Dropbox ist in aller Munde. Manchmal positiv, manchmal negativ. Auch in Apps liest man immer wieder, man solle sich doch mit Dropbox verbinden. Doch was ist Dropbox eigentlich. Was bringt es dem normalen Computerbenutzer?
Video: OneDrive, GoogleDrive, Dropbox – Was ist Cloudspeicher?
Bei Dropbox handelt es sich um einen dieser Cloud-Webdienste, die in aller Munde sind. Im Grunde ist es nichts anderes, als ein persönlicher, begrenzter Festplattenplatz im Internet, der allerdings einige interessante Besonderheiten aufweist. So eignet er sich u.a. als automatisches Backupsystem und Computerrettung, da es ein Dropbox-Programm, den sogenannten Client, gibt, der unsere Daten automatisch ins Netz schaufelt.
Was ist Dropbox und ist es auch etwas für mich?
Eine kleine Geschichte: Vor nicht allzu langer Zeit stürzte mein PC mitten in der Arbeit ab. Was ich auch tat - und ich kenne mich aus! - ich konnte nicht mehr booten. Die Fehlermeldungen führten in eine Sackgasse und so beschloss ich schließlich, meinen Rechner neu aufzusetzen. Eine Rettung schien unmöglich. Die Festplatte hatte einen Schaden. Natürlich habe auch ich nicht das getan, was ich meinen Freunden immer predige: Laufend Backups gemacht. Doch dazu später.
Also habe ich eine neue Festplatte eingebaut, Windows neu installiert und danach die wichtigsten Programme. Aber was war mit meinen Daten? Die Arbeit von Jahren, meine persönlichen Unterlagen und Briefe? Kein Problem! Ich habe ja Dropbox! Seit etwa 2 Jahren nutze ich eines dieser kostenlosen Dropbox-Konten und das dazugehörige Programm. Nachdem ich auch das neu installiert hatte, befanden sich bald darauf all meine wichtigen Dateien wieder auf dem PC. Ohne dass ich noch einen Finger rühren musste. Das ist mein Backup-System. Ich lasse einfach Dropbox meine wichtigen Unterlagen ins Internet spiegeln und kann so nicht nur sicher sein, sie nicht mehr zu verlieren, sondern erreiche sie auch von überall, wo ich einen Internetzugang habe.
Dropbox.com ist also eine Art Internetfestplatte. Ein Extra-Laufwerk, auf dem ich Daten jeder Art ablegen kann, um sie später wieder aus dem Internet abzuholen. Meine Dateien liegen passwortgeschützt auf den fremden Servern und sind nur für mich erreichbar. Für alle mobilen Geräte, wie Android-Handys, iPhone und iPad sowie andere Tablets gibt es Apps, die einen Kontakt zu Dropbox herstellen können. Und auch viele andere Apps unterstützen Dropbox, so dass ich beispielsweise mit meiner PDF-App meine Dateien aus der Dropbox holen und sie auf dem Handy bearbeiten kann.
Wie funktioniert Dropbox?
Der Kern des ganzen Systems ist der Dropbox-Ordner. Das ist ein Verzeichnis auf der Festplatte, welches vom bereits erwähnten Client laufend überwacht wird. Erzeugt man eine neue Datei, ändert man eine Datei oder kopiert neue Daten in diesen Ordner, dann werden sie sofort ins Internet geschoben. Dabei unterstützt Dropbox sogar verschiedene Versionen! Der Anwender kann sich online die unterschiedlichen Versionen einer bearbeiteten Datei runterladen. Sehr nützlich, wenn man aus Versehen etwas kaputtgemacht und automatisch hochgeladen hat. Die Arbeit ist nicht verloren.
Auf der Dropbox-Seite kann man sich von jedem Platz der Welt anmelden, wenn man einen Internetzugang hat. Wenn man noch kein Konto hat, dann bekommt man gleich 2 Gigabyte Speicherplatz geschenkt - mit der Option zum Ausbau, etwa durch Mitgliederwerbung. Hier kann man auch den Dropbox-Client downloaden, der zukünftig den Dropbox-Ordner überwacht. Der Inhalt dieses Ordners und aller Unterordner wird danach ständig mit der persönlichen Dropbox synchronisiert. Es empfiehlt sich beispielsweise, das Standardspeicherverzeichnis seines Office-Programms dort hineinzulegen.
Das Positive an Dropbox ist auch, dass man ein Programm bzw. eine app für jedes Betriebssystem und auch für Smartphones findet. Es gibt Dropbox-Apps für das iPhone, iPad und Android.
Wie steht es mit der Sicherheit von Dropbox und welche Alternativen gibt es?
Das Thema Sicherheit ist nicht nur bei Dropbox interessant. Aber gerade hier fragen die die Nutzer und Interessenten „Wie sicher liegen meine Daten dort? Kann garantiert werden, dass kein Fremder an meine Dateien kommt? Gibt es eine Verschlüsselung und wem gibt die Firma Zugriff auf meine Daten?
Tatsächlich lassen sich die meisten dieser Fragen nicht wirklich befriedigend beantworten. So ist es mittlerweile ganz klar, dass Dropbox den Behörden Datenzugriff gewährt - auch in Deutschland. Außerdem wurden bereits Dropbox-Konten gesperrt, wenn es zu Beschwerden über Inhalte kam. Auch mit der Sicherheit ist es nicht weit her. Wer seine Daten in der Dropbox sichern will, sollte die Dropbox verschlüsseln und sich selbst um die Sicherheit seiner Daten kümmern.
Eine eigene Cloud als Dropbox-Alternative
Es gibt natürlich andere Cloud-Anbieter, aber da sieht es eigentlich genauso aus. Allerdings besteht zumindest für diejenigen unter uns Hoffnung, die Grundkenntnisse in Servertechnik und der Installation von Content-Systemen auf Servern haben. Owncloud heißt eine kostenlose Lösung, mit der man sich auf eigenem Webspace eine Privat-Cloud aufbauen kann.
Es gibt auch einen Windows-Client zum automatischen Datenabgleich sowie Apps für iPhone und Android. Von den Kosten her kann das sehr günstig sein - und mit Gratis-Webspace sogar kostenlos.