Die 8 besten Assassinen: Kann sich Bayek neben ihnen behaupten?

Arno Dorian aus Assassin's Creed: Unity ist ohne Zweifel kein unsympatischer Assassine – ganz im Gegenteil: Sein humorvoller und charmanter Charakter erinnert stark an den von Ezio und er besitzt eine gewisse Dreistigkeit, die manch einem von Edward bekannt ist. Zudem hat er sich wie Altaïr in eine Templerin verliebt und ist – wie viele vor ihm – dem Assassinen-Bund aus Rache beigetreten. Vielleicht merkst du, worauf ich hier hinaus möchte: Es wird schnell klar, dass Arno im Prinzip die Eigenschaften verschiedener Protagonisten vereint, was auf den ersten Blick womöglich positiv erscheint. Doch beim näheren Hinsehen wird klar, dass Arno keinen eigenen, unverkennbaren Charakter hat, wodurch er letztendlich doch sehr viel an Sympathie eingebüßt hat.

Connor aus Assassin's Creed III gilt wohl als einer der undankbarsten Charaktere der Reihe. Na gut, wollen wir uns nichts vormachen: Er lacht im gesamten Spielverlauf so gut wie kein einziges Mal und auch so zeigt Ratonhnhaké:ton (wie er wirklich heißt) wenig Sinn für Humor. Andererseits musst du den Umstand auch in Relation setzen mit den Schicksalsschlägen, die Connor erlebt hat. Er hat gelernt ein Einzelgänger zu sein und hat sich dementsprechend zu einem der wohl begabtesten Krieger in der Geschichte der Reihe entwickelt. Zwar ist er nicht so cool wie Ezio, aber immerhin ein Charakter mit Ecken und Kanten.

Auch wenn die beiden Zwillingsgeschwister aus Assassin's Creed: Syndicate sicherlich als einzelne Protagonisten gut funktionieren würden, macht vermutlich genau die Mischung aus beiden ihren einzigartigen Charme aus: Auf der einen Seite haben wir die smarte Evie, welche eine hervorragende Schleicherin ist und jeden ihrer Schritte analysiert, bevor sie ihn durchführt. Auf der anderen Seite steht ihr pfiffiger Bruder Jacob, welcher immer einen Witz auf Lager hat und eher selten über die Konsequenzen seiner Handlungen nachdenkt. Dafür hat er hervorragende Kampffähigkeiten, die ihn aus so gut wie jedem Schlamassel retten. Unterschiedlicher können die beiden wohl nicht sein, doch genau aus diesem Grund ergänzen sie sich einfach hervorragend.

Ok, ok, bevor wir hier weitermachen: Ich weiß, Shay aus Assassin's Creed: Rogue ist ein Templer und hat es sich zur Aufgabe gemacht gegen die Asssassinen zu kämpfen. ABER, er war ein Assassine und hatte seine Gründe, auf die andere Seite zu wechseln. Hier geht es schließlich in erster Linie um starke Protagonisten und Shay ist definitiv einer davon: Er ist nicht nur intelligent, sondern auch entschlossen in den Entscheidungen, die er trifft. So konnten wir einen Einblick in eine uns sonst verwehrte Welt erhalten, die sich ausnahmsweise kritisch mit dem Kredo der Bruderschaft auseinandersetzt.

Edward aus Assassin's Creed IV: Black Flag gehört nicht umsonst zu den Top 3 der Protagonisten in Assassins Creed, denn er legt unter anderem eine der wohl bemerkenswertesten Transformationen der Reihe hin. Zu Beginn noch ein einfacher Seemann, auf der Suche nach Ru(h)m und Reichtum, macht er sich mit dem Eintritt in den Assassinen-Orden klar, dass es weitaus wichtigere Dinge im Leben gibt. Trotzdem bleibt Edward seinem gerissenen Charakter treu, was ihn umso authentischer und sympathischer macht.

Du magst von Altaïr halten was du willst, doch Fakt ist:  Ohne ihn gäbe es kein Assassins Creed. Klar, kann er gelegentlich ziemlich arrogant wirken und nimmt zu Beginn das Kredo der Bruderschaft nicht wirklich ernst. Doch mit der Zeit und genügend Disziplin arbeitet er sich zu einem ehrwürdigen Meister-Assassinen hoch, welcher den Weg für weitere Nachfolger ebnet. Platz zwei ist aus diesem Grund für ihn gesichert!

Ohne Frage: Ezio ist der beste Mann! Nicht ohne Grund wurden ihm gleich drei Teile der Serie gewidmet: Assassin's Creed 2, Brotherhood und Revelations. Was ihn so beliebt macht ist wohl seine authentische Entwicklungsgeschichte, vom jungen und naiven Frauenheld zum erfahrenen Assassinen-Meister. Angesichts dessen, dass er nicht wie Altaïr in den Bund hineingeboren wurde, ist das auf jeden Fall eine große Leistung. Im Laufe der Zeit muss Ezio zahlreiche Rückschläge verkraften, was ihn nicht davon abhält, sein Ziel stetig zu verfolgen – und das mit Erfolg.

So viel ist bisher über Bayek noch nicht bekannt, außer dass er als letzter Medjai – ähnlich wie Connor – ein sehr erfahrener Kämpfer ist. Wie Altaïr und Ezio ist auch Bayek verheiratet, doch spielt seine Frau Aya wohl schon von Beginn an eine weitaus größere Rolle, als die Ehefrauen der vorherigen Teile. Ähnlich wie Evie und Jacob sollen sich die beiden auch mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften hervorragend ergänzen können. Obwohl der ägyptische Assassine auf den ersten Blick relativ ruhig wirkt, scheint er – zumindest in Bezug auf seine Frau– auch einen gewissen Sinn für Humor zu haben.

Klingt alles erstmal ziemlich sehr nach einer Charakter-Mischung à la Arno Dorian. Da die Entwickler aber immer wieder betonen, das sich mit Assassins Creed Origins auf die Ursprünge der Reihe konzentriert wird, gibt es doch noch Hoffnung darauf, dass Bayek immerhin ein fast so guter Charakter wie Altaïr wird. Ob er auch Ezio das Wasser reichen kann, das wird sich zeigen ...