Im Netz sind wir nicht anonym. Wir hinterlassen eine durchgehende Spur, die man bis zu uns zurückverfolgen kann. Doch manchmal möchte man sich auch verstecken, nur ganz kurz. Zu diesem Zweck gibt es Anonymizer.
Dieser Begriff kann vielleicht am besten mit „Anonymisierer“ übersetzt werden. Es handelt sich dabei in der Regel um Webseiten, die uns gestatten, über eine kleine Umleitung zu verschleiern, wer wir wirklich sind. Die besuchten Webseiten sehen die unbekannte IP-Adresse eines Servers und nicht mehr die Adresse unseres Providers. Schon an der Stelle endet also die Verfolgung. Manche dieser Anonymizer gehen auch noch weiter und verstecken auch alle verräterischen Hinweise auf den benutzten Browser oder die Bildschirmauflösung.
Mit einem Anonymizer unerkannt durchs Internet reisen
Die Anonymizer funktionieren in der Regel so, dass man als Nutzer auf einer Webseite eingibt, welche Internetadresse geladen werden soll. Daraufhin wird diese Anfrage an einen Server der Firma weitergereicht, der seinerseits die Adresse aufruft. Sämtlicher Verkehr hin und her läuft also über diesen Server und mit ziemlicher Sicherheit werden diese Anfragen auch gespeichert. Wer sich also überlegt, einen dieser Dienste für gesetzwidrige Aktionen zu nutzen, der sollte sich das gut überlegen. Im Zweifelsfall wird kein Anbieter riskieren, den Kopf für seine User hinzuhalten. Wer also solche Dienste nutzt, ist keinesfalls hundertprozentig anonym. Man kann das nutzen, um in irgendeinem Gästebuch einen flapsigen Kommentar zu hinterlassen. Aber von jeglichen gesetzeswidrigen Äußerungen sollte man Abstand nehmen.
Wenn wir einen dieser Anonymizer nutzen, dann will der Anbieter natürlich auch etwas davon haben. Schließlich muss er zumindest eine Webseite sowie den oder die Server bezahlen. Also müssen wir uns damit abfinden, Werbung ertragen zu müssen. Diese wird in der Regel oberhalb der angezeigten Seite eingeblendet und ist nach etwas Scrollen nicht mehr zu sehen.
Technisch sind die Anonymizer recht clever. Sie gaukeln der besuchten Webseite eine andere IP vor und manchmal auch einen anderen Browser. Die gesamte angezeigte Seite wird im Quellcode dergestalt umgeschrieben, dass alle Links auf der Seite ebenfalls über den Anonymisierer umgeleitet werden. Man verlässt also den Schutz nicht, solange man sich immer im selben Browserfenster bewegt.
Welche Anonymizer sind empfehlenswert?
Die meisten dieser Dienste unterscheiden sich bestenfalls minimal. Verschieden sind sie bestenfalls in Menge und Art der eingeblendeten Werbung und natürlich der Verbindungsgeschwindigkeit. Denn generell müssen wir eines immer bedenken: Die gleichzeitigen Anfragen und Ladevorgänge vieler Nutzer werden über einen bzw. wenige Server geleitet. Da kommt es schon mal zu Engpässen, welche die Ladegeschwindigkeit deutlich herabsetzen.