Assassin's Creed spielt zu unterschiedlichen Zeiten der Weltgeschichte. Dabei stehen den Assassinen immer wieder reale, historische Persönlichkeiten zur Seite oder entgegen. In den meisten Fällen wurde die Geschichte sehr gut umgesetzt, doch dies war nicht immer der Fall. Wo Ubisoft die Weltgeschichte umgeschrieben hat, verraten wir Dir in unserer Bilderstrecke.
Neben den Charakteren der Assassin's Creed Reihe gibt es auch manche Ungereimtheiten mit der Geschichte, die sich auf Gegenstände, Praktiken und Gruppen beziehen. Wir konzentrieren uns aber auf die einzelnen historischen Persönlichkeiten und betrachten, inwiefern sich Spiel und Realität unterscheiden.
Hier stimmt die Geschichte von Assassin's Creed nicht unbedingt
Wir sehen in unserer Liste natürlich davon ab, George Washington als blutrünstigen Tyrannen zu widerlegen, der mit Zauberkräften nach absoluter Macht strebt, darzustellen. Generell haben sich die Entwickler von Assassin's Creed sehr gut über historische Ereignisse informiert und diese korrekt wiedergegeben. Allerdings kam es dabei auch zu kreativen Alternativen, um die Story der Teile zu erstellen.
Rashid Ad-Din Sinan - Al Mualim in Assassins Creed
Den Anführer der Assassinen gab es wirklich! Er wurde im heutigen Nordirak geboren und führte die Assassinen im zwölften Jahrhundert von der Burg Masyaf an. Dabei stand er zwischen den Mächten der Sunniten und ihrem Herrscher Saladin und den Kreuzfahrern. Sein Orden verbündete sich wechselhaft mit den unterschiedlichen Parteien und zog so oftmals auch deren Hass auf sich. Durch seine Planung wurden sogar Attentate auf Saladin ausgeführt, welche jedoch scheiterten. Dafür wurde der König von Jerusalem, Monferrat, erfolgreich von Assassinen ermordet. Die Umstände des Todes von Rashid Ad-Din Sinan sind ungeklärt, doch wir gehen davon aus, dass Altair nicht die ausführende Kraft dabei war.
Robert de Sablé - Assassin's Creed
Sablé war tatsächlich ein Großmeister des Templerordens und er nahm am dritten Kreuzzug teil, wo er gegen die muslimischen Streitkräfte kämpfte. Die Templer haben jedoch nie den Tempel des Salomon entdeckt, in welchem de Sablé bereits in der ersten Szene von Assassin's Creed zu sehen ist. Weiterhin gibt es keine Hinweise darauf, dass de Sablé die al-Ḥaššāšīn (Assassinen) gejagt habe, welche definitiv zur selben Zeit aktiv waren. De Sablé war zu den Geschehnissen des dritten Kreuzzügen deutlich älter, als in dem Spiel dargestellt ist.
Rodrigo Borgia Papst Alexander VI - Assassin's Creed 2
In Assassin's Creed 2 wurde Papst Alexander IV als hinterhältiger Strippenzieher hinter der Herrschaft der Borgia dargestellt. In Wahrheit gibt es keine wirklichen Nachweise darüber, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche durch Mord oder Giftattentate seine Widersacher ausschaltete, um wichtige Positionen durch Familienmitglieder besetzen zu können. Außerdem besaß der ehemalige Papst wohl keinen übermächtigen Zauberstab, mit dem er in ein Duell mit einem Assassinen gehen konnte und starb in Wirklichkeit nach einem Essen mit seinem Sohn.
Niccoló Machiavelli - Assassin's Creed 2
Machiavelli war ein Multitalent, der sich in philosophischen Abhandlung darüber äußerte, dass Macht objektiv überdacht werden sollte, anstatt sie als gegeben zu betrachten. Es gibt keine Beweise dafür, dass er sich in einem Geheimbund befand, der sich gegen die Borgia richtete. Viel eher war Machiavelli im Zwist mit den Medici und wurde zum Anführer der Miliz. Später wurde er verhaftet und über drei Jahre gefoltert.
