Anzeige
Anzeige
  1. GIGA
  2. Entertainment
  3. Gaming
  4. Darksiders 3 im Test: Im besten Sinne altmodisch

Darksiders 3 im Test: Im besten Sinne altmodisch


Anzeige

Nach War und Death übernimmt jetzt Fury das Szepter der Apokalyptischen Reiter und jagt in Darksiders 3 die Sieben Todsünden. Statt in die Fußstapfen ihrer Brüder zu treten, erkundet Fury dabei jedoch ein neues Genre.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.
Darksiders 3 - Fury's Apocalypse Trailer

Dass Darksiders 3 überhaupt existiert und ich heute diese Zeilen schreiben kann, ist schon ein kleines Wunder. Schließlich meldete THQ im Jahr 2012 den Bankrott an und Darksiders-Fans mussten sich damit abfinden, dass die geplante Tetralogie nach Teil Zwei frühzeitig endete.

Anzeige

2013 sicherte sich Nordic Games die Rechte an der Lizenz und holte dafür das Original-Team von Vigil Games an Board, das jetzt unter dem Namen Gunfire Games Darksiders 3 entwickelt hat. Dass der neueste Serienteil trotz des anderen Namens von den selben Entwickler stammt und es sich nicht um eine Neuinterpretation der Marke handelt, merkt man dem Spiel auch tatsächlich an, denn Darksiders 3 ist im besten Sinne des Wortes altmodisch.

Super Metroid in 3D

Ein Aspekt, der die Darksiders-Reihe so besonders macht, ist dass jeder Serienteil eine anderen Genre-Philosophie verfolgt. Aus diesem Grund sind auch Vergleiche zu den beiden Vorgängern wenig zielführend. Während das erste Darksiders ein klassisches Action-Adventure nach Zelda-Vorbild war, umarmte Darksiders 2 seine offene Spielwelt mitsamt Loot-Sammelwahn. Darksiders 3 hingegen ist im Kern ein Metroidvania.

Anzeige
© THQ Nordic / Darksiders 3 / Screenshot I Gemeinsam mit dem Watcher machst du dich auf die Suche nach den Sieben Todsünden.

Das wird bereits am Anfang deutlich, denn wer noch den Beginn des 1994 erschienenen Super Metroid im Kopf hat, wird schnell erkennen, wer für Darksiders 3 Pate stand. Statt langen Tutorials, Dialogen und Bildschirmeinblendungen wirft dich Darksiders 3 nämlich nach ein paar einführenden Grundlagen direkt in den ersten Bosskampf.

Anzeige

Spätestens dieser vermittelt unmissverständlich: Darksiders 3 ist deutlich fordernder als seine beiden Vorgänger. Furys wichtigste Aktion ist die Ausweichtaste. Anders als ihr Nahkampf-Bruder War, der Schläge noch beherzt blocken konnte, verlässt sich Fury auf ihre Peitsche und nimmt Gegner aus sicherer Entfernung ins Visier.

© THQ Nordic / Darksiders 3 / Screenshot I Die besten Überlebenschancen hat Fury aus sicherer Entfernung.

Bis diese Herangehensweise ein Fleisch und Blut übergegangen ist, können ein paar Anläufe nötig sein, weshalb der Prolog des Spiels einer Art Feuertaufe entspricht. Wer den Kampf gegen die Erste der Sieben Todsünden meistert, hat die zentralen Mechaniken des Spiels verinnerlicht und ist bereit, die Welt auf eigene Faust zu erkunden.

Niemals einen Gegner unterschätzen

Das Metroidvania-Prinzip wird bereits nach wenigen Schritten in der Spielwelt klar. Dort ist ein Gang, der von Spinnweben versperrt wird. Da hinten wartet ein Item auf mich, doch dazwischen klafft eine breite Schlucht. Und neben mir wird ein Weg durch dämonischen Bewuchs blockiert. Noch sind alle diese Hindernisse unpassierbar, aber das soll sich bald ändern.

Im Laufe ihres Abenteuers erhält Fury vier unterschiedliche Hollow-Formen, die sie mit der Macht der Elemente ausstatten. Dadurch werden ihr nicht nur neue Sekundärangriffe ermöglicht, sondern auch ihre Mobilität erweitert. In Flammenform kann Fury etwa doppelt so hoch springen, allerdings ist das Feuer auch besonders nützlich, um Spinnweben zu verbrennen. Spinnweben verbrennen? Da war doch was! Also nichts wie zurück in die alten Gebiete, um die neuen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen und neue Wege zu offenbaren.

© THQ Nordic / Darksiders 3 / Screenshot I Noch ist die gegenüberliegende Seite unerreichbar. Noch.

Dass du in Darksiders 3 in bereits besuchte Gebiete zurückkehrst, ist keine Ausnahme. Schließlich ist genau das Teil der Metroidvania-Erfahrung. Langweilig wird das jedoch nicht. Dass nahezu alle bereits besiegten Gegner nach deinem Tod respawnen, mag im ersten Moment noch nervig sein, sorgt aber stets für neue Herausforderungen. Wie gesagt: Das Kampfsystem von Darksiders 3 ist anspruchsvoll. Genauso belohnt es aber Skill und Konzentration.

Anzeige

Wer sich mit wenigen Schlägen durch eine ganze Schar an Gegnern prügelt, an denen er sich wenige Stunden zuvor noch die Zähne ausgebissen hat, kann seinen Spielfortschritt nicht nur im Charaktermenü sehen, sondern am eigenen Leibe spüren. Dennoch solltest du das Spiel nie unterschätzen. Selbst auf Level 50 können Gegner im Startgebiet noch tödlich sein, wenn du blindlings in den Kampf stürmst.

© THQ Nordic / Darksiders 3 / Screenshot I Grafisch bleibt Darksiders 3 der Cartoon-Optik der beiden Vorgänger treu.

Solltest du tatsächlich zu Boden gehen verlierst du all deine gesammelten Seelen, die sich unter anderem in Erfahrungspunkte und Items eintauschen lassen. Am Ort deines Ablebens angekommen, lassen sich diese jedoch wieder einsammeln – ein System, das vielen Spielern aus Dark Souls bekannt vorkommen dürfte.

Mein Test-Fazit zu Darksiders 3

Darksiders 3 ist anders als seine Vorgänger und dennoch wirkt die gesamte bisherige Trilogie wie aus einem Guss. Zum Teil liegt das an der Cartoon-Optik der Reihe, die zwar nicht den diesjährigen Standards entspricht aber demonstriert, wie zeitlos ein solcher Stil ist. Auch erzählerisch ist Furys Abenteuer, das erneut parallel zu Teil eins und zwei spielt, eine gute Ergänzung zum etablierten Lore des Franchises.

Insgesamt ist die größte Stärke von Darksiders 3 gleichzeitig die größte Schwäche: Das Spiel ist im besten Sinne altmodisch und ignoriert aktuelle Trends. Das Design ist nahezu puristisch, auf überflüssige Features verzichtet das Spiels ebenso wie auf eine gezwungen lange Spieldauer. Zwischen 15 und 20 Stunden kannst du dich in Darksiders 3 beschäftigen, hast dabei aber stets ein Ziel vor Augen und keinen Leerlauf. Alles wirkt wie aus einem Guss.

Anders betrachtet: Hätte Darksiders 3 eine andere Engine, könnte das Spiel genauso gut auch für das SNES erschienen sein. Das mag nicht jedermanns Sache sein, macht aus Darksiders 3 aber ein zeitloses Werk, das seine Möglichkeiten und Limitierungen kennt und einfach nur ein Videospiel sein will. Ob Darksiders 3 damit auch dir gefällt, ist letztendlich Geschmackssache, ich hatte jedenfalls enorm viel Spaß mit dem Spiel.

Der größte Stolperstein von Darksiders 3 ist derzeit allerdings noch die Technik. So kam es auf der PlayStation 4 an diversen Stellen zu unschönen Framerate-Einbrüchen. Außerdem werden Controller-Eingaben nicht immer korrekt erkannt, was vor allem in einigen akrobatischen Herausforderungen im letzten Spieldrittel für Frust sorgen kann. Allerdings bin ich optimistisch, dass ein Day-One-Patch und nachfolgende Updates diese Mängel beheben.

Wird dir gefallen, wenn du Metroidvanias magst, auch heute noch gern Retro-Spiele zockst und seit 2012 auf einen Nachfolger gewartet hast.

Wird dir nicht gefallen, wenn du bei anspruchsvollen Kämpfen schnell die Geduld verlierst und länger als 20 Stunden beschäftigt werden willst.

Wertung

8,5/10

“Das Warten hat sich gelohnt. Statt dem neusten Trend hinterher zu laufen, ist Darksiders 3 ein Metroidvania der alten Schule, das mit puristischem Game Design überzeugt, ab und zu jedoch von technischen Mängeln getrübt wird.”

Hat dir der Beitrag gefallen? Folge uns auf WhatsApp und Google News und verpasse keine Neuigkeit rund um Technik, Games und Entertainment.

Anzeige