Das HTC U11 wird mit der neuesten Version von Sense auf Basis von Android 7.1.1 Nougat ausgeliefert. Unser Testgerät ist mit dem Android-Sicherheitspatch-Level vom 1. April ausgestattet – mittlerweile haben wir fast Juli. HTC hängt in dem Punkt also ordentlich hinterher. Andere Hersteller wie Samsung veröffentlichen monatliche Updates mit Sicherheitspatches. Wenn HTC in der Oberliga mitspielen möchte, muss das Unternehmen diesen Punkt sehr ernst nehmen.
HTC Sense ist optisch stark angepasst und orientiert sich natürlich an den früheren HTC-Smartphones. Man bekommt eine recht freundliche Oberfläche mit vielen nützlichen Hinweisen und einer vereinfachten Menüführung. Viele Punkte in den Einstellungen wurden umbenannt, sodass sich besonders Anfänger besser zurechtfinden. Android-Puristen wie wir haben da schon unsere Schwierigkeiten, die veränderte Menüführung anzunehmen – besonders, wenn man häufig die Smartphones wechselt.
Wie bei anderen HTC-Smartphones lässt sich die Optik der Oberfläche mit Themes verändern. Passende Designs findet man in der Themes-App, die sich im App-Drawer versteckt. Das Design des App-Drawers wirkt mittlerweile etwas veraltet. Hier hätte sich HTC durchaus an der aufgefrischten Optik der Pixel-Smartphones orientieren können.
Das HTC U11 unterstützt zwar sogenannte „Motion Launch Gesten“, mit denen sich bestimmte Funktionen einfach erreichen lassen, doch eine der wichtigsten Gesten fehlt. Es ist nicht möglich, die Benachrichtigungsleiste mit einem Wisch nach unten auf dem Display herunterzuziehen. Das wäre bei der Größe des Smartphones extrem praktisch.
3D Touch per Software gelöst
Apple verbaut für die 3D-Touch-Funktion ein druckempfindliches Display, HTC löst es beim U11 per Software. Einige Apps zeigen bei einem längeren Druck auf das Icon zusätzliche Optionen an, mit denen sich bestimmte Funktionen direkt erreichen lassen. Bestes Beispiel für einen praktischen Anwendungszweck bietet die Kamera-App. Statt die Kamera mit einem kurzen Druck zu starten und dann in den Selfie-Modus zu wechseln, hält man das Kamera-Icon einfach länger gedrückt und wählt Selfie-Foto. Schon lädt die Kamera-App im richtigen Modus. Dann nur noch das U11 kurz drücken und „Edge Sense“ löst das Bild aus. Das ist praktisch.
In der Sense-Oberfläche finden sich viele solcher kleinen Gimmicks, die die Bedienung erleichtern. Im App-Drawer ist beispielsweise eine Verknüpfung zum Play Store zu finden. Neue Nutzer finden also direkt eine Quelle, um weitere Apps und Spiele zu erhalten. Mit der Zeit entdeckt man weitere dieser Helferlein.
Sense Companion: Der digitale Begleiter
HTC hat mit dem U11 „Sense Companion“ eingeführt. Es handelt sich im Grunde um einen persönlichen Assistenten, der mit der Zeit nützliche Tipps gibt. Der „Sense Companion“ ist kein Sprachassistent wie der Google Assistant, sondern einer kleiner Helfer, der hin und wieder nützliche Informationen gibt. Sei es ein dezenter Hinweis, dass bald Zeit zum Abendessen ist, mit dem Verweis auf verschiedene Restaurants oder die Zeit, wann der Sonnenuntergang stattfindet. Es gibt Hinweise zum Wetter, der Akkulaufzeit, Performance des Smartphones und vieles mehr.
Passend dazu gibt es natürlich auch eine App, in der weitere Informationen in Karten eingesehen werden können. „Sense Companion“ arbeitet dabei eher im Hintergrund und wirkt überhaupt nicht aufdringlich. Der Funktionsumfang soll mit der Zeit auch noch erweitert werden.
HTC erlaubt zudem die Nutzung anderer Sprachassistenten. Mit der Zeit soll auch Amazons Alexa den Weg auf das HTC U11 finden. Das wäre eine gute Alternative zum Google Assistant. Ob man „Sense Companion“ nun braucht, ist natürlich Geschmackssache. Nerven tun die Hinweise aber nicht.
Performance des HTC U11: Snapdragon 835 und 4 GB RAM
Das HTC U11 ist das zweite Smartphone mit Snapdragon-835-Prozessor, das wir getestet haben. Das OnePlus 5 war vor wenigen Tagen an der Reihe. Das U11 besitzt aber nur 4 GB RAM – wobei das auch reicht. HTC Sense ist dafür bekannt, dass die Performance stimmt und das ist auch beim U11 der Fall. Das Smartphone arbeitet absolut flüssig. Apps und Spiele werden zügig geladen und es gibt keine Ruckler.
Wir haben natürlich auch einige Benchmarks durchlaufen lassen, mit denen wir die Leistung des HTC U11 anhand von Zahlen aufzeigen können:
HTC U11: Technische Daten im Überblick
Display | 5,5 Zoll, LCD, WQHD mit 2.560 x 1.440 Pixel (539 ppi), 16:9 AR (83,3 cm²), 3D Gorilla Glass 5 |
SoC | Snapdragon 835, Octa-Core (64-Bit), max. 2,4 GHz Qualcomm Adreno 540 GPU |
Arbeitsspeicher | 4 GB RAM |
Interner Speicher | 64 GB UFS, erweiterbar per microSD-Karte |
Hauptkamera | 12,2 MP (UltraPixel-Technik), 1,4 µm Pixelgröße, f/1.7-Blende mit 28-mm-Brennweite, Dual-PDAF, Dual-Tone-LED-Blitzlicht, optische (OIS) und elektronische Bildstabilisierung (EIS), HDR-Boost, 4K-Videoaufnahme, RAW-Modus |
Frontkamera | 16 MP (UltraPixel-Technik), BSI-Sensor, f/2.0-Blende mit 28-mm-Brennweite, 150-Grad-Weitwinkel-Modus, Fixfokus, HDR-Boost, Videoaufnahme in 1080p |
Software | Android 7.1.1 Nougat mit HTC Sense UI & Edge Sense |
Akku | 3.000 mAh mit Quick Charge 3.0 |
Konnektivität | LTE Cat.16 (↓ max. 1.000 MBit/s, ↑ max. 75 MBit/s), WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 & 5 GHz), NFC, Bluetooth 4.2, GPS, GLONASS, Beidou, USB 3.1 Typ C |
Farben | Amazing Silver, Sapphire Blue, Brilliant Black, Ice White und Solar Red (voraussichtl. ab Mitte Juli) |
Maße | 153,9 x 75,9 x 7,9 mm |
Gewicht | 169 Gramm |
Sonstiges | Fingerabdruckscanner an der Front, Wasser- und staubdicht (IP67-Zertifizierung), druckempfindliche Metallränder, HTC BoomSound mit Zwei-Wege-Lautsprechern (optional Stereo-Sound), HTC USonic-in-Ear-Kopfhörer mit Sonar-Gehörvermessung, 24-Bit-DAC, Dual-SIM-fähig (Modelle im freien Handel) |
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