Caterina Sforza - Assassin's Creed - Brotherhood
Ezio hatte ein reges, romantischen Interesse an der rothaarigen Schönheit, Caterina Sforza. Mit ihr schmiedete er weiterhin Pläne, um im geheimen die Borgia zu bekämpfen. Caterina Sforza kämpfte in Realität oft mit ihren Truppen gemeinsam und besetzte erfolgreich die Engelsburg. Später wurde ihr Ehemann, während einer Belagerung ihrer Festung, nach zahlreichen Attentatsversuchen von der Orsi-Familie getötet. Daraufhin wurde Sforza gemeinsam mit ihren fünf Kindern gefangen genommen. Sie überredete die Orsi, dass sie freigelassen wird, um ihre eigenen Truppen zur Aufgabe zu überreden. Sobald sie frei war, beschimpfte sie die Orsi und drohte mit Rache. Ihre Kinder blieben als Absicherung für die Orsi zurück und Caterina wurde gedroht, dass ihre Kinder getötet werden. Daraufhin zog sie ihre Röcke hoch, deutete in ihren Schritt und sagte, dass sie alles besitze, um neue Kinder zu bekommen. Sforzas Rache war groß und sie besiegte die Orsi, wobei sogar ihre Kinder überlebten. Im Spiel wurde Caterina für das Attentat auf ihren Mann verantwortlich gemacht, was nicht stimmte.
Leonardo da Vinci - Assassin's Creed 2
Du triffst bereits sehr früh auf da Vinci, wenn du mit dem jungen Ezio dein Abenteuer beginnst. Trotz dessen, dass Leonardo in der Entwicklung von Kriegsbefestigungen und Strategien involviert war, gibt es keine Hinweise darauf, dass er versteckte Klingen oder andere Waffen erfunden hat. Weiterhin schaffte er es nicht, seine Flugmaschine erfolgreich zu beenden und seine Arbeit mit Cesare war wohl eher freiwillig.
Piri Reis - Assassin's Creed Revelations
Der weltberühmte Kartograf Piri Reis wurde in Anatolien geboren. Er diente 30 Jahre in der Marine und nahm an vielen Seeschlachten teil, wodurch er sich unter anderem seine großartigen Fähigkeiten als Kartograf aneignete. Allerdings beschäftigte er sich nie damit, einem Geheimbund bei dem Bau von Bomben half. Außerdem wurden in Revelations fiktive Schlachten geschlagen, an denen Piri Reis beteiligt war.
Ismail Putnam - Assassin's Creed 3
Ismail Putnam war ein Kommandant der Kontinentalarmee und wurde in Connors Geschichte ziemlich genau dargestellt. Allerdings wird sein strategisches Können dabei zu positiv dargestellt. Putnam war eher ein zweitklassiger Stratege und musste einige Niederlagen hinnehmen. Daher wurde er auch abgestraft und musste sich mehr mit der Rekrutierung von Truppen beschäftigen, als Schlachten zu führen. Selbst nachdem er diese Strafen abgebüßt hatte, wurden seine Erfolge nicht größer und er flüchtete vor den Briten.
Charles Lee - Assassin's Creed 3
Charles Lee war ein Soldat und General der Kontinentalarmee. In AC 3 wird ein enormer Hass von ihm, gegenüber der indigenen Bevölkerung dargestellt. In der Wirklichkeit war er jedoch mit einer Mohawk verheiratet und hatte Zwillinge mit ihr. Charles Lee wurde im Spiel durch Connor in einer Taverne getötet, nachdem sie sich einen langen Kampf leisteten. In der Realität verstarb Lee ebenfalls in einer Taverne, doch an Fieber. Außerdem nahm Lee nicht an dem Mord von Edward Braddock teil und ließ sich auch nicht freiwillig von den Briten gefangen nehmen, was in AC 3 durchaus so dargestellt wurde.
George Washington - Assassin's Creed 3
George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und der Oberbefehlshaber der Kontinentaltruppen. Connor trifft häufig auf ihn und es entwickelt sich eine besondere Beziehung zwischen den beiden Männern. Im Gegensatz zu den Geschehnissen in AC 3 gab es niemals einen Attentatsversuch auf George Washington. Außerden ist es nicht bekannt, dass Washington Attentäter beauftragte, um den Verräter Benjamin Church zu töten.
Benjamin Franklin - Assassin's Creed Rogue
Benjamin Franklin war ein Self-made-man und einer der Gründerväter der USA. Sein hohes Engagement für das Allgemeinwohl brachte ihm viel Anerkennung ein. In Assassin's Creed 3 und Rogue trifft er sowohl auf Connor als auch auf den abtrünnigen Assassinen Shaye. Es entspricht nicht der Wahrheit, dass Franklin den Blitzableiter im Rahmen von Experimenten zum Gunsten der Bruderschaft erfand und auch nicht, dass er Hilfe von Haytham bei seinen Schriften bekam. Weiterhin verschaffte Franklin auch keinem Attentäter Zugang zum Palast von Versailles.
Black Beard - Assassin's Creed Black Flag
Black Beard wollte sich zurückziehen. Dabei starb er in der Realität, da die Royal Navy Jagd auf ihn machte und ihn während einer Seeschlacht mit fünf Kugeln tötete. Dennoch schaffte er es, unzählige Männer zu erstechen, bevor er zu Boden ging und sein Kopf abgeschnitten und aufgehangen wurde. Die Unstimmigkeit zwischen Black Flag und der Wirklichkeit liegt darin, dass Black Beard gewiss nicht die Absicht hatte, sich mit seinem Reichtum zur Ruhe zu setzen, sondern schwer alkohol- und drogenabhängig war und zunehmend absurd-wertlose Bezahlungen für die Beendigung seiner Belagerung von Charleston forderte. Daraufhin lauerte die Royal Navy ihm auf, um ihm ein Ende zu bereiten.
Robespierre - Assassin's Creed Unity
Robespierre genoß keinen guten Stand in Assassin's Creed Unity. Er wird für die Enthauptung unzähliger Bürger verantwortlich gemacht und führte eine Schreckensherrschaft. In Wirklichkeit ist Robespierre auch unter dem Spitznamen „Der Unbestechliche“ bekannt, gilt ferner als Befreier der Menschen und Vater der Demokratie. Die Darstellung von Robespierre löste sogar große Beschwerden einiger politischer Lager in Frankreich aus und führte zu Vorwürfen gegenüber Ubisoft, dass sie kapitalistische Motive in den Vordergrund stellen.
König Ludwig XVI & Marie-Antoinette - Assassin's Creed Unity
Ludwig der XVI und Marie-Antoinette werden in Unity als freundliche Personen dargestellt, die der Wut der barbarischen Massen von Paris zum Opfer fallen. Die Darstellung unterscheidet sich von der Historie, wobei gesagt sein muss, dass es nur kurze Szenen der beiden Personen gibt. Somit ist die, vom Spiel gewählte Darstellung quasi ein Gegenstück zu Robespierre. Ludwig XVI war getrieben von Gier und für Armut innerhalb der Bevölkerung zuständig. Genau diese Menschen sind in Unity eher ein blutrünstiger Mob, der sich an der Enthauptung erfreut.
Jack the Ripper - Assassin's Creed Syndicate
Jack the Ripper war definitiv ein grausamer Mörder. Er litt unter psychischen Erkrankungen und tötete in London mindestens fünf Prostituierte in Serie im Londoner East End. Er ist Grundlager vieler Theorien und Verschwörungen, doch eins war er nie: ein Assassine. Jack war auch nie in Indien und tötete keine Männer mit seiner versteckten Klinge. Er brachte nur junge Frauen um und zerschnitt sie auf grausame Weise. Der Jack in AC Syndicate war von generellem Wahnsinn getrieben und mordete sich in Wutanfällen durch die Straßen, um Angst zu erzeugen und sich and den Frye-Zwillingen zu rächen.