeicher | 4 GB RAM |
Speicher | 64 GB + microSD-Slot |
Rückkamera | 16 MP + 2 MP |
Frontkamera | 16 MP |
Akku | 3.750 mAh |
Software | Android 8.1 mit EMUI 8.2.0 |
Besonderheiten | Gesichtserkennung, GPU Turbo, 3D-Sound |
Farben | Blau, Violet, Schwarz |
Preis (UVP) | 329 Euro / 349 Euro (Player Edition) |
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