Bei vielen Dateiformaten, wie etwa DOC oder TXT sieht man sofort, mit welchen Programm man die Datei öffnen kann. Es ist schwieriger, eine DAT-Datei zu öffnen...
Es gibt kein spezielles Programm, mit dem ihr DAT-Dateien öffnen könnt. Die Dateiendung .DAT ist nur ein Platzhalter für alle möglichen Dateitypen, die von einem Programm gebraucht werden. Oft handelt es sich um Konfigurationsdateien. Und aus demselben Grund haben DAT-Dateien kein einheitliches Dateiformat. Das können Textdateien sein, Backup-Daten, Filmsegmente oder auch die index.dat Datei eures Browsers. Manchmal hilft es, wenn man in den Header der Datei guckt, um dort Anhaltspunkte zu finden, welches Programm für die Datei verantwortlich ist.
In unserer Bilderstrecke zeigen wir euch auf die Schnelle, wie ihr die Anzeige der Dateiendungen in Windows aktiviert, um eine DAT-Datei überhaupt zu erkennen:
DAT-Dateien identifizieren und öffnen
Wenn man nicht zufällig genau weiß, woher sie stammt und wie man die DAT-Datei öffnen kann, sollte der erste Schritt ein schneller Blick in die Datei sein. Die ersten paar Zeilen Code innerhalb einer Datei geben oft schon Aufschluss über die Datei-Art und ihre Verwendung. Stehen dort z.B. direkt nahe des Anfangs die Buchstaben „JFIF“, dann ist der Fall klar - egal wie die Endung der Datei lautet. Es handelt sich um eine JPG-Datei. Beginnt der Header mit „MZ“ und irgendwo danach folgt vielleicht noch „This program cannot be run in DOS mode“, dann weiß man, dass es sich um eine ausführbare Programmdatei handelt. Doch wie kommt ihr an diese Informationen?
Am besten geht das mit einem leistungsfähigen Texteditor, wie etwa Notepad++. Dieses Programm kann nämlich alle Arten von Dateien öffnen, egal wie groß sie sind. Dann reicht in der Regel oft ein Blick auf die erste Zeile der Datei. Dort sind Informationen zum Programm enthalten.
Wie bereits erwähnt, weist JFIF auf eine JPG-Datei hin. MZ bedeutet ein ausführbares Programm. PK steht am Anfang jeder ZIP-Datei, während ID3 eine MP3-Datei kennzeichnet. Manche Dateien, wie etwa Word-Dateien, kann man so aber nicht leicht identifizieren. Da hilft dann eher ein Blick in den nachfolgenden Inhalt. Wenn man dann einmal weiß oder ahnt, woher die Datei kommt, dann sollte man sie einfach mal umbenennen, ihre eine andere Endung geben und schon kann man diese DAT öffnen - mit dem richtigen Programm.
Hier eine Tabelle mit ein paar Erkennungsmerkmalen, die euch hilft, den Dateityp einer unbekannten DAT-Datei zu identifizieren. Sucht nach diesen Buchstaben am Anfang der Datei:
Buchstaben | Dateityp | Lässt sich öffnen mit: |
MZ | Exe-Datei | Startet selbst, wenn es die Endung .exe hat. |
PDF-Datei | ||
PK | ZIP-Datei, Word-DOCX-Datei | Windows, ZIP-Programm |
JFIF | JPG-Datei | |
PNG | PNG-Datei | |
xml | XML-Datei | XML-Viewer, Texteditor |
AVI | AVI-Videodatei | z.B. VLC Media Player |
ftypmp42 | MP4-Videodatei | z.B. VLC Media Player |
rtf1 | Rich Text Format | Word, Writer |
Welche möglichen DAT-Dateien gibt es?
Tatsächlich gibt es unter Windows, Mac und Linux zahlreiche Programme, die mit DAT-Dateien arbeiten. VCD-Video-Dateien gehören etwa dazu. Die Dateien einer Video-CD. Diese DAT-Dateien lassen sich beispielsweise mit dem VLC Media Player öffnen.
Microsoft Exchange Server verwenden ebenfalls unter bestimmten Umständen eine Winmail.DAT-Datei. Diese wird dann als Anhang einer E-Mail mitgesendet, was aber zu Problemen führt, wenn Sender und Empfänger unterschiedliche Software nutzen.
Es kann aber auch sein, dass solche eine Datei von Minecraft stammt oder sogar eine alte Sounddatei eines C64 ist. DAT war eben schon immer eine Endung, die man einfach genommen hat, um damit „Daten“ zu kennzeichnen. Aus diesem Grund ist es auch so schwer, sofort ein passendes Programm zum Öffnen einer DAT-Datei zu finden. Es hilft immer, wenn man weiß, woher die Datei kommt.
Winmail.DAT öffnen
Unser Video erklärt euch, wie ihr die winmail.DAT öffnen könnt:
Unter ganz bestimmten Bedingungen kann jeder von uns eine DAT-Datei per E-Mail zugesandt bekommen. Sobald nämlich jemand über einen Microsoft Exchange Server aus Outlook eine mail im Rich Text Format versendet, wird der Mailinhalt an die E-Mail angehängt und immer winmail.DAT genannt.
Zum Glück gibt es kleine Tools, mit denen wir eine Winmail.DAT öffnen können, ohne dafür Outlook nutzen zu müssen. Der Winmail Opener öffnet solche Dateien und zeigt euch an, was darin verborgen ist.
INDEX.DAT öffnen
Ein Kapitel für sich ist die Datei index.dat. Dabei handelt es sich um eine Datenbankdatei, die der Microsoft Internet Explorer bei jeder Browser-Session angelegt und mit Informationen über das Surfverhalten gefüllt hat. Im laufenden Windows-Betrieb kann man darauf weder richtig zugreifen, noch lässt sie sich löschen. Allerdings kann man hineinsehen, was darin zu finden ist. Mehrere Firmen bieten einen index.dat Viewer an. Die schlechte Nachricht: Jeder mit Zugriff auf den Rechner kann so die INDEX.DAT öffnen und darin herumschnüffeln. Die gute Nachricht: Der Internet Explorer hat nur bis einschließlich Version 9 die index.dat angelegt. Seit Version 10 gibt es die Datei nicht mehr und stattdessen speichert der Browser seine Zugriffe in einer eigenen Datenbank. Noch eine schlechte Nachricht: Diese Daten kann man wieder nicht löschen und mit einem Programm wie BrowsingHistoryView lassen sie sich problemlos anzeigen